Forschung

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Richard von Cornwall (1209−1272) ist der einzige Engländer, der jemals römisch-deutscher König war. Der jüngere Sohn König Johanns von England und Bruder König Heinrichs III. von England war eine der Schlüsselfiguren der europäischen Geschichte des 13. Jahrhunderts. Seine Karriere führte ihn von England als Earl von Cornwall nach Frankreich (als Graf von Poitou), dann in den Nahen Osten (als Anführer des sogenannten ‚Kreuzzugs der Barone‘) und nach Deutschland als römisch-deutscher König (gewählt 1256, gekrönt 1257) und wieder zurück nach England. In dieser Zeit dynamisierten sich gesellschaftliche Wandlungsprozesse, die die europäischen Gemeinwesen grundsätzlich und dauerhaft prägen sollten. Um nur einige zu nennen: die zunehmende Ausprägung und Institutionalisierung der Beziehung zwischen Herrscher und Aristokratie und ihrer Rollen in der Vertretung des Gemeinwesens, die Monetarisierung der Gesellschaft, die Systematisierung des Wissens, die Neugestaltung der europäischen politischen Landschaft und der sich immer deutlicher abzeichnende Untergang der Kreuzfahrerreiche im Heiligen Land. Als Akteur aus der ersten Reihe gestaltete Richard zumindest manche dieser Entwicklungen maßgeblich mit. Dies macht ihn für die Forschung besonders interessant, die sich ihm bislang aber zumeist in nationalen Kontexten und auf partieller Quellenbasis genähert hat.
In dem im Rahmen der Global Professorship gemeinsam mit KollegInnen der University of East Anglia, Norwich, UK, durchgeführten und dezidiert international konfigurierten Projekt wollen wir über Richard diese grundlegenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen Europas näher in den Blick nehmen und die Quellengrundlage für eine weitere Beschäftigung mit Richard auf eine neue Basis stellen. So soll neben der thematischen Analyse eine Edition der englischen und französischen Urkunden Richards sowie des ersten Kartulars des Earldoms von Cornwall erarbeitet werden. Institutionelle Kooperationspartner sind das Deutsche Historische Institut London und die Monumenta Germaniae Historica.  

 

 

SFB 933 Materiale Textkulturen, Teilprojekt B10 "Rollen im Dienst des Königs. Das Format der Rolle in königlicher Verwaltung und Historiographie im spätmittelalterlichen Westeuropa" (2015 - 2022)

In der herrschaftlichen Verwaltung wie in der Historiographie kam im 12. Jh. insbesondere in Westeuropa das Format der Rolle neben dem des Codex verstärkt in Gebrauch. Dieses Teilprojekt untersucht diese Praxis vom 12. bis zum 15. Jh. vergleichend für England und Frankreich mit Seitenblicken nach Katalonien und ins römisch-deutsche Reich. Auf materieller Ebene zielt die Leitfrage auf mögliche Zusammenhänge zwischen dem Format der Rolle und der Struktur des Inhalts. Machte es einen Unterschied, ob man Einkünfte oder Urkunden in Rollen oder in Codices verzeichnete, ob man Königsgeschichten durch Rollen oder Bücher erzählte? Auf praxeologischer Ebene zielt die Leitfrage auf die Funktion, die die Rollen in ihren jeweiligen Gebrauchskontexten in den komplexen, frühstaatlichen Entwicklungen in (West)Europa hatten.
Das Projekt wird in einer zweiten Förderphase fortgesetzt.

 

SFB 933 ‘Materiale Textkulturen‘ (3. Förderphase, Fortsetzung des Antrags von 2015)

DFG

Thema: Teilprojekt B10: ‘Rollen im Dienst des Königs. Die Form der Rolle in königlicher Verwaltung und Historiographie in Westeuropa’

Laufzeit: 2019−2023

 

SFB 933 ‘Materiale Textkulturen‘ (2. Förderphase, Neuantrag)

DFG

Thema: Teilprojekt B10: ‘Rollen im Dienst des Königs. Die Form der Rolle in königlicher Verwaltung und Historiographie in Westeuropa’

Laufzeit: 2015−2019

 

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‘Regions and Regional Exchanges in Medieval Central Europe’ - Austauschprojekt, CEU Budapest (2019 - 2020)

DAAD, PPP (Programme des projektbezogenen Personenaustauschs) Ungarn 2019, gemeinsam mit PD Dr. Julia Burkhardt, Heidelberger Akademie der Wissenschaften, in Kooperation mit der CEU, Budapest.

 

 

HeiMAP (2016 - 2018)

Ziel des Projektes ist die Schaffung eines virtuellen Kartentischs zur kollaborativen Forschungsarbeit an überwiegend historischen Karten und Geodaten (WebGIS). Dieser virtuelle Kartentisch ist in ein Webportal mit modularen Werkzeugen und Diensten zum Projekt-, Qualitäts- und Datenmanagement integriert. Die digitale Arbeitsumgebung und das Arbeiten auf historischen Karten in situ bieten hier Lösungen für eine Reihe drängender Probleme in der gegenwärtigen raumbezogenen Forschung in den Geisteswissenschaften.

 

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Datenbank "Die Itinerare der Pfalzgrafen bei Rhein 1214–1400"

Die hier zur Verfügung gestellte Datenbank enthält die Itinerare der Pfalzgrafen bei Rhein, beginnend mit der Belehnung Ludwigs I. und Ottos II. 1214 bis zum Beginn des Königtums Ruprechts III. im Jahr 1400. Die Datenbank ermöglicht einen schnellen Zugriff auf Aufenthaltsorte und Reisewege der (rheinischen) Wittelsbacher im 13. und 14. Jahrhundert sowie die Visualisierung ihrer Itinerare. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Denkwerk Mittelalter. Schüler erforschen im Museum gesellschaftlichen Wandel (2014 - 2016)

Die Robert Bosch-Stiftung förderte (2014 2016) innovatives Lehr-und Lernprojekt von Universität, Schule und Museum. Das Projekt ist am Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg angesiedelt und wird unter der Leitung von Prof. Dr. Peltzer  in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte, Universität Heidelberg, dem Carl-Benz-Gymnasium Ladenburg, dem Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg und dem Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg, Prof. Dr. Matthias Untermann und Prof. Dr. Bernd Schneidmüller durchgeführt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausstellung 'Die Grablegen der Wittelsbacher in Heidelberg', Kurpfälzisches Museum Heidelberg, 2013/2014 (1. Januar 2012 - 31. August 2013)

Gemeinsam mit dem Kurpfälzischen Museum, Heidelberg, (federführend) und Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Universität Heidelberg:

Manfred-Lautenschläger-Stiftung, Heidelberg

 

Rang und Ordnung / RANK (2007 - 2014)

Das Projekt untersucht(e) die Ausbildung und Visualisierung politischer und sozialer Ordnung im spätmittelalterlichen europäischen Fürstentum im interdisziplinären Vergleich.

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Seitenbearbeiter: Sekretariat
Letzte Änderung: 23.06.2021
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