GlaubensWissen
"Die Krise der großen Kirchen ist nicht zuletzt eine theologische Krise!" - Mit dieser These startete in den 90er Jahren das "Pastor-Theologian-Project" in Princeton in den USA mit großem Erfolg.
Die TheologInnen der Heidelberger Forschungszentrums Interdisziplinäre und Internationale Theologie haben sich davon inspirieren lassen und das Projekt GlaubensWissen (früher unter dem Titel "Orientierungswissen: Glauben") entwickelt.
Seit 2002 arbeiten Pfarrerinnen und Pfarrer in regionalen Arbeitsgruppen über einen Zeitraum von zwei Jahren in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team von Wissenschaftlern an einem zentralen theologischen Thema, das zum Start zwei Tage lang in Heidelberg intensiv diskutiert wird.
Die verschiedenen theologischen Disziplinen stellen Texte und Arbeitsmaterialien vor. Auf dieser Grundlage konstituieren die beteiligten Pfarrerinnen und Pfarrer theologische Gesprächs- und Arbeitsgruppen, die nach etwa einem Jahr in verschiedenen Formen mit dem Thema an die Öffentlichkeit treten und ihre Überlegungen in einen öffentlichen Diskurs einbringen. In den vergangenen Jahren waren das z.B. Theologische Feste, Rundfunkgottesdienste oder Gesprächsveranstaltungen.
Ziel des Projekts ist es einerseits, durch öffentliche Aufklärungs- und Bildungsprozesse dem religiösen Bildungsverfall entgegenzuwirken und die Sprachfähigkeit im Glauben zu fördern. Auf der anderen Seite sollen sich die jeweiligen Arbeitsprozesse gegenseitig befruchten, um zu einer neuen Form der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis zu gelangen.
Bisherige Themen waren:
- 2014 Schöpfung und Neuschöpfung
- 2012 Neuer Atheismus
- 2010 Alt und LebensSatt
- 2008 Trinitätslehre
- 2006 Endzeit-Eschatologie
- 2004 Auferstehung
- 2002 Sünde und Vergebung
Bisher haben sich Gruppen aus sieben verschiedenen Landeskirchen beteiligt. Die Evangelischen Kirchen in Baden, der Pfalz, von Kurhessen-Waldeck und im Rheinland haben das Projekt in ihre offiziellen Fortbildungsprogramme aufgenommen.