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Universitätsmuseum Heidelberg zeigt Grabungsergebnisse aus antiker Ruinenstadt Zafar

27. Juli 2012

Fundstücke aus zwölf Jahren Forschung in der Hauptstadt des letzten vorislamischen Reichs im heutigen Jemen

Kiefer Gekroent 160x200

Foto: Paul Yule

Eine 2008 gefundene, 1,70 Meter große Königsfigur – die einzige erhaltene frühchristliche Skulptur Altsüdarabiens.

In seiner aktuellen Ausstellung zeigt das Universitätsmuseum Bilder und archäologische Fundstücke aus der antiken Ruinenstadt Zafar, die einst die prachtvolle Hauptstadt der altsüdarabischen Großmacht Himyar bildete. Archäologen der Universität Heidelberg haben über einen Zeitraum von zwölf Jahren große Teile der Hauptstadt des letzten vorislamischen Reichs im heutigen Jemen freigelegt. Damit konnten sie Licht in ein bisher weitgehend unerforschtes Kapitel der Weltgeschichte bringen und der Zeit unmittelbar vor dem Entstehen des Islam in Altsüdarabien ein Gesicht geben. Die Ausstellung des Seminars für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients und des Instituts für Klassische Archäologie ist noch bis zum 21. Oktober 2012 zu sehen.

Der Aufstieg Himyars begann um 110 vor Christus, in der Blütezeit vom 3. bis zum 5. Jahrhundert nach Christus dominierte das Reich politisch und militärisch ganz Arabien. In diese Zeit, in der in der Hauptstadt Zafar 25.000 Einwohner lebten, fiel auch der Wandel vom Mehrgötterglaube zum Judentum und zum Christentum. Im 7. Jahrhundert gelangte der Islam in die Städte, als das Reich Himyar sich bereits aufgelöst hatte. 1998 begann Prof. Dr. Paul Yule vom Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients 130 Kilometer südöstlich von Sanaa mit den Grabungen. Unter Schuttschichten fanden die Forscher auf einem Stadtareal von 120 Hektar rund 400 Maueranlagen, Gräber, Brunnen und Gebäude sowie rund 200 Inschriften und etwa 900 Reliefs. Der spektakulärste Fund war eine 1,70 Meter große Königsfigur – wohl die einzige vollständig erhaltene frühchristliche Skulptur Altsüdarabiens, die als lebensgroßes Foto in der Ausstellung zu sehen ist.

Mit der Ausstellung schließt das Grabungsprojekt ab, das 2010 wegen der Verschärfung der Sicherheitslage im Jemen beendet werden musste. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags zu besichtigen. Geöffnet ist sie jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr, ab Oktober bis 16.00 Uhr.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 27.07.2012
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