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Der Selbstreinigungskraft der Atmosphäre auf der Spur

17. Juli 2015

Umweltphysiker der Universität Heidelberg sind an Flugzeugmission zum Einfluss des Monsuns auf Luftqualität und Klimawandel beteiligt

Mit einer 30-tägigen Flugzeugmission durch den Monsun über Asien und dem Nahen Osten wollen Wissenschaftler verschiedener Forschungseinrichtungen, zu denen auch das Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg gehört, die Selbstreinigungskraft der Atmosphäre untersuchen. Hintergrund ist der drastische Anstieg der Luftverschmutzung vor allem in asiatischen Ländern, der nach Vermutung der Forscher die Fähigkeit zur Selbstreinigung weltweit und somit die Luftqualität und den Klimawandel beeinflusst. Mithilfe des Forschungsflugzeugs HALO wollen die Experten daher die Massen der Luftströmung Monsun untersuchen und die Prozesse klären, mit denen Regenfälle Schadstoffe aus der Atmosphäre waschen. Die Flugzeugmission ist Teil des Forschungsprojekts OMO (Oxidation Mechanism Observations).

Wie Prof. Dr. Klaus Pfeilsticker vom Institut für Umweltphysik erläutert, kann Luft sich von Schadstoffen wie dem Treibhausgas Methan und Abgasen aus Industrie und Verkehr befreien, indem diese durch Oxidation mit kurzlebigen, chemisch hochreaktiven Verbindungen in wasserlösliche Stoffe umgewandelt werden. Mit Niederschlägen wie dem Monsun-Regen könnten diese dann abregnen. Die Wissenschaftler wollen nun mit ihren Messungen herausfinden, wie wirksam die chemischen Abläufe und die Transportprozesse der verschmutzten Luftmassen des asiatischen Monsuns sind. Das Institut für Umweltphysik betreibt dabei ein optisches Vielfachspektrometer, mit dem sich eine Reihe wichtiger atmosphärischer Spurenstoffe messen lassen.

Das Forschungsflugzeug HALO startet am 21. Juli 2015 von Zypern zu Messflügen über der arabischen Halbinsel und dem arabischen Meer und anschließend über dem Indischen Ozean und dem Golf von Bengalen. An dem Projekt OMO sind neben den Heidelberger Umweltphysikern Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie, des Forschungszentrums Jülich, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, des Karlsruher Instituts für Technologie und der Universitäten Bremen, Leipzig und Wuppertal beteiligt.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 20.07.2015
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