Heidelberger Wissenschaftler für European Inventor Award vorgeschlagen
7. Mai 2012
Nominierungen in den Kategorien „Industrie“ und „Lebenswerk“
Der Heidelberger Mediziner Prof. Dr. Hugo Katus und der Physiker Prof. Dr. Josef Bille sind für den Erfinderpreis des Europäischen Patentamts, den „European Inventor Award“, nominiert worden. Der Preis wird jährlich an herausragende Erfinder für ihren Beitrag zum technologischen, sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt vergeben. Hugo Katus, Finalist im Bereich „Industrie“, entwickelte einen Bluttest, der eine frühe Diagnose von Herzinfarkten ermöglicht. Josef Bille, nominiert in der Kategorie „Lebenswerk“, hat mit fast 100 Patenten im Bereich der Augenheilkunde den Weg für die heutigen Augen-Laserkorrekturen geebnet.
Fotos: © European Patent Organisation
Prof. Dr. Hugo Katus war maßgeblich an der Entwicklung des sogenannten Troponin-T-Antikörpertests beteiligt. Dieser Bluttest hat einen neuen Standard in der Herzinfarkt-Diagnose ermöglicht. Die Erkennungsrate von Herzinfarkten ist mit der neuen Methode auf Basis eines Herzmuskelproteins, das Herzzellenschäden anzeigt, um 25 bis 35 Prozent gestiegen. Prof. Katus ist Geschäftsführender Direktor der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg sowie Ärztlicher Direktor der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie.
Mit der von Prof. Dr. Josef Bille entwickelten LASIK-Methode für Augenoperationen mit Laser können Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmungen korrigiert werden. Josef Billes Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Augenheilkunde hat maßgeblich dazu beigetragen, Augenkrankheiten zu heilen und Erblindungen zu verhindern. Der Wissenschaftler war bis 2007 am Kirchhoff-Institut für Physik der Ruperto Carola tätig. Prof. Bille ist Mitgründer von fünf Start-ups im Bereich Laseroptik.
Der Europäische Erfinderpreis wird seit 2006 vom Europäischen Patentamt in Kooperation mit der Europäischen Kommission und dem Land, das die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, vergeben. Neben den Kategorien „Industrie“ und „Lebenswerk“ wird er in den Sparten „Forschung“, „Kleine und mittlere Unternehmen“ sowie „Außereuropäische Staaten“ verliehen, pro Kategorie gibt es jeweils drei Nominierungen. Eine internationale Jury von führenden Persönlichkeiten aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Medien wählt die Finalisten und die anschließenden Preisträger aus rund 200 nominierten Erfindern oder Erfinderteams aus. Die diesjährigen Preisträger werden am 14. Juni in Kopenhagen bekannt gegeben.