Vorbildliche Architektur
15. Juli 2011
Hugo-Häring-Auszeichnung für Campus Bergheim und Neue Universität
Die Umgestaltung der ehemaligen Ludolf-Krehl-Klinik zum Campus Bergheim sowie die Sanierung und Modernisierung der Neuen Universität wurden mit der Hugo-Häring-Auszeichnung 2011 gewürdigt. Vergeben wird diese Architektur-Auszeichnung für vorbildliches Bauen vom Landesverband Baden Württemberg des Bundes Deutscher Architekten BDA. Die beiden Gebäude der Universität Heidelberg gehören zu zwölf von insgesamt 62 zum Wettbewerb angemeldeten Bauwerken, die im Kreis Heidelberg mit dieser Auszeichnung bedacht wurden und sich damit für den Landeswettbewerb qualifiziert haben. Die Preisverleihung fand am 14. Juli 2011 in der Halle 02 in der Heidelberger Bahnstadt statt.
Offiziell eingeweiht werden konnte der Campus Bergheim im Juni 2009: Das Gebäude der ehemaligen Ludolf-Krehl-Klinik beherbergt seitdem die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit ihren Instituten. Die Jury für die Vergabe der Hugo-Häring-Auszeichnung lobt insbesondere die „Entscheidung, mit der Einrichtung einer Campus-Bibliothek die bis dahin introvertiertesten Räume des Gebäudes zu öffnen und transparent auszugestalten.“ Altbau und Anbau seien durch eine geschickte Anordnung der Räume um das zentrale Treppenelement neu miteinander verschränkt und zueinander in Bezug gesetzt worden. „Der ursprüngliche Bestand wird dabei weitgehend akzeptiert und in das neue Raumkonzept integriert. Mit einfachen farblich akzentuierenden Möblierungen und viel Tageslicht entsteht eine ausgezeichnete Arbeitsatmosphäre selbst bei starker Belegung“, heißt es in der Begründung.
Die vollständige Sanierung und Modernisierung der Neuen Universität erfolgte zum 625-jährigen Universitätsjubiläum, am 25. Juni 2011 wurde das zentrale Hörsaalgebäude der Ruperto Carola in der Heidelberger Altstadt zum Auftakt der Festwoche feierlich wiedereröffnet. „Wenn die Modernisierung eines historischen Gebäudes eine neue selbstverständliche Einheit von Alt und Neu, ein neues Ganzes schafft; wenn neue Elemente, wie die Öffnung nach außen, auf selbstverständliche, sehr sensible Art eingebracht werden, das Material- und Farbkonzept eine Steigerung und Neuinterpretation vorhandener Qualitäten ist, dann kann von einer Qualifizierung des bereits qualitätsvollen Bestandes auf eine höhere Stufe gesprochen werden“, heben die Juroren hervor. Aus einem altehrwürdigen Gebäude sei ein modernes, elegantes Haus entstanden, das der Universität Heidelberg einen würdigen Rahmen für die Herausforderungen der Zukunft bietet.
In der Heidelberger Halle 0, Güteramtstraße 2, können noch bis zum 24. Juli 2011 alle 62 zum Wettbewerb im Kreis Heidelberg angemeldeten Projekte in Form von Schautafeln besichtigt werden. Die Ausstellung ist täglich von 17 bis 23 Uhr zu sehen, der Eintritt ist frei. Die zwölf mit der Hugo-Häring-Auszeichnung bedachten Bauwerke, darunter die beiden Universitätsgebäude, haben sich für das Auswahlverfahren zur Verleihung des Hugo-Häring-Preises auf Landesebene qualifiziert, der im nächsten Jahr vergeben wird.