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Molekularbiologe Bruce Edgar für Leistungen in den Lebenswissenschaften geehrt

24. Oktober 2011

Heidelberger Wissenschaftler wird Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO)

Prof. Dr. Bruce Edgar
Prof. Dr. Bruce Edgar

Der Heidelberger Molekularbiologe Prof. Dr. Bruce Edgar ist in Anerkennung seiner bedeutenden Forschungsleistungen in die European Molecular Biology Organization (EMBO) aufgenommen worden. Mit der lebenslangen Mitgliedschaft ehrt die europäische Wissenschaftsorganisation den aus den USA stammenden Wissenschaftler, der am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) und am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg forscht. Die rund 1.500 Mitglieder der EMBO zählen auf ihren Fachgebieten zu den international führenden Wissenschaftlern.

In seinen Forschungsarbeiten beschäftigt sich Bruce Edgar insbesondere mit den Mechanismen, die die Zellteilung kontrollieren. Der Wissenschaftler und sein Team haben durch Untersuchungen an der Taufliege Drosophila melanogaster eine ganze Reihe von Genen und Signalwegen entdeckt, die das Wachstum und die Vermehrung von Zellen im lebenden Organismus in verschiedenen Organen und Gewebetypen regulieren. In Heidelberg baut Prof. Edgar ein neues Labor auf, um diese Forschungen auszuweiten. Im vergangenen Jahr erhielt er eine hochdotierte fünfjährige Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC), einen „ERC Advanced Grant“ für Spitzenforscher in Europa. Damit werden seine grundlegenden Forschungsarbeiten zum Zellzyklus und Zellwachstum am Modellorganismus der Taufliege mit rund 2,68 Millionen Euro gefördert. Die Universität Heidelberg und das DKFZ hatten sich im Rahmen der DKFZ-ZMBH-Allianz gemeinsam erfolgreich bemüht, den renommierten Forscher des Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle (USA) 2009 nach Heidelberg zu holen.

Nach einem Studium der Biologie am Swarthmore College in Pennsylvania wurde Bruce Edgar (Jahrgang 1960) an der University of Washington in Seattle auf dem Gebiet der Genetik promoviert. Im Anschluss an die Promotion 1987 arbeitete er an der University of California in San Francisco und an der University of Oxford in Großbritannien. Von 1993 bis 2009 war der Wissenschaftler in verschiedenen Funktionen am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle und als Professor an der University of Washington tätig, 2000/2001 unterbrochen von einem Aufenthalt am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg.

Die 1964 gegründete Wissenschaftsorganisation EMBO fördert die molekularbiologische Grundlagenforschung in Europa. Neue Mitglieder werden von anderen Mitgliedern aufgrund besonderer wissenschaftlicher Leistungen vorgeschlagen und gewählt. Zu ihnen gehören 57 Nobelpreisträger, darunter Bruce A. Beutler und Jules A. Hoffmann, die in diesem Jahr den Medizin-Nobelpreis erhielten. Aktuell wurden 46 Lebenswissenschaftler aus 14 Ländern mit einer EMBO-Mitgliedschaft geehrt.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 24.10.2011
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