Auszeichnung: Sumathi Ramaswamy erhält Anneliese Maier-Forschungspreis
9. September 2016
Humboldt-Stiftung unterstützt Forschungskooperation mit indisch-amerikanischer Expertin für Asienstudien
Foto: Humboldt-Stiftung / David Ausserhofer
Für eine Forschungskooperation mit der Universität Heidelberg hat die in den USA tätige Kulturhistorikerin Prof. Dr. Sumathi Ramaswamy den Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung erhalten. Gastgeberin der aus Indien stammenden Expertin für Asienstudien und moderne indische Geschichte ist Prof. Dr. Christiane Brosius vom Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien (HCTS). Die Humboldt-Stiftung unterstützt die gemeinsame Forschungsarbeit von Sumathi Ramaswamy und Mitgliedern des HCTS für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Der mit 250.000 Euro dotierte Preis wurde am 8. September 2016 in Berlin von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, und dem Präsidenten der Humboldt-Stiftung, Prof. Dr. Helmut Schwarz, überrreicht. In diesem Jahr wurden insgesamt sechs internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher aus den Geistes- und Sozialwissenschaften für eine Förderung im Rahmen dieser Auszeichnung ausgewählt.
Sumathi Ramaswamy forscht insbesondere zu Südasien und dem Britischen Empire mit Schwerpunkten im Bereich der visuellen Studien, der Geschichte der Kartographie und der Genderstudien. Die Kulturhistorikerin ist Mitbegründerin des Projekts „Haus der Bilder“, einer digitalen Datenbank für populäre Kunst in Indien, die sie unter anderem gemeinsam mit Prof. Brosius realisiert. Bereits seit 2009 arbeitet Prof. Ramaswamy mit Heidelberger Kolleginnen zum Thema Visualität, Geschichte und Digitalisierung zusammen, zudem ist sie Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg.
Mit dem Anneliese Maier-Forschungspreis ist Sumathi Ramaswamy zu Gast am HCTS, an dem Christiane Brosius als Professorin für Visuelle und Medienethnologie tätig ist. Die beiden Wissenschaftlerinnen werden unter anderem neue Konzepte in der forschungsbasierten Lehre entwickeln und den Austausch mit Kollegen in wissenschaftlichen Workshops intensivieren. Gemeinsam mit der Sinologin Prof. Dr. Barbara Mittler forscht Prof. Ramaswamy zudem in einem Projekt der digitalen Geisteswissenschaften zu den Funktionen der vielfältigen bildlichen Darstellungen von Mahatma Gandhi und Mao Zedong, in dem unter anderem eine Datenbank sowie eine Online-Ausstellung realisiert werden sollen. Außerdem wird die Kulturhistorikerin mit Prof. Dr. Monica Juneja auf dem Gebiet der Globalen Kunstgeschichte zusammenarbeiten.
Sumathi Ramaswamy (Jahrgang 1961) wurde nach dem Studium an Universitäten in Indien und den USA 1992 an der University of California in Berkeley promoviert. Als Assistant Professor war sie zunächst an der University of Pennsylvania in Philadelphia tätig, 1998 wechselte sie an die University of Michigan in Ann Arbor. Seit 2007 ist sie Professorin für Geschichte an der Duke University in Durham/North Carolina und forscht dort auch auf dem Gebiet der Internationalen Vergleichenden Studien. Prof. Ramaswamy ist Mitglied der American Historical Association und der Association of Asian Studies und erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen.
Der Anneliese Maier-Forschungspreis wird jährlich an herausragende ausländische Wissenschaftler der Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben. Mit dem Preisgeld von jeweils 250.000 Euro können über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren Forschungskooperationen mit Fachkollegen in Deutschland finanziert werden. Nominiert werden die Forscher von wissenschaftlichen Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Der Preis wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert und ist nach der deutschen Philosophin und Wissenschaftshistorikerin Anneliese Maier (1905 bis 1971) benannt.