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Prof. Dr. Herbert Kronke
Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht
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Vorlesung global: Juristen aus Oxford und Heidelberg gestalten gemeinsame Lehreinheiten

Weltweit erfolgreiches Projekt

Prof. Herbert Kronke
Prof. Dr. Herbert Kronke

Der Heidelberger Rechtswissenschaftler Professor Herbert Kronke, Direktor des Instituts für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht, hat gemeinsam mit seinen Oxforder Kollegen Roy Goode und Ewan McKendrick die englischsprachige Vorlesung „Transnational Commercial Law“ (TCL) entwickelt. Sie basiert auf dem gleichnamigen Lehrbuch der drei Juristen aus dem Jahr 2007. Die Lehrveranstaltung wird mittlerweile an juristischen Fakultäten von 16 Universitäten weltweit angeboten. Studierende in Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Israel, Japan, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien, Ungarn, Venezuela und den USA erhalten mit TCL Einblicke in die Inhalte und Ziele von wichtigen Regelwerken des internationalen Handels- und Finanzmarktrechts. Zudem macht die Vorlesung auch mit den Organisationen vertraut, die diese Regularien ausarbeiten. Herbert Kronke selbst war bis 2008 Generalsekretär von UNIDROIT, einer internationalen Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Zivilrecht zu vereinheitlichen.

Um die Lehrveranstaltung TCL kontinuierlich zu verbessern, wird jährlich ein Treffen der unterrichtenden Dozenten veranstaltet. Die Tagung – sie hat in diesem Jahr am 28. und 29. September an der Universität Heidelberg stattgefunden – bietet Gelegenheit, Erfahrungen und Unterrichtsmaterialien auszutauschen. Vorgestellt werden auch neu ausgestaltete Staatsverträge oder Modellgesetze, an denen nicht selten ein Mitglied des Netzwerkes mitgewirkt hat. Am TCL-Treffen 2010 nahmen erstmals auch Studierende aus Heidelberg, Oxford und Luxemburg teil. Im Dialog mit den Professoren berichteten sie, wie sie von den Lehrveranstaltungen profitiert haben. Sie stellten aber auch Probleme mit dem Kurs oder dem Lehrbuch heraus und gaben Anregungen für die nächste Auflage. Neu vertreten waren bei der diesjährigen Tagung außerdem Wissenschaftler aus Ankara, Istanbul und Thessaloniki. Sie planen, den Kurs in die Curricula ihrer Universitäten einzuführen.

Neben diesen jährlichen Treffen zum TCL werden nach Angaben von Prof. Kronke auch mehrtägige gemeinsame Seminare durchgeführt, etwa von Heidelberger und Mailänder Studierenden. Darüber hinaus gibt es eine weltweit genutzte Webseite und Facebook-Gruppen zu TCL.

Professor Thomas Pfeiffer, Prorektor für internationale Beziehungen, lobt das innovative Lehrkonzept: „In einer wirtschaftlich und kulturell verflochtenen Welt ist dies die Form des Lernens der Zukunft.“ So besteht auch an lateinamerikanischen Universitäten großes Interesse an der globalen Vorlesung: Prof. Kronke hatte im August Teile der Veranstaltung auf einer Sommerakademie des Heidelberg Center Lateinamerika in Paraguay vorgestellt und dabei 30 junge Forscher und Praktiker aus zwölf  Staaten von dem Konzept begeistert. Nicht zuletzt verfolgen auch große internationale Anwaltskanzleien den Fortgang des Projekts.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 18.10.2010