Auszeichnung für drei Heidelberger Nachwuchswissenschaftlerinnen
Hengstberger-Preis für Tagungen in den Bereichen Infektiologie, Psychologie und Politikwissenschaft
Foto: Kresin
Drei hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität Heidelberg haben den diesjährigen Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis erhalten. Als Preisträgerinnen wurden Privatdozentin Dr. Isabelle Bekeredjian-Ding (Infektiologie), Dr. Stefanie Höhl (Psychologie) und Dr. Jivanta Schöttli (Politikwissenschaft) ausgezeichnet. Der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, überreichte die Preise in Anwesenheit von Dr. Klaus-Georg Hengstberger. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 12.500 Euro dotiert. Das Preisgeld ist für die Durchführung eigener Symposien am Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH) vorgesehen. Der Direktor des IWH, Prof. Dr. Peter Comba, hielt die Laudationes.
Preisträgerin Isabelle Bekeredjian-Ding vom Department für Infektiologie plant ein Symposium, in dem es um die Erkennung und Abwehr von Infektionserregern durch Antikörper-produzierende Zellen gehen wird. Dabei spielen sogenannte Toll-like Rezeptoren (TLR) eine bislang ungeklärte Rolle. Über ihre Bedeutung für die Antikörper-produktion werden Forscherinnen und Forscher im Rahmen der Veranstaltung „Wiederentdeckung der Toll-like Rezeptoren in B-Lymphozyten“ diskutieren und neue Forschungsergebnisse präsentieren. Die Wissenschaftler befassen sich unter anderem mit der Frage, ob TLR eine pathophysiologische Rolle in der durch die B-Lymphozyten vermittelten Entstehung von Autoimmunerkrankungen sowie chronischer Infektionen und Krebs zukommt.
Mit den ersten Lebensjahren des Menschen, in denen wichtige Grundlagen für die spätere Entwicklung gelegt werden, befasst sich Stefanie Höhl vom Psychologischen Institut. Für das frühkindliche Lernen spielen dabei soziale Interaktionen eine besondere Rolle. In dem von Dr. Höhl geplanten Symposium mit Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland geht es um die Erforschung dieser Prozesse mit verschiedenen, teils neu entwickelten Methoden. Ziel der Tagung mit dem Titel „Universalien und interindividuelle Unterschiede in der sozial-kognitiven Entwicklung“ ist es, zukünftige Forschungsfragen zu entwickeln und ein Forschernetzwerk aufzubauen.
Jivanta Schöttli vom Südasien-Institut bereitet ein Symposium zum Thema „Machtpolitik und Regierungsführung im Indischen Ozean“ vor. Thematisiert werden dabei zentrale Handelsinteressen, unerschlossene Energie-ressourcen und wachsende Sicherheitsbedenken, die zu einer strategischen Neuverortung zahlreicher Länder in dieser Region führen. Dabei betrifft die sich entwickelnde Dynamik von Konkurrenz und Kooperation die angrenzenden Länder ebenso wie China, Japan, die Europäische Union und die USA. Wissenschaftler aus Asien, Europa und Amerika werden während der Tagung historische und kulturelle, den Indischen Ozean überspannende Netzwerke untersuchen sowie entstehende Strukturen maritimer Regierungsführung und Allianz-Bildung analysieren.
„Die Verleihung der Hengstberger-Preise verstehen wir als Anerkennung für die kreativen Ideen und die wissenschaftliche Kompetenz der jungen Forscher“, erklärt Dr. Klaus-Georg Hengstberger, der Ehrensenator der Universität Heidelberg ist. Die Preissumme beträgt in diesem Jahr insgesamt 37.500 Euro.