Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus - Veranstaltungen
Veranstaltungen
Auftaktsymposium Nationalsozialismus und südwestdeutsche Landesgeschichte am 25. Juli 2014:
Copyright: Landesmedienzentrum BW
Die wissenschaftliche Projektkommission lud ein zum Auftaktsymposium Nationalsozialismus und südwestdeutsche Landesgeschichte
Am 25. Juli 2014 in Stuttgart
Tiefenhörsaal M 17.01
Keplerstraße 17 (KII)
Das Programm zum Download finden Sie hier.
Bericht zum Auftaktsymposium
Am 25. Juli 2014 fand in Stuttgart das Auftaktsymposium des Forschungsprojekts „Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“ statt. In ihrer Eröffnungsrede betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer das Anliegen des Projekts, einen Beitrag zur Aufklärung der eigenen Landesgeschichte zu leisten und die Frage nach dem Anteil der Landesverwaltung in Baden und Württemberg bei der Errichtung des nationalsozialistischen Herrschaftssystems zu beantworten.
Anschließend erläuterten die Mitglieder der wissenschaftlichen Kommission Leitfragen und Zielsetzungen des Projekts. Prof. Dr. Wolfram Pyta (Universität Stuttgart) stellte dabei die Rolle der einzelnen Beamten im Gesamtgefüge der nationalsozialistischen Verwaltung heraus; Personalakten, aber auch von Nachfahren der Verwaltungsbeamten zur Verfügung gestellte Egodokumente wie Tagebücher oder Briefe sollen Aufschluss über die individuelle Motivation zur Mitarbeit in einem totalitären System geben. Prof. Dr. Christiane Kuller (Universität Erfurt) gab einen Überblick über den Forschungsstand zur Verwaltungsgeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus und diskutierte die vorhandenen Forschungsthesen zum Funktionieren des Beamtenapparats im Institutionengefüge des Dritten Reichs bis zu dessen Untergang.
Der landesgeschichtlichen Dimension des Projekts widmete sich Prof. Dr. Edgar Wolfrums (Universität Heidelberg) Vortrag. Er stellte die Frage nach dem Vorhanden- bzw. Nicht-Vorhanden-Sein einer spezifisch badischen oder württembergischen Verwaltungstradition, die es zu untersuchen gelte, in den Vordergrund seiner Ausführungen. Zuletzt skizzierte Prof. Dr. Cord Arendes (Universität Heidelberg) Möglichkeiten einer modernen Geschichtsvermittlung mit den Instrumenten der Public History, die die Öffentlichkeit von Beginn an an den Ergebnissen des Forschungsprojekts teilhaben lässt. Im Anschluss an die Vorträge der Kommissionsmitglieder gab PD Dr. Magnus Brechtken vom Institut für Zeitgeschichte in München einen Überblick über aktuelle Perspektiven der NS-Forschung.
Im zweiten Veranstaltungsteil standen die Kooperationsmöglichkeiten des Projekts mit baden-württembergischen Archiven sowie mit Gedenkstätten, Geschichtslehrern und Geschichtsvereinen im Fokus. Prof. Dr. Robert Kretzschmar vom Landesarchiv Baden-Württemberg formulierte zahlreiche Angebote zur Zusammenarbeit von gemeinsamen Veranstaltungen bis hin zu Digitalisierungsprojekten. Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann und Dr. Martin Furtwängler von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg berichteten über die zeitgeschichtlichen Editionsprojekte der Kommission. Dr. Nicola Wenge, Geschäftsführerin des Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, PD Dr. Wilhelm Kreutz, Fachberater für Geschichte im Regierungspräsidium Karlsruhe, und Dr. Nicole Bickhoff, Vorsitzende des württembergischen Geschichts- und Altertumsvereins, gaben wertvolle Impulse für mögliche Kooperationen zwischen dem Forschungsprojekt und den von ihnen vertretenen Institutionen.
Zum Abschluss der Veranstaltung fand eine Podiumsdiskussion zum Stellenwert der Geschichte des Nationalsozialismus in der politischen Bildung in Baden-Württemberg statt, an der sich folgende Referentinnen und Referenten beteiligten: Lothar Frick als Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Birgit Kipfer vom Verein Gegen Vergessen für Demokratie e.V., Dr. Silvio Peritore vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sowie Dr. Thomas Schnabel, Leiter des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg. Die Moderation übernahm Kathrin Hondl (SWR2).
Eindrücke vom Auftaktsymposium am 25. Juli 2014:
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer begrüßte die Teilnehmer des Auftaktsymposiums.
Etwa 130 Gäste hatten sich im Stuttgarter Hörsaal eingefunden.
PD Dr. Magnus Brechtken vom Münchner Institut für Zeitgeschichte hielt die Keynote Speech.
Zum Abschluss wurde in einer Podiumsdiskussion über den Stellenwert der NS-Geschichte für die politische Bildung debattiert.