Ehrendoktorwürde für den amerikanischen Wissenschaftler Prof. Dr. Carl Djerassi
11. Oktober 2011
Fakultät für Chemie und Geowissenschaften würdigt Forschungsarbeiten des Chemikers
Der amerikanische Naturstoffchemiker Prof. Dr. Carl Djerassi hat am Montag, 10. Oktober 2011, die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Chemie und Geowissenschaften der Universität Heidelberg erhalten. Die Fakultät würdigt damit die Forschungsarbeiten des Wissenschaftlers, der unter anderem die Grundlagen für die Entwicklung der „Pille“ gelegt hat. Vor 50 Jahren – am 1. Juni 1961 – kam das erste, von ihm und seinem Team entwickelte Präparat auf den Markt. Die Ehrung von Carl Djerassi, der emeritierter Professor der Stanford University ist, fand im Rahmen eines vom Graduiertenkolleg „Modellierung von Moleküleigenschaften“ veranstalteten Symposiums statt.
Der 1923 in Wien geborene Carl Djerassi ist mit der Ruperto Carola einerseits durch eine lange Tradition der Heidelberger Chemie in der Naturstoffforschung und andererseits durch eine enge Beziehung zu dem Heidelberger Graduiertenkolleg verbunden, wie es in der Begründung der Fakultät heißt. Zu Ehren Carl Djerassis hat die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin außerdem ein Sonderheft „50 Jahre Pille“ mit internationalen Autoren verfasst.
In einem öffentlichen Vortrag sprach Prof. Djerassi zum Thema „Blame the Chemist: The Divorce of Sex from Reproduction“. Die Verleihung der Ehrendoktorwürde erfolgte durch den Dekan der Fakultät für Chemie und Geowissenschaften, Prof. Dr. Stephen K. Hashmi. Die Laudatio hielt der Berliner Chemiker und Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, Prof. Dr. Helmut Schwarz. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin, der Heidelberger Mediziner Prof. Dr. Thomas Rabe, überreichte das Sonderheft an den Geehrten.
Mit der Tagung „Modeling of Molecular Properties“ veranstaltete das gleichnamige Graduiertenkolleg sein vorgezogenes Abschlusssymposium. Das Kolleg wurde zum April 2003 an der Universität Heidelberg eingerichtet und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft noch bis zum März kommenden Jahres gefördert. Damit ist die maximale Förderdauer von neun Jahren erreicht. Im Rahmen des Symposiums sind die Doktoranden des Kollegs mit früheren Kollegiaten sowie namhaften Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland zusammengetroffen, um sich über die Forschung auf dem Gebiet der Molekülchemie auszutauschen.