Profil des Altertumswissenschaftlichen Kollegs Heidelberg
Das Altertumswissenschaftliche Kolleg Heidelberg (AKH) ist im Jahr 2004 mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg gegründet worden. Es hat zum Ziel, die historischen Kulturen des Altertums, auf der Grundlage moderner Theoriebildung und mit dem Blick auf Phänomene und Fragen der Gegenwart, auf ihre kulturellen Grundstrukturen und Sinnkonstruktionen hin zu untersuchen.
Das Konzept des AKH ist grundsätzlich interdisziplinär. Die Kulturen des Altertums umfassen die Welt der Prähistorie, den Vorderen Orient und Ägypten, das antike Griechenland und das Römische Imperium sowie die spätantiken Reiche, Byzanz und den frühen Islam. Durch Zusammenarbeit mit gegenwartsbezogenen und systematischen Disziplinen der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften werden sie in eine interkulturelle Perspektive gestellt. Die methodische Grundlage ist eine "Hermeneutik der Fremdheit", die die traditionelle historische Identitätsstiftung um den Blick auf kulturelle Alternativen erweitert. Damit soll im Rahmen der historischen Wissenschaften kulturelle Kompetenz für Fragen der Gegenwart ausgebildet werden.
Im Rahmen des AKH werden Jahresprojekte gefördert, die gemeinsam von einem Vertreter der Altertumswissenschaften und einem Vertreter einer geistes-, sozial- oder naturwissenschaftlichen Disziplin außerhalb des Altertums durchgeführt werden. Je einer der beiden Partner gehört der Universität Heidelberg und einer anderen Universität von Baden-Württemberg an. Vertreter des wissenschaftlichen Nachwuchses werden auf der Grundlage von Stipendien an den Projekten beteiligt. An den betreffenden Universitäten werden Arbeitskreise gebildet, die die Projekte mit ihren Sitzungen, Kolloquien und Kongressen begleiten.
Das Altertumswissenschaftliche Kollegs Heidelberg wird von dem Heidelberger Assyriologen Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan M. Maul geleitet. Seit der Einrichtung des Altertumswissenschaftlichen Kollegs Heidelberg im Jahr 2004 wurden vier Jahresprojekte durchgeführt. Ein fünftes hat im Sommersemester 2011 begonnen.