Neues Buch zur Geschichte der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg
12. Dezember 2014
Klaus-Peter Schroeders Darstellung umfasst die Jahre 1386 bis 1802
Die Entwicklung der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg von ihren Anfängen im Jahr 1386 bis ins Jahr 1802 stellt der Rechtshistoriker Prof. Dr. Klaus-Peter Schroeder in einem neuen Buch dar. Unter dem Titel „Immer gerettet und aufrecht geblieben“ beschreibt der Wissenschaftler, der am Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft der Ruperto Carola lehrt, Kontinuitäten und Zäsuren, Höhepunkte und Krisen dieser Lehr- und Forschungseinrichtung. Gemeinsam mit der bereits 2010 von Prof. Schroeder publizierten Studie zur Geschichte der Heidelberger Juristischen Fakultät im 19. und 20. Jahrhundert liegt damit eine umfassende Gesamtdarstellung zu diesem Teil Heidelberger Universitätsgeschichte vor.
„Auch wenn die Juristische Fakultät heute als eine der Gründungsfakultäten gilt, hat das rechtswissenschaftliche Studium einen eher unscheinbaren Anfang an der Universität Heidelberg genommen“, so Klaus-Peter Schroeder. Die Konstituierung der Juristischen Fakultät erfolgte erst mehrere Monate nach dem generellen Beginn des Lehrbetriebs, der im Oktober 1386 mit Vorlesungen über den Titusbrief, die Physik des Aristoteles und über Logik erfolgte. Das erste rechtswissenschaftliche Studienangebot war ein Kolleg unter Leitung des früheren Prager Magisters Johann von Noet über die Dekretalen von Papst Gregor IX.. Dabei handelt es sich um Norm setzende Antworten des Kirchenoberhaupts auf Rechtsanfragen oder Entscheidungen im Rahmen päpstlicher Jurisdiktionsgewalt, die in Urkundenform veröffentlicht wurden.
„Die Darstellung einer Fakultätsgeschichte ist ein komplexes Unterfangen, bei dem sich Aspekte der Wissenschaftsgeschichte, der universitären Verfassungsgeschichte mit Momenten der Personalgeschichte sowie der Stadt- und Landesgeschichte in vielfältiger Weise ergänzen und miteinander verbinden“, erläutert Prof. Schroeder. Immer wieder wirkten äußere Entwicklungen in unterschiedlicher Weise auf das akademische Leben der Universität Heidelberg ein. Dazu gehörten in dem dargestellten Zeitraum, so der Rechtshistoriker, militärische Konflikte wie zum Beispiel der Dreißigjährige Krieg, lebensbedrohende Pestepidemien und konfessionelle Streitigkeiten ebenso wie Zeiten politischer Ruhe und wirtschaftlichen Wohlstands. Die Darstellung schließt mit dem Ende der Universität als „pfälzische Heidelberger Hohe Schule“ im Jahr 1802. In den folgenden Jahren wurde sie als großherzoglich-badische Universität neu organisiert.
Bibliographische Information:
Klaus-Peter Schroeder: „Immer gerettet und aufrecht geblieben“ – Die Juristische Fakultät der pfälzischen Hohen Schule zu Heidelberg von ihren Anfängen bis zum Jahre 1802“, Neustadt an der Weinstraße 2014, 522 Seiten, 40 Abbildungen (Veröffentlichung der Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung)