Strategische Migrationspolitik

Strategische Migrationspolitik

Projektförderung durch die Fritz Thyssen Stiftung

Projektleiter: Prof. Dr. Sebastian Harnisch
Institut für Politische Wissenschaft, Universität Heidelberg
Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Außenpolitik

Projektmitarbeiterinnnen:

• Tijana Lujic, M.A. (Heidelberg)
• Katharina Potinius, M.A. (Konstanz) M.A. (Pompeu Fabra Barcelona)  

Projektlaufzeit: 01.05.2020 - 31.12.2022

In einer Zeit, in der viele Staaten ihre Grenzen für Migrierende schließen, nutzen Regierungen vermehrt bilaterale Übereinkünfte um Grenzübertritte, Aufenthaltsrechte und Verbleibedauern von Migrierenden zu regulieren. Die bisherige politikwissenschaftliche Forschung erfasst und erklärt diese Zunahme bislang, ohne genauer auf die mögliche Interaktion zwischen innerstaatlichen und internationalen Faktoren einzugehen, die zum Abschluss bilateraler Migrationsabkommen führen. Grundlegender noch: Es mangelt der Migrationsforschung bisher an einer systematischen Beschreibung des Umfangs und der Art bilateraler Migrations-übereinkünfte.

Angesichts dieses eingeschränkten Kenntnisstandes hat sich das geförderte Projekt „Strategische Migrationspolitik“ zunächst die Aufgabe gestellt, das Wachstum und die (variante) inhaltliche Ausgestaltung aller bilateraler Migrationsübereinkommen seit 1990 bis 2020 für die Hauptmigrationszielregionen und Länder (Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten, der Vereinigten Staaten, Kanadas, Neuseelands, Australien, Norwegen, der Schweiz sowie des Vereinigten Königreichs) zu identifizieren, systematisch und vergleichend zu untersuchen. In einem zweiten Schritt wurde anhand eines liberalen Theorieansatzes ein Erklärungsansatz für die Varianz von bestimmten bilateralen Abkommenstypen über Zeit und unterschiedliche Regionen entwickelt. Um ein besseres Verständnis der innen- und außen-politischen Erwägungen zu erlangen, die der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Migration zugrunde liegen, machte sich das Forschungsteam zum Ziel, alle abgeschlossenen Abkommen anhand eines Kodierhandbuches und entsprechenden Kategorien zu vergleichen und so das Zusammenspiel zwischen nationalen und internationalen Faktoren, die die Verhandlungen beeinflussen, zu analysieren.