Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis WiSe 1999/2000
Vorlesung: Die Schriftkultur in den Randgebieten Mesopotamiens
Prof. van Soldt
Gegenstand dieser Vorlesung ist die Schriftkultur der Völker der sogenannten Randgebiete Mesopotamiens. Im 3. und 2. vorchristlichen Jahrtausend wurde das komplizierte Keilschriftsystem Mesopotamiens von umliegenden Völkern verwendet, um die eigene Sprache schriftlich zu fixieren. Von Elamern, Hurritern und Urartäern, von westsemitischen Völkerschaften (Archive aus Alalach, Emar, Ugarit, Amarna) und den Hethitern wurde die mesopotamische Schrift entlehnt. Nach einer Skizze der Schriftkultur in Mesopotamien selbst, soll u.a. den Fragen nachgegangen werden, wie dies geschah, wie man die Schrift für die Bedürfnisse der eigenen Sprache benutzte und modifizierte, wie man außerhalb Mesopotamiens die Keilschrift und das Akkadische erlernte.Teilnahmevoraussetzungen: Keine.
Literatur: M. Roaf, Cultural atlas of Mesopotamia and the ancient Near
East (New York 1990); J. Bauer, R.K. Englund & M. Krebernik, Mesopotamien,
Späturuk-Zeit und Frühdynastische Zeit, OBO 160/1 (Freiburg-Göttingen
1998) (für die Entwicklung der Schrift); M. Civil, Ancient Mesopotamian
Lexicography, in: J. Sasson (ed.), Civilizations of the Ancient Near East
(New York 1995) IV, 2305-14; G.B. Gragg, Less-Understood Languages of Ancient
Western Asia, ebd. 2161-79; W. Hinz, Das Reich Elam (Stuttgart 1964); M.-J.
Stève, Syllabaire élamite (Neuchâtel-Paris 1992); G.
Wilhelm, Grundzüge der Geschichte und Kultur der Hurriter (Darmstadt
1982); F. Bush, A Grammar of the Hurrian Language (Ann Arbor 1964); M.
Salvini, Geschichte und Kultur der Urartäer (Darmstadt 1995); G.A.
Melikischvili, Die urartäische Sprache, Studia Pohl 7, (Rome 1971);
H. Klengel, Geschichte Syriens im 2. Jahrtausend v.u.Z., 3 Teile (Berlin
1965-70); W.H. van Soldt, Babylonian Lexical, Religious and Literary Texts
and Scribal Education at Ugarit, in: Ugarit - Ein ostmediterranes Kuturzentrum
im Alten Orient, ALASP 7 (Münster 1995), 171-212.
Vorlesung: Einführung in die diachronische Grammatik des Assyrischen II
Prof. Deller
Fortsetzung aus dem Sommersemesters 1999Vorlesung: Einführung in das Schrifttum der Hethiter
PD Dr. Kühne
Seminar: Die Inthronisation des Königs
Prof. Waetzoldt
Der zukünftige König mußte zu verschiedenen Heiligtümern (in der Regel nach Nippur, Uruk und Ur) fahren, um dort die für die Inthronisationen notwendigen Rituale durchzuführen. In Uruk gehörte dazu auch die Feier der Heiligen Hochzeit. Anhand ausgewählter Teile von Königshymnen soll versucht werden, die einzelnen Schritte bis zur endgültigen Inthronisation des Königs und die damit verbundenen Rituale zu rekonstruieren. Auch wird zu untersuchen sein, wie weit die Epitheta des Königs mit diesen Riten in Zusammenhang stehen.Teilnahmevoraussetzung: Zwischenprüfung in Assyriologie
Literatur: Artikel "Insignien", "Inthronisation" und "Investitur". In:
Reallexikon der Assyriologie, Bd. 5, 109ff., 128ff., 139ff.; "Heilige Hochzeit".
In: Reallexikon der Assyriologie Bd. 4, 215ff.; W.W. Hallo, The Coronation
of Urnammu. In: Journal of Cuneiform Studies 20, 1966, 133ff.; Z. Ben-Barak,
The Coronation Ceremony in Ancient Mesopotamia. In: Orientalia Lovaniensia
Periodica 11, 1980, 55-67; W.H.Ph. Römer, Sumerische 'Königshymnen'
der Isin-Zeit; R. Wilkinson, Meospotamian Coronation and Accession Rites
2100-1800 BC (Dissertation 1986 Univ. Microfilms).
