Lange Reihen der Globalisierung
Internationales Symposion 18.-20. Oktober 2005 in Freiburg
Ein Jahr lang haben Heidelberger Altertumswissenschafter und Freiburger Soziologen zusammengearbeitet, um die Perspektiven von Archäologien und Soziologie zu vergleichen, ihren Blick auf Globalisierung und Weltsystem, ihre Methoden, um die Zeichen der Herrschaft in Architektur und Städtebau zu verstehen und allgemein dem Denken in diesen verschiedenen Disziplinen auf die Spur zu kommen. Nach dem Kolloquium in Heidelberg im Juli wird in Freiburg im Oktober eine Grundidee des Vorhabens zur Diskussion stehen, nämlich wie Archäologen und Soziologen "und andere Fächer auf dem Kontinuum zwischen ihnen" die langen Reihen der Globalisierung betrachten.
Es gilt zunächst einige Grundmotive zu klären, wie nämlich Weltgeschichte, Weltsysteme, Weltgesellschaft und Weltpolitik anzugehen und zu unterscheiden sind. Das ist eine Debatte um begriffliche Strategien mit enormen Konsequenzen. Danach ist zu fragen, wie sich die Vorstellung von Austauschsystemen, Weltreichsvorstellungen und der Konstruktion sozialer Räume in der Globalisierung ihrer Logik nach verändert hat. In der Perspektive der Sozialwissenschaften steht mit der Globalisierung die Konstruktion sozialer Räume vermutlich im Ganzen zur Disposition, ohne daß die Sozialwissenschaften die Mittel bereits hätten, um globale Raumbildung zu rekonstruieren. Sie sind auf Kooperation angewiesen.
Die Kooperation zwischen Sozial-, Kultur- und Geschichtswissenschaften soll sich in dem Projekt erweisen, das in Freiburg aus dem Jahresprojekt "Zeichen der Herrschaft" herauswächst: Lange Reihen der Globalisierung im Nahen und Mittleren Osten. Auch das in Freiburg anlaufende asienwissenschaftliche Projekt wird sich in der Folge dieses Ansatzes bewegen. Der Ablauf der Veranstaltung folgt dieser Skizze der Fragestellung; im besten Falle bauen die Ergebnisse der einzelnen Sitzungen zu den Themen "Geschichte, Weltsysteme, Weltpolitik", "Logik von Austauschsystemen", "Konstruktionen globaler/sozialer Räume" und "Lange Reihen der Globalisierung im Nahen und Mittleren Osten" aufeinander auf und führen zum Ansatz einer Theorie der langen Reihen der Globalisierung. Die Vorträge sollen in ausgearbeiteter Form zu Beginn des Jahres 2006 vorliegen, um eine wichtige Publikation vorbereiten zu können.