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Heidelberger Historiker konzipieren Dokumentation zum NS-Schulungszentrum Vogelsang

12. Mai 2011

Team um Edgar Wolfrum ist für den wissenschaftlichen Teil der Ausstellung verantwortlich

Der Heidelberger Historiker Prof. Dr. Edgar Wolfrum übernimmt mit einem Wissenschaftlerteam den Aufbau einer Dokumentation zur NS-Zeit in der Erinnerungsstätte Vogelsang in der Eifel. In der Anlage, die dem nationalsozialistischen Regime als Schulungseinrichtung für eine zukünftige Funktionselite diente und die seit 2006 für die Öffentlichkeit zugänglich ist, soll bis 2014 ein Besucherzentrum mit einer Dauerausstellung zur NS-Geschichte entstehen. Mit Prof. Wolfrum, Professor für Zeitgeschichte am Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften der Universität Heidelberg, erarbeiten Prof. Dr. Frank Engehausen, Privatdozent Dr. Cord Arendes sowie Studierende und Doktoranden des Historischen Seminars die wissenschaftliche Ausstellungskonzeption.

Die frühere „Ordensburg Vogelsang“ im Nationalpark Eifel ist eines der größten erhaltenen Bauensembles der Nationalsozialisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage als internationaler Truppenübungsplatz genutzt, seit Januar 2006 ist sie für Besucher geöffnet. In den kommenden Jahren soll auf rund 800 Quadratmetern Gebäudefläche und weiteren Stationen auf dem Gelände eine Ausstellung entstehen, die „einen anschaulichen Zugang zum historischen Ort Vogelsang schafft und diesen mit der Geschichte des Nationalsozialismus verknüpft“, wie Prof. Wolfrum erläutert, der maßgeblich am Aufbau des Arbeitsbereichs „Public History“ als Schnittstelle zwischen Geschichte und Öffentlichkeit beteiligt ist.

Die Konzeption der Ausstellung wird zusammen mit einer Gestaltungsagentur aus Hamburg und einem Berliner Multimedia-Team umgesetzt. Neben den Biografien einzelner sogenannter „Ordensjunker“ aus Vogelsang werden laut Prof. Wolfrum „der Gestaltungswahn des Nationalsozialismus, die ideologische Formierung von Mensch und Umwelt sowie das Alltagsleben auf der Ordensburg“ zentrale Bestandteile der Ausstellung bilden.

Für die Umsetzung des von der Europäischen Union, dem Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen geförderten Dokumentationsprojekts stehen drei Millionen Euro zur Verfügung. Die Dokumentation ist Teil des geplanten „Forums Vogelsang“, das weitere Ausstellungen zum Nationalpark Eifel und der Region sowie eine historisch-politische Bildungsstätte umfassen soll.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 12.05.2011
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