Seminar: Die sumerischen Dichtungen Gilgame·'s Tod und Urnammus Tod
Prof. Waetzoldt
Der Tod des Königs stellte stets einen besonderen Eingriff in die bestehende Ordnung dar; Seher, Opferschauer und Priester mußten herausfinden, ob dieser Tod eventuell durch eine Verfehlung des Königs verursacht wurde und ob Gefahr für das Staatswesen bestand. Danach galt es, für den sicheren Übergang ins Jenseits durch die notwendigen Rituale, Gebete und Beschwörungen zu sorgen. Dem toten König wurden reichlich Geschenke und Speisen für das Begrüßungsmahl für die Unterweltgottheiten, toten Könige und Priester mitgegeben. Die Aussage der beiden Dichtungen sollen miteinander und mit anderen Texten (z.B. Gilgameç, Enkidu und die Unterwelt) verglichen werden, um herauszuarbeiten, welche Vorstellungen vom Tod und Jenseits bestanden, wie man den Leichnam behandelte und welche Riten man durchführte.Teilnahmevoraussetzung: Zwischenprüfung in Assyriologie
Literatur: Allgemein über Tod und Jenseitsvorstellungen: s. die
in "Death in Mesopotamia" (ed. B. Alster) = Mesopotamia 8 (Copenhagen 1980)
zusammengestellten Artikel (bes. von Th. Jacobsen, J. Bottéro und
W.G. Lambert); Gilgameç's Tod: S.N. Kramer, The Death of Gilgamesh.
In: Bulletin of the American School of Oriental Research 94 (1944) 2ff.
Urnammus Tod: C. Wilcke, Eine Schicksalsentscheidung für den toten
Urnammu. In: A. Finet (ed.): Actes de la 17e Rencontre Assyriologique Internationale
(Ham-sur-Heure 1970) 81ff. und S.N. Kramer, The Death of Urnammu. in: M.
Mori et al. (eds.), Near Eastern Studies dedicated to H.I.H. Prince Takahito
Mikasa, Wiesbaden 1991, 193ff.
Seminar: Babylonisch-assyrische Texte zur Abwehr von Hexerei
Dr. Gesche
Es ist eine weit verbreitete Vorstellung, daß Menschen, meist Frauen, ungeliebten Mitmenschen Unheil zuhexen. Um dieses Unheil abzuwenden und die Hexen unschädlich zu machen, führte man Rituale durch. Die zugehörigen Beschwörungen sowie die Rituale sind in der umfangreichen Serie maqlû (Verbrennung), der wichtigsten Beschwörungsserie in akkadischer Sprache, zusammengestellt. Inhalt des Seminars ist die Lektüre und Interpretation dieser Serie. Zu dem Zweck sollen die Teilnehmer eine solide Textbasis schaffen, indem sie aufgrund der publizierten Keilschrifttexte eine "Partiturumschrift" anfertigen, anhand derer textkritische Untersuchungen durchgeführt werden können. Eine Liste der Textvertreter wird in der ersten Oktoberhälfte ausgehängt.Teilnahmevoraussetzung: Kenntnisse im Akkadischen
Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen
Literatur: T. Abusch, Art. maqlû, RlA 7 (1989), 346b-351a; ders.,
Babylonian Witchcraft Literature, 1987; ders., The Demonic Image of the
Witch in Standard Babylonian Literature: The Reworking of Popular Conceptions
by Learned Exorcists, in: J. Neusner u.a., Religion, Science, and Magic,
New York, Oxford, 1989, 27-58; ders., An Early Form of the Witchcraft Ritual
Maqlû and the Origin of a Babylonian Magical Ceremony, in: Fs. Moran,
1990, 1-57; ders., Mesopotamian Anti-Witchcraft Literature: Texts and Studies,
JNES 33 (1974), 251-62; G. Meier, Die assyrische Beschwörungssammlung
Maqlû, AfO Beiheft 2, Berlin 1937.
