DFG fördert neuen Sonderforschungsbereich und SFB/Transregio an der Ruperto Carola
24. Mai 2012
Zwei Forschungsverbünde in der molekularen Biologie und der Medizin – Kooperation mit dem KIT
Die Universität Heidelberg erhält einen neuen Sonderforschungsbereich in der molekularen Biologie und einen SFB/Transregio in der Medizin, der gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beantragt wurde: Nach erfolgreicher Begutachtung hat dies der Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in seiner Frühjahrssitzung in Bonn beschlossen. Sprecher des SFB 1036 „Zelluläre Qualitätskontrolle und Schadensbegrenzung“ ist Prof. Dr. Bernd Bukau, Direktor des Zentrums für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH). Die Sprecherfunktion des SFB/TRR 125 „Wissens- und modellbasierte Chirurgie“ übernimmt Prof. Dr. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg. Die beiden Forschungsverbünde, die jeweils mit mehr als zehn Millionen Euro gefördert werden, nehmen ihre Arbeit für zunächst vier Jahre zum 1. Juli 2012 auf.
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten am SFB 1036 stehen die molekularen Mechanismen der zellulären Qualitätskontrolle. Von der Forschung auf diesem Gebiet erhoffen sich die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein umfassendes Verständnis darüber, wie Zellen auf Schäden reagieren und wie es gelingt, dass Störungen des zellulären Gleichgewichts vermieden oder ausgeglichen werden. Schwerpunkt der Untersuchungen bilden Sicherungs- und Reparatursysteme. An dem neuen Sonderforschungsbereich werden neben Wissenschaftlern der Universität Heidelberg auch Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg mitwirken. Prof. Bukau ist Ko-Direktor der DKFZ-ZMBH-Allianz, einer strategischen Zusammenarbeit des Zentrums für Molekulare Biologie und des Deutschen Krebsforschungszentrums im Rahmen des in der Exzellenzinitiative geförderten Zukunftskonzeptes der Ruperto Carola. Der Wissenschaftler leitet eine Brückenabteilung am DKFZ.
Ziel der 13 Forschungsprojekte des SFB/TRR 125 „Cognition-Guided Surgery – Wissens- und modellbasierte Chirurgie“ ist es, computergestützte Systeme zu entwickeln, die mitdenken und den Chirurgen bei seinen Entscheidungen und seiner Tätigkeit unterstützen. Hierbei fließen Daten ein, die vor, während und nach der Operation gewonnen werden. Die Systeme sollen diese Informationen verknüpfen, wissensbasiert auswerten und zum Beispiel Vorschläge für den nächsten Operationsschritt machen. Ergebnisse stehen als Erfahrungswissen beim nächsten Einsatz zur Verfügung. „Für Chirurgen soll es damit einfacher werden, eine ideale Therapie für die Patienten zu finden und diese mit optimaler Qualität durchzuführen“, erklärt Prof. Büchler. An dem neuen Forschungsverbund in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie ist auch das Deutsche Krebsforschungszentrum beteiligt.
An der Universität Heidelberg werden aktuell acht Sonderforschungsbereiche gefördert. Hinzu kommen fünf SFB/Transregio mit maßgeblicher Beteiligung der Universität, vier davon mit Sprecherfunktion an der Ruperto Carola.