Internationale Jura-Studierende zogen gemeinsam zum Hambacher Schloss
20. Juni 2012
Teil des ersten Tandem-Programms der Juristischen Fakultät für ausländische Studierende
Auf den Spuren der deutschen Demokratiebewegung sind rund 30 Studierende der Universität Heidelberg aus zahlreichen Ländern gewandelt: Als Höhepunkt und Abschluss eines Tandem-Programms, das die Juristische Fakultät für ausländische Studierende initiiert hat, zogen sie Mitte Juni gemeinsam zum Hambacher Schloss. Im Mai 1832 war es berühmter Schauplatz des Bürgerprotests gegen politische Unterdrückung und Kleinstaaterei und gilt seitdem als Wiege der deutschen Demokratie.
Das erste Tandem-Programm der Juristischen Fakultät wurde eingerichtet, nachdem im Wintersemester 2011/2012 die Zahl ausländischer Jura-Studierender in Heidelberg sprunghaft gestiegen war. Um ihnen das Einleben zu erleichtern, wurden nach dem Vorbild des Buddy-Programms des Akademischen Auslandsamts sogenannte Tandems aus jeweils einem deutschen und einem internationalen Studierenden gebildet. Die mehr als vierzig Tandems erhielten ein knappes Dutzend gemeinsam zu erledigender Aufgaben, die eine Anregung zum Austausch über die vielfältigen neuen Erfahrungen im Alltag und im Jura-Studium bieten sollten. Diese reichten von Mittagessen in der Mensa bis zur Bearbeitung einfacher juristischer Fälle. Letzter Programmpunkt war die Fahrt auf das Hambacher Schloss. Nach einer Waldwanderung konnte die ständige Ausstellung "Hinauf, hinauf zum Schloss" besichtigt werden. Den Höhepunkt bildete ein Vortrag des Freiburger Neuzeit-Historikers Prof. Dr. Hans Fenske. Dieser entzauberte den "Mythos Hambach" als geschichtspolitische Konstruktion, deren Basis in der historischen Wirklichkeit gering war.
Großzügige Unterstützung erfuhr das Projekt, das die Studierenden auch über das erste Semester hinaus miteinander in Verbindung bringen soll, durch Ehrensenator Dr. h.c. Manfred Lautenschläger, der selbst Alumnus der Heidelberger Juristischen Fakultät ist.