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Kaleja
 
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Ance Kaleja

Zur Person

Ance Kaleja erhielt 2009 einen Abschluss als Bachelor of Arts von der Universität von Lettland. 2010 schloss sie ein Studium der Internationalen Politischen Theorie an der Universität Edinburgh (GB) mit einem Abschluss als Master of Science ab.  Ihr besonderes Interesse gilt seitdem den theoretischen und praktischen Dimensionen der Menschenrechtspolitik. Im Dezember 2012 hat sie ihr Promotionsstudium an der Universität Heidelberg aufgenommen. Als Mitglied des Promotionskollegs „Politikperformanz autokratischer und demokratischer Regime“ liegt ihr Untersuchungsschwerpunkt auf der Wahrung und Verwirklichung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Rechte in verschiedenen Regimekontexten. Ein ausführlicher Lebenslauf kann hier eingesehen werden.

 

Dissertation

Ihr Promotionsvorhaben befasst sich mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten (ESCR) und der Durchführung sozioökonomischer Politiken in unterschiedlichen politischen Regimen. Die Diskussion über soziale Rechte vernachlässigt oftmals kulturelle Forderungen. Diese stellen allerdings eine wichtige Komponente für eine effektive Verwirklichung sozialer Rechte dar, da sie sich auf die Rahmenbedingungen von Governance auswirken. Sie stellen auch eine wichtige Determinante für den Zugang lokaler Gemeinschaften zu sozialen Politikentscheidungen dar und beeinflussen inwiefern diese ihre Anliegen auf der Grundlage von Gleichheit, Inklusion und Nicht-Diskriminierung verfolgen können.

Obwohl ESCR in jüngerer Zeit verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt sind, ist ihr Verständnis doch nach wie vor durch Unsicherheit, Vorurteile und Mythen geprägt, da sie als vergleichsweise junges Forschungsfeld in der internationalen Politik und im Völkerrecht erst nach dem Zweiten Weltkrieg an Bedeutung gewonnen haben. ESCR welche die Rechte auf angemessenes Ernährung, Einkommen, Bildung, Wohnung und Gesundheitsversorgung beinhalten, werden als politisch neutrale Rechte angesehen, die in unterschiedlichen Regimekontexten adaptierbar sind. Zum Zeitpunkt März 2013 haben 160 Staaten unterschiedlichster politischer  Regimeausprägung den rechtlich bindenden Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (IPwskR) ratifiziert, der sie zur schrittweisen Erfüllung von ESCR verpflichtet.

Entsprechend einer weit verbreiteten These sind Demokratien hinsichtlich der Gewährung von Menschenrechte leistungsfähiger als Autokratien. Während dies für die Gewährung bürgerlicher und politischer Rechte als relativ gesichert angenommen werden kann, zeigt die empirisch-vergleichende Forschung des letzten Jahrzehnts, dass die Ausgaben für wirtschaftliche und soziale Belange in Demokratien nicht notwendigerweise dasjenige von Autokratien übersteigen muss. Auch wenn dieser Befund den theoretischen Annahmen über den positiven Zusammenhang von Demokratie und Menschenrechten nicht zwingen widersprechen muss, lässt er doch darauf schließen, dass das Verhältnis zwischen diesen beiden deutlich komplexer ist, als bisher vermutet.

Das Promotionsprojekt untersucht mittels unterschiedlicher theoretischer und empirischer Zugänge, wie und in welchem Ausmaß ESCR in unterschiedlichen Regimekontexten berücksichtigt und umgesetzt werden. Es zielt dabei auf ein verbessertes Verständnis von ESCR ab, indem den komplexen Interaktionsbeziehungen zwischen Ideologie, Macht, Institutionen und sozioökonomischen Politiken in diesem Kontext auf den Grund gegangen wird. Da soziale Prozesse, um wirksam zu werden, Zeit benötigen, wird das Forschungsvorhaben sich auf die Analyse tiefergehender Fallstudien über längere Zeiträume stützen. Diese Fallstudien werden aus dem theoretischen Blickwinkel des historischen Institutionalismus die sozialen Prozesse und ihren Einfluss auf den politischen Outcome ergründen. Ausgehend von einem solchen Verständnis wird die Arbeit auch versuchen, Bedingungen ausfindig zu machen, unter denen die Verwirklichung von ESCR  besonders wahrscheinlich wird.

Betreuer der Arbeit: Prof. Dr. Michael Haus

 
Webmaster: E-Mail
Letzte Änderung: 02.06.2014
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