Aktuelles
Workshop
16. - 17. Juni 2023
Programmatik und Philologie um 1800
Dossier Literatur und Psychoanalyse
Revista Chilena de Literatura lädt ein, Beträge für das Dossier “Literatur und Psychoanalyse”, das in der Nr. 103, Mai 2021 veröffentlicht wird, einzusenden.
Heidelberg, den 11. März 2020
DFG-Netzwerk „Was ist philologische Evidenz? Literaturwissenschaftliche und juristische Perspektiven“ von Dr. József Krupp und Dr. Eva Noller bewilligt
Das DFG-Netzwerk „Was ist philologische Evidenz?“ verfolgt das Ziel, Evidenz – einen bislang noch unzureichend untersuchten Aspekt literaturwissenschaftlicher und philologischer Theorie und Praxis – für den theoretisch-methodologischen Diskurs der im weiteren Sinne interpretativen (Text-)Wissenschaften fruchtbar zu machen. Die Herausforderung, die jede Beschäftigung mit Evidenz mit sich bringt, liegt in ihrer Mehrdeutigkeit. So kann Evidenz z.B. als Produkt eines Erkenntnisvorgangs aufgefasst werden, ebenso aber als Voraussetzung für Erkennen und Urteilen; Evidenz hat gleichermaßen mit Rationalität und Intuition zu tun, sie beweist etwas, ist aber in ihrer ,Augenscheinlichkeit‘ oft selbst nicht vollständig erklärbar. Obwohl Evidenz häufig als eine zentrale Instanz bei Erkenntnis- und Urteilsprozessen aufgerufen wird, fehlt es bislang an Ansätzen, die eine theoretisch und methodologisch reflektierte Bestimmung dessen vornehmen, was Evidenz als (nicht) hermeneutischen Begriff und/oder als Kategorie ausmacht. Das Netzwerk möchte diese Lücke schließen und aufzeigen, wie sich der Begriff und das Konzept von Evidenz für möglichst viele interpretative Wissenschaften fruchtbar machen lässt. Daher ist das Projekt interdisziplinär verfasst, jedoch mit der Einschränkung auf Disziplinen, die sich mit der Interpretation von Texten befassen: Klassische Philologie, Germanistik und Rechtswissenschaften.
Aus den von den neun Mitgliedern erarbeiteten Beiträgen soll sich Evidenz in der Zusammenschau nicht nur in ihrer Problematik, sondern auch in ihren Möglichkeiten zur interpretativen Auseinandersetzung mit Texten klarer fassen lassen. Mit diesem Interesse an philologischer Grundlagenforschung schließt das Netzwerk an die Ziele der „Internationale Koordinationsstelle Theorie der Philologie am Seminar für Klassische Philologie der Universität Heidelberg“ an, mit der das Netzwerk in engem Austausch stehen wird. Durch die Vernetzungsmöglichkeiten, die die Koordinationsstelle zur Verfügung stellt, stehen dem Netzwerk Experten aus ganz unterschiedlichen Feldern der Philologie-Theorie als Gesprächspartner zur Verfügung. Die enge Vernetzung kann darüber hinaus dazu beitragen, aus dem DFG-Netzwerk weitere, philologietheoretisch relevante Projekte zu entwickeln.
Das Projekt wird von der DFG zwei Jahre lang gefördert und sieht vier Projekttreffen in Heidelberg vor. Neben einer Buchpublikation am Ende der Förderphase sollen über einen blog kontinuierlich die aktuellen Fragen und Fortschritte des Projekts einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Genauere Informationen zum Projektstart im März 2021 und die weiteren Aktivitäten des Netzwerks folgen in Kürze.
Kontakt: eva.noller@skph.uni-heidelberg.de
Tagung
Berlin, 16/9-18/9 2019
EINSTEIN-CENTER Chronoi
Neu: Werner Hamacher-Bibliothek in Heidelberg
Die ‚Internationale Koordinationsstelle Theorie der Philologie‘ verfügt seit Ende Mai 2018 über eine herausragende Bibliothek für philologische Grundlagenforschung (ca. 7200 Bände). Es handelt sich um den bibliothekarischen Teil des Nachlasses des im Juli 2017 verstorbenen Frankfurter Komparatisten Werner Hamacher. Er ist auf dem Wege einer großzügigen Schenkung an die Universität Heidelberg gegangen und soll in den nächsten Jahren in Verbindung mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, das den handschriftlichen und typographischen Teil des Nachlasses aufbewahrt, erschlossen werden.
EISODOS Zeitschrift für Antike Literatur und Theorie
Interview mit Jürgen Paul Schwindt
Im Gegenlicht der Philologie
Erste WörterWortmaterial für eineTheorie der Philologie25.-27. 9. 2017
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Wir trauern um Werner Hamacher.
1948 - 2017
Wir werden diesen feinen Kopf vermissen. Niemand kann ihn uns ersetzen. Er war uns verbunden, seit er im Februar 2003 im Rahmen unserer Vorlesungsreihe "Was ist eine philologische Frage?" über "Rechtsform und Dramenform. Die Figur des arbiter und die Philologie" sprach. 2007 schrieb er zu unserem gleichnamigen Kolloquium seinen großen Text "Für - die Philologie", 2013 führten wir unsere Frankfurter und Heidelberger Oberseminare für eine unvergeßliche Woche zum Kolloquium "Die Theorie der Philologie" zusammen.
Dankbar denken wir an die Rede zurück, die er zum Abschluß unseres Kolloquiums zur Einrichtung unseres deutsch-brasilianischen 'Zentrums für die Theorie der Philologie' im September 2016 gehalten hat. Für uns war es ein Aufbruch in ein unbekanntes Land, jenseits der Unterscheidung von Sprache und Nicht-Sprache, von Rede und ihrem Verstummen, in das er nun vorausgegangen ist.
Wir werden ihn nie vergessen.
Für die
Internationale Koordinationsstelle Theorie der Philologie
Jürgen Paul Schwindt
Nachruf der Süddeutschen Zeitung