Biostratigraphie und Paläoökologie

Der Asteroiden-Impaktes in Yucatan und zum Faunenschnitt an der Kreide-Tertiärgrenze (K/T)

Die Einschläge großer Meteoriten, Asteroiden, oder von Kometen, sind aus der Erdgeschichte gut dokumentiert und die ökologischen Konsequenzen solcher Ereignisse müssen verheerend gewesen sein. Weniger eindeutig allerdings lassen sich die Folgen für die evolutive Entwicklung der Lebewelt bestimmen. So wurde zwar wiederholt ein Zusammenhang zwischen Impakten und globalen Massensterben von Flora und Fauna postuliert und sogar eine Periodizität solcher Ereignisse  vermutet, die derzeitige Datenlage spricht aber eher für einen kausalen Zusammenhang zwischen Massensterben und vulkanischen Ereignissen. Lediglich für das Artensterben am Ende der Kreidezeit (Kreide/Tertiärgrenze, K/T) ist ein zeitlicher  Zusammenhang mit kosmischen Ereignissen gegeben. Damals, vor 65 Millionen Jahren, kam es zu einem weltweiten,  massiven Artensterben, dem die Dinosaurier, die Ammoniten und ein Großteil des marinen Planktons zum Opfer fielen. Nach einer gängigen Hypothese soll der Einschlag eines Asteroiden in der Nähe des Dorfes Chicxulub auf der Halbinsel Yucatan in Mexiko die Ursache gewesen sein. Die Daten der Arbeitsgruppe belegen allerdings, dass die Gründe für das K/T-Massensterben wesentlich komplexer waren: Vermutlich kam es zu einer Verknüpfung mehrerer zeitlich getrennter Ereignisse und Faktoren. Neben intensivem Vulkanismus und den daraus resultierenden Schwankungen des Klimas und des Meeresspiegels waren auch mindestens zwei  Asteroiden-Einschläge beteiligt. Der Chicxulub-Einschlag ist aber bis zu 300.000 Jahre älter als die Kreide/Tertiär-Grenze und damit nicht verantwortlich für das globale Artensterben.

Biologie in unserer Zeit-Artikel zu K/T-Mexiko PDF

STINNESBECK, W. (2008): Massensterben von Dinosauriern & Co. am Ende der Kreidezeit: Auf der Suche nach dem großen Knall. – Biologie in unserer Zeit 2008(4), p. 256-263.