Workshop in Davos zum Flüssigwasseranteil von Schnee
11. April 2014
Forschungsprojekt von Heidelberger Wissenschaftlern mit Kollegen aus Österreich und der Schweiz – Film zeigt Versuchsarbeiten
Wieviel flüssiges Wasser beinhaltet Schnee – und wie verteilt es sich? Das ist eine von vielen Fragen der Schnee- und Eisphysik, deren Beantwortung sehr wichtig für die Kryosphärenforschung ist, die sich mit der von Eis bedeckten Erdoberfläche beschäftigt. In einem dreitägigen Workshop in Davos, der vom Institut für Umweltphysik der Ruperto Carola mit organisiert wurde, haben rund 50 Wissenschaftler aus mehr als zehn Ländern Anfang April den Forschungsstand zum Flüssigwassergehalt von Schnee zusammengetragen. Dabei wurden auch Bestimmungsmethoden im Messfeld des Weissfluhjochs am Davoser Hausberg in den Schweizer Alpen getestet und miteinander verglichen. Ein im Rahmen des Workshops entstandener Film zeigt im Zeitraffer die Versuchsarbeiten, die in einem Schneeschaft stattfanden.
Der Workshop wurde im Rahmen des Projekts „Snowpack monitoring with upward-looking radar systems towards improves avalanche risk prediction“ (MUSI) organisiert, das sich der besseren Vorhersagbarkeit von Lawinen widmet. Der Flüssigwasseranteil von Schnee spielt aber nicht nur eine große Rolle für die Abschätzung der Lawinengefahr, sondern auch für die Verfügbarkeit von Wasser in der Schmelzsaison für Wasserkraftwerke, Trinkwasser und die Landwirtschaft. Neben dem Institut für Umweltphysik der Ruperto Carola in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven sind an dem Forschungsprojekt Experten des Schweizer WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) und der Fachhochschule JOANNEUM Kapfenberg in Österreich beteiligt. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit insgesamt 300.000 Euro geförderte Projekt wurde im Herbst 2013 für ein weiteres Jahr verlängert.