Das Institut für Politische Wissenschaft
Das Institut für Politische Wissenschaft (IPW) der Universität Heidelberg zählt zu den älteren politikwissenschaftlichen Instituten in Deutschland. Seit der Erteilung eines ersten Lehrauftrages für die „Wissenschaft von der Politik“ an Dolf Sternberger 1947 und der Institutsgründung im Jahre 1958 konnte sich das IPW eine durchgängig hohe wissenschaftliche Reputation erarbeiten. Dies gilt etwa für die vergleichende Untersuchung politischer Systeme, den Bereich Innenpolitik/politisches System Deutschlands und die international vergleichende Staatstätigkeitsforschung. Seit der Jahrtausendwende und unterstützt durch die „Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen“ sowie mehreren Hochschulausbaumaßnahmen des Landes Baden-Württemberg wurden Bereiche wie Internationale Beziehungen und hier besonders die Vergleichende Außenpolitik- und Konfliktforschung, die Moderne Politische Theorie sowie die Analytische und International Vergleichende Politische Ökonomie und die Politikfeldforschung erheblich gestärkt.
Nationale und internationale Spitzenforschung in Heidelberg
Die starke Stellung des Instituts in der Forschung spiegelt sich sowohl in Reputationsstudien der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) als auch in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten (DFG, Thyssen-Stiftung, VW-Stiftung, Bertelsmann Stiftung, EU etc.) sowie einer vielfältigen und international sehr sichtbaren Publikationstätigkeit seiner Forschenden wider.
Mit seinen gegenwärtig fünf Professuren und etwa 40 Mitarbeiter*innen in Lehre und Forschung deckt das Heidelberger Institut sowohl in der Forschung als auch in der Lehre alle Kernbereiche der Politikwissenschaft ab:
- die empirisch-vergleichenden Demokratie- und Autokratieforschung,
- die International vergleichende Politikfeld- und Staatstätigkeitsforschung mit der Schwerpunktlegung auf Arbeitsmarkt-, Energie-, Klima-, Nachhaltigkeits-, Wohlfahrtsstaats-, und Umweltpolitik
- die Analyse von Entscheidungsprozessen und Staatstätigkeit in der Bundesrepublik Deutschland,
- europäische Integration, Internationale Organisationen und Vergleichende Außenpolitikforschung, insbesondere zu Deutschland
- Internationale und Vergleichende Politische Ökonomie,
- Internationale Sicherheitsarchitektur, Sicherheitspolitik und Massenvernichtungswaffen
- Geschichte der Politischen Ideen und Theorien
- Institutionentheorie und Stadtforschung
- Stadtpolitikforschung
- Gerechtigkeitstheorien und -diskurse
- Konzepte des modernen Regierens
- die vergleichende Analyse politischer Systeme im Globalen Süden, insbesondere im pazifischen Asien, und in Westeuropa
- die empirische Analyse von innerstaatlichen Konflikten und Auseinandersetzungen in den internationalen Beziehungen
An einer der elf bundesdeutschen Exzellenz-Universitäten angesiedelt, verbindet das IPW hervorragende Forschung mit ausgezeichneten Studienbedingungen und vielfältigen internationalen Kontakten. An der Universität Heidelberg ist das Institut der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zugeordnet. Darüber hinaus ist die zweit- und drittmittelbasierte Forschung am IPW eingebunden in universitäre Forschungszusammenhänge, u.a. der interdisziplinäre Verbund Selbstregulations- und Regulierungsforschung im Field of Focus 4 und das Forschungszentrum für Verteilungskonflikte und Globalisierung (FVG) an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Das IPW ist Mitglied im European Consortium for Political Research (ECPR). Hinzu kommen individuelle Mitgliedschaften der Mitarbeiter in nationalen und internationalen Fachvereinigungen wie der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW), der American Political Science Association (APSA), der International Studies Association (ISA), der European Political Science Association (EPSA), der International Political Science Association (IPSA), the Midwest Political Science Association (MPSA) u.v.m. Dies bietet Studierenden, Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern vielfältige Möglichkeiten der Teilnahme an außeruniversitären Weiterqualifikationen (z.B. Summer / Winter Schools), Workshops und Konferenzen.
Exzellente Verknüpfung von Forschung, Studium und Lehre
Das Studium der Politikwissenschaft in Heidelberg umfasst alle Kernbereiche der Politikwissenschaft: Internationale Beziehungen, das Politische System Deutschlands und der Europäischen Union, Politische Theorie, Vergleichende Politikwissenschaft, Policy-Forschung und Methoden. Die Studierenden lernen die Politikwissenschaft in der gesamten Breite ihrer theoretischen, empirischen und normativen Perspektiven kennen. Mit ihrem theoretischen Anspruch, ihrer empirischen Fundierung und ihrem analytischen und methodischen Instrumentarium vermittelt die Lehre am IPW eine Politikwissenschaft, in der politische Zusammenhänge mit dem Anspruch der Verallgemeinerung aufgezeigt werden sollen. Das setzt fundiertes „Faktenwissen“ ebenso voraus, wie gute Theorie- und Methodenkenntnisse und schließt die Beschäftigung mit den normativen Grundlagen von Politik ein. Dieser Anspruch unterscheidet das politikwissenschaftliche Studium von der Beschäftigung mit „Politik“ außerhalb der Wissenschaft.
In jedem Wintersemester nehmen ca. 140 Studierende den Bachelorstudiengang mit dem Hauptfach Politikwissenschaft auf. Dazu kommen jährlich ca. 30 Studierende im Studiengang „Bachelor 25%. Für den Masterstudiengang stehen in jedem Jahr 62 Studienplätze bereit, davon ca. zwei Drittel im Winter- und ein Drittel im Sommersemester. Gegenwärtig wird ein eigener „Master of Education“ eingerichtet, welcher am IPW den bisherigen Studiengang zum Lehramt in Baden-Württemberg ablöst. Insgesamt sind für das Studium der Politikwissenschaft in Heidelberg gegenwärtig ca.1050 Studierende eingeschrieben. Zudem gibt es die Möglichkeit der politikwissenschaftlichen Promotion an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Heidelberg. An der Fakultät schließen jährlich zehn bis fünfzehn Doktoranden ihre politikwissenschaftliche Promotion ab.
Abgesehen von den Einführungsvorlesungen im Bachelorstudiengang, findet das Studium am IPW vor allem in kleinen und moderat großen Seminarveranstaltungen statt. Sowohl der Bachelor- als auch der Masterstudiengang Politikwissenschaft sind durch forschungsbasierte und forschungsnahe Lehre geprägt. Das Studium orientiert sich studiengangsübergreifend an der Leitvorstellung einer theoretisch fundierten und methodisch reflektierten Analyse empirischer Sachverhalte und politischer Ideen.
Vielfältige Möglichkeiten für studentisches Engagement
Am IPW sind mehrere Arbeitsgruppen und studentische Initiativen angesiedelt. Zu ihnen gehören das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) e.V. und das Forum für internationale Sicherheit (FiS) e.V. sowie die AG Netzpolitik und ihr studentisches Pendant. Das IPW pflegt gute Beziehungen zur aktiven Fachschaft Politik, der freiwilligen Interessenvertretung der Studenten der Politischen Wissenschaft in Heidelberg.