Vortrag: Welche Rolle Bücher bei der Anfertigung von Kunstfälschungen spielen
4. Juli 2016
Referentin ist die britische Kunsthistorikerin Jilleen Nadolny, die an der Entlarvung des Fälschers Wolfgang Beltracchi beteiligt war
Um die Rolle von Büchern bei der Konzeption und Anfertigung von Kunstfälschungen, aber auch bei deren Entlarvung geht es in einem Vortrag, den die britische Kunsthistorikerin und Restauratorin Dr. Jilleen Nadolny am 7. Juli 2016 hält. Die englischsprachige Veranstaltung gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „FAKE: Fälschungen, wie sie im Buche stehen“, die aktuell in der Universitätsbibliothek Heidelberg zu sehen ist. Der Vortrag mit dem Titel „Making and Revealing Paintings Forgeries: A History in Print“ findet im Handschriftenlesesaal der Bibliothek, Plöck 107-109, statt und beginnt um 18.15 Uhr.
In ihrem Vortrag wird Dr. Nadolny über die Geschichte der kunsttechnologischen Erforschung von Kunstwerken berichten und zeigen, wie die so gewonnenen Ergebnisse Eingang in Bücher finden. Diese Veröffentlichungen werden auch von Fälschern genutzt, deren gefälschte Arbeiten selbst wieder zum Gegenstand der Forschung und somit zu einer Quelle neuer Erkenntnisse werden können.
Jilleen Nadolny befasst sich insbesondere mit Kunstmaterialien und Kunsttechniken. Sie arbeitet seit 2010 bei Art Analysis & Research – einem in London ansässigen privaten Forschungszentrum, das auf die materielle Untersuchung von Kunst und dabei besonders von Gemälden spezialisiert ist. Im Jahr 2010 gelang dem Labor der Nachweis verräterischer Substanzen in dem von Wolfgang Beltracchi gefälschten Campendonk-Werk „Rotes Bild mit Pferden“. Damit wurde das gegen den Fälscher eröffnete Ermittlungsverfahren maßgeblich mit ins Rollen gebracht.
Die Ausstellung „FAKE: Fälschungen, wie sie im Buche stehen“ wird bis zum 26. Februar 2017 in der Universitätsbibliothek, Plöck 107-109, gezeigt. Sie ist täglich (außer an Feiertagen) von 10 bis 18 Uhr geöffnet.