Seminar: Die assyrisch-babylonische Dämonologie nach Texten und Darstellungen
Dr. Heeßel
In Babylonien und Assyrien wirkten unterhalb der Sphäre der großen Götter zahlreiche Dämonen in die Lebenswelt der Menschen hinein. Sie bedrohten sowohl die Menschen direkt durch Krankheit und anderes Unheil, als auch ihre Lebensgrundlage durch Vernichtung von Ernten oder Verbreitung von Epidemien unter dem Vieh. Als besonders gefährlich wurden neben den krankheitsverursachenden utukku- und asakku-Dämonen die Säuglinge angreifende Lamaçtu, die besonders für junge Männer gefährliche Ardat-lilî und der Wind- und Kältedämon Pazuzu gesehen. Durch apotropäische Darstellungen suchte man diese Dämonen genauso zu bannen, wie durch umfangreiche Texte, die Beschwörungen und Rituale gegen das Treiben der Dämonen enthielten. In diesem Seminar soll die philologische und archäologische Evidenz zu diesen Dämonen zusammen betrachten werden, um dadurch zu einem besseren Verständnis sowohl der Texte als auch der Darstellungen zu gelangen. Im Vordergrund werden die Dämonen Lamaçtu, Pazuzu und Ardat-lilî stehen, zu denen sowohl Texte als auch Darstellungen überliefert sind.Teilnahmevoraussetzungen: Akkadisch II
Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen und Referate
Literatur: J. Black und A. Green, Gods, Demons and Symbols of Ancient
Mesopotamia, London 1992; W. Farber, içtu api çlâmma
ez*zu ezzet. Ein bedeutsames neues Lama*tu-Amulett", in: B. Pongratz-Leisten
et al. (Hrsg.), Ana çadî Labnåni l¨ allik, Fs. W.
Röllig, AOAT 247, 1997, 115-128; D. Rittig, Assyrisch-babylonische
Kleinplastik magischer Bedeutung vom 13.-6. Jh. v. Chr., Münchner
Vorderasiatische Studien 1, München 1977; F.A.M. Wiggermann, Mesopotamien
Protective Spirits - The Ritual Texts, CM 1, Groningen 1992.
Proseminar: Kleine literarische Texte
Dr. Prechel
Das in babylonisch-assyrischer Sprache verfaßte Textkorpus erstreckt sich über eine Zeitspanne von 2000 Jahren mesopotamischer Geschichte. Eine definitive Entscheidung, welche Teile davon unter der Bezeichnung "Literatur" eingereiht werden sollen, konnte bislang in der Altorientalistik nicht getroffen werden. Die traditionelle Methode, literarische Texte in Gattungen wie Epen, Legenden, Hymnen oder Fabeln einzuteilen, erwies sich aufgrund fehlender adäquater Eigenbezeichnungen als problematisch.In diesem Proseminar werden die bekanntesten Dichtungen vorgestellt und in Auswahl gelesen. Den Teilnehmern soll Gelegenheit gegeben werden, in eigenständiger Arbeit Fragen zur Überlieferung (Vorlagen, Anzahl der Exemplare) und zum Forschungsstand zu klären.
Teilnahmevoraussetzungen: Akkadisch II
Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen.
Literatur: R. Borger, Babylonisch-assyrische Lesestücke ÞAnOr
54^, Rom 1963, 340-343; W. Röllig, Literatur, in: RlA 7 (1987-1990)
48-66 Þmit weiteren bibliographischen Angaben^.
Übung: Einführung in die (älteren) astronomischen Texte
Prof. van Soldt
Die Entstehung der babylonischen Astronomie ist eine der interessantesten Facetten der mesopotamischen Kultur. Anhand von (älteren) Texten wird das Entstehen und die Entwicklung dieser Wissenschaft verfolgt. Besprochen werden zunächst altbabylonische Texte wie HAR-ra - hubullu 21, das Gebet an die Götter der Nacht und anderes; danach vor allem die wichtigen mittel- und neuassyrischen Texte Astrolab B und das astronomische Handbuch mulAPIN. Auch andere Texte, z.B. aus Hattuscha, werden herangezogen.Teilnahmevoraussetzungen: (Mittelstufe)
Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen.
Literatur: B.L. van der Waerden, Die Anfänge der Astronomie: Erwachende
Wissenschaft II (Groningen 1966, englische Ausgabe: Leiden/New York 1974);
J. Britton & C.B.F. Walker, Astronomy and Astrology in Mesopotamia,
in: C.B.F. Walker (ed.), Astronomy before the Telescope (London 1996),
42-51; J. Koch, Neue Untersuchungen zur Topographie des babylonischen Fixsternhimmels
(Wiesbaden 1989); H. Hunger & D. Pingree, MUL.APIN, An Astronomical
Compendium in Cuneiform, (Archiv für Orientforschung, Beiheft 24,
Horn 1989); E. Reiner & D. Pingree, Babylonian Planetary Omens 2, 2-22.
