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Der Fall des britischen Fälscher-Duos Drewe und Myatt

30. September 2016

Vorträge zum größten britischen Kunstskandal – FAKE-Ausstellung zeigt zwei neue Original-Exponate

John Drewe
John Drewe - Screenshot aus dem Film "Die Kunst des Fälschens" von Michael Hutchinson (2000)

Mit dem Fälschungsskandal um die beiden Briten John Drewe und John Myatt, der als größter Betrug der britischen Kunstgeschichte gilt, beschäftigt sich eine Veranstaltung am Donnerstag, 13. Oktober 2016, zu der die Universitätsbibliothek Heidelberg und das Institut für Europäische Kunstgeschichte einladen. Prof. Dr. Henry Keazor und Tina Öcal informieren mit Kurzvorträgen, Filmausschnitten und einer Führung durch die Ausstellung „FAKE: Fälschungen, wie sie im Buche stehen“ über die Fälschungen des 1995 aufgeflogenen Duos, die nicht nur Kunstwerke, sondern auch Ausstellungskataloge betrafen. Dabei werden auch zwei neue Exponate aus dem Victoria and Albert Museum in London gezeigt, die seit kurzem die Ausstellung ergänzen. Die Veranstaltung, die zum Begleitprogramm der Ausstellung gehört, findet im Institut für Europäische Kunstgeschichte, Seminarstraße 4, Graimberg-Raum, statt und beginnt um 16 Uhr.

John Myatt
John Myatt - Screenshot aus dem Film "Die Kunst des Fälschens" von Michael Hutchinson (2000)

John Myatt fälschte ab 1985 rund 200 Werke der Moderne, die John Drewe anschließend verkaufte. Um die Falsifikate mit einer vermeintlichen Geschichte zu versehen, stellte Drewe falsche Echtheitszertifikate her und stahl alte Ausstellungskataloge aus Archiven und Bibliotheken namhafter Museen und Galerien, die er mit ergänzten Einträgen zu den von Myatt gemalten Bildern manipulierte. In einzelnen Fällen fälschte er sogar die ganzen Kataloge neu. Anschließend schmuggelte Drewe diese ver- und gefälschten Dokumentationen wieder zurück und konnte dann auf die angeblich lange Ausstellungsgeschichte der in seinem Besitz befindlichen Kunstwerke verweisen. „In unserer Ausstellung können wir jetzt erstmals die Originale eines echten, aus dem Jahr 1950 stammenden Katalogs einer renommierten englischen Galerie und des in den 1990er Jahren von John Drewe gefälschten Pendants zeigen. Nachdem wir bisher nur über entsprechende Reproduktionen von im Besitz des Victoria and Albert Museums befindlichen Publikationen verfügten, können wir diese zuvor noch nie öffