Leben und Werk der Kulturhistorikerin Marie Luise Gothein
28. Juli 2014
Ausstellung über die Heidelberg Gelehrte ist noch bis 31. August in der Universitätsbibliothek zu sehen
Leben und Werk der Heidelberger Gelehrten Marie Luise Gothein stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg, die noch bis Ende August 2014 zu sehen ist. Einen Namen hat sich die Kulturhistorikerin vor allem mit ihrer 1914 erschienenen „Geschichte der Gartenkunst” gemacht, die auch hundert Jahre später als Standardwerk gilt. Zu den 160 Exponaten dieser ersten umfassenden Gesamtschau zählen unter anderem zeitgenössische Fotografien und historische Drucke. Hinzu kommen zum Teil unveröffentlichte Dokumente aus dem umfangreichen Briefwechsel mit ihrem Mann Eberhard Gothein, der als Professor an der Ruperto Carola tätig war. Die Ausstellung „,Es ist schon eine wunderbare Zeit, die ich jetzt lebe‘ – Die Heidelberger Gelehrte Marie Luise Gothein (1863 bis 1931)“ ist täglich (außer an Feiertagen) von 10 bis 18 Uhr in der Universitätsbibliothek, Plöck 107-109, zu sehen.
„Entworfen wird das Bild einer Forscherin, der als Frau der Zugang zur Universität verwehrt war, die jedoch mit Disziplin und einem Gespür für Themen ihre eigene akademische Laufbahn erstritt. Dafür ehrte sie die Universität Heidelberg 1931 mit dem Doktorgrad honoris causa“, erläutert Karin Seeber von der Universität Freiburg, die sich im Rahmen ihrer Dissertation mit Marie Luise Gothein beschäftigt. Gemeinsam mit Dr. Maria Effinger von der Universitätsbibliothek Heidelberg hat sie die Ausstellung konzipiert. Neben der „Geschichte der Gartenkunst“, der eine eigene Sektion gewidmet ist, werden unter anderem auch die anglistischen und religionswissenschaftlichen Studien Marie Luise Gotheins thematisiert. Die in der Schau präsentierten Briefe des Ehepaars Gothein sind Teil eines vier Jahrzehnte umfassenden Briefwechsels, der in der Universitätsbibliothek Heidelberg verwahrt wird. Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erschienen.