Übung: Akkadisch (Assyrisch-Babylonisch) I
Prof. van Soldt
Das Akkadische, das sich in die Hauptdialekte Assyrisch und Babylonisch aufteilt, ist die älteste bekannte semitische Sprache. Keilschriftliche Dokumente in akkadischer Sprache sind aus der Zeit vom 3. Jt. v. Chr. bis etwa zur Zeitenwende belegt und geben Zeugnis von allen Lebensbereichen des mesopotamischen Menschen. In diesem Einführungskurs werden Grundkenntnisse der "klassischen" Form des Akkadischen, nämlich des Altbabylonischen, sowie der Keilschrift vermittelt.Teilnahmevoraussetzungen: Keine
Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen
Literatur: R. Borger, Assyrisch-Babylonische Lesestücke, 2. Auflage,
Rom 1979; W. von Soden, Grundriß der akkadischen Grammatik, 3. Auflage,
Rom 1995
Übung: Texte aus Emar
Prof. van Soldt
In den siebziger Jahren wurden bei Ausgrabungen in der Stadt Emar am Euphrat (in Syrien) viele Hunderte Texte entdeckt, die aus verschiedenen Archiven stammen. Nach Abschluß der archäologischen Untersuchungen wurde die Zahl der bekannten Texte durch Raubgrabungen erheblich vermehrt. Die meisten dieser Texte wurden in einem akkadischen Dialekt geschrieben, der bereits bekannten Texten aus Karkemisch, Ugarit, Alalach und Amarna ähnlich ist. Die Texte aus Emar wurden wie diese im 14. und 13. Jahrhundert verfaßt. Anhand von verschiedenen Textgattungen (z.B. Rechts- und Wirtschaftsurkunden, Briefen, literarischen Texten) wird ein Überblick über das Inschriftenmaterial aus Emar gegeben.Teilnahmevoraussetzungen: (Fortgeschrittene)
Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen
Literatur: D. Arnaud, Recherches au pays d'Aschtata, Emar VI.1-4 (textes
akkadiens-sumeriens) Paris 1985-87; Besprechung: J.-M. Durand, RA 83, 1989,
163-191; 84, 1990, 49-85; S. Seminara, L'accadico di Emar, 1998; J. Ikeda,
The Akkadian Language of Emar: Texts Related to a Diviner's Family, Israel
Oriental Studies 18, 1998, 33-61; C. Wilcke, AH, die Brüder von Emar.
Untersuchungen zur Schreibtradition am Euphratknie, Aula Orientalis 10,
1992, 115-150; The History, Religion, and Culture of a Syrian Town in the
Late Bronze Age, M.W. Chavalas (ed.) Bethesda 1996; J. Huehnergard, J.
Margueron, Meskene (Imar/Emar), RlA VIII, 1993, 83-93.
Übung: Sumerisch II
Prof. Waetzoldt
Fortsetzung der Übung "Sumerisch I" vom SS 1999. Vertiefung der Kenntnisse des Verbalsystems. Konstruktion von Nebensätzen; Syntax. Lektüre leichterer sumerischer Texte.Teilnahmevoraussetzung: Teilnahme an Sumerisch I oder vergleichbare Vorkenntnisse
Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen und Abschlußklausur
Literatur: M.-L. Thomsen, The Sumerian Language (Mesopotamia. Copenhagen
Studies in Assyriology Vol. 10) 1984.
Übung: Die Zylinderinschriften des Gudea von Lagaç
Prof. Waetzoldt
Die Zylinderinschriften Gudeas gehören zu den wichtigsten Hymnen in sumerischer Sprache und stellen die bedeutendste Quelle zur sumerischen Religion dar. Im Mittelpunkt steht zwar die Beschreibung des Baus des Eninnus, des Hauptheiligtums der Provinz Lagaç, doch greift der Text weit aus und schildert z.B. auch den Traum Gudeas und dessen Deutung durch die Göttin Nançe, die Kultfahrt Gudeas zu verschiedenen Heiligtümern und sein rastloses Bemühen um das Wohlergehen seines Volkes sowie um den Kult der Götter.Obwohl die Zylinderinschriften schon mehrfach bearbeitet wurden, bieten sie noch zahlreiche sprachliche und inhaltliche Schwierigkeiten. Diese konnten auch bei der neuesten Übersetzung von D.O. Edzard nur zum Teil behoben werden.
Teilnahmevoraussetzung: Zwischenprüfung im Fach Assyriologie
Literatur: D.O. Edzard, Gudea and His Dynasty = The Royal Inscriptions
of Mesopotamia, Early Periods Volume 3/1, 1997, S. 68ff.; T. Jacobsen,
The Harps that once, Sumerian Poetry in Translation, 1987, S. 386-444.
Übung: Altassyrische Texte
Prof. Deller
Übung: Mittelassyrische Texte
Prof. Deller
Übung: Neuassyrische Rituale
Mittwoch, 12.30-14.00 h Sandgasse 7, Z 803
Prof. Deller
Übung: Hethitische Mythen
PD Dr. Kühne
Heterogen wie das kulturelle Erscheinungsbild des Hattireiches (ca. 1550-1200 v. Chr.) sind auch die Mythen hethitischsprachiger Tradition. Während die Mythen kleinasiatischer Herkunft (Mythen der vorhethitischen und der hethitisch-luwischen Schicht) in ihrer Funktion als Ätiologien von Ritualen überliefert sind - wichtigster Typ ist der in vielen Varianten vorliegende Mythos vom verschwunden Gott, der durch seine Abwesenheit eine Notzeit verursacht - sind die sehr detaillierten Mythen hurritischen Ursprungs (Kämpfe um die Vorherrschaft im Götterhimmel, die sich um die Gestalt des Gottes Kumarbi ranken) autonome Literaturwerke. Das gilt ebenso für die fragmentarische hethitische Version des babylonischen Gilgameç-Epos und ein Fragment mit "kanaanäischem" Hintergrund.Gelesen wird eine repräsentative Textauswahl.
Literatur: E. Laroche, Revue Hittite et Asianique 23, 1965, 63ff.; 26,
1968, 7ff.; F. Pecchioli-Daddi/A.M. Polvani, La mitologia ittita (daneben
auch H. Hofner, Hittite Myths, Atlanta 1990; A. Ünal in: O. Kaiser
(Hrsg.) Texte aus der Umwelt des Alten Testaments III/4, Gütersloh
1994, 802ff.
Übung: Keilschriftliche Epigraphie für Archäologen (Fortsetzung aus dem Sommersemester 1999)
Dr. Gesche
Im letzten Semester lag der Schwerpunkt der Übung auf dem Lesen und Identifizieren von Königsinschriften. Hierin sollen die Teilnehmer noch größere Sicherheit erlangen. Darüber hinaus wird das Ziel der Übung sein, Tontafeln und andere Tonobjekte aufgrund der äußeren Erscheinung zu klassifizieren und zu datieren. Teilnahmevoraussetzung: Die Übung richtet sich in erster Linie an die Teilnehmer des letzten Semesters, Quereinsteiger sind jedoch willkommen.Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen
Literatur: R. Borger, Assyrisch-babylonische Zeichenliste, AOAT 33,
1981 (v.a. S. 5-35); E.-A. Braun-Holzinger, Mesopotamische Weihgaben der
frühdynastischen bis altbabylonischen Zeit, HSAO 3, 1991; D. Collon,
First Impressions, London 1987; I.J. Gelb und B. Kienast, Die altakkadischen
Königsinschriften des dritten Jahrtausends v. Chr., FAOS 7, 1990;
R. Labat, Manuel d'épigraphie akkadienne; K. Radner, The Relation
Between Format and Content of Neo-Assyrian Texts, in: R. Mattila (Hrsg.),
Nineveh, 612 BC - The Glory and Fall of the Assyrian Empire, Helsinki 1995,
63-78; H. Steible, Die Altsumerischen Bau- und Weihinschriften, FAOS 5,
1982; H. Steible, Die neusumerischen Bau- und Weihinschriften, FAOS 9,
1991; C.B.F. Walker, Cuneiform Brick Inscriptions, London 1981; A.K. Grayson,
RIMA 1-3; G. Frame, RIMB 2; D. Frayne, RIME 2; D.O. Edzard, RIME 3/1; D.
Frayne, RIME 3/2; D. Frayne, RIME 4; V. Donbaz und A.K. Grayson, RIMS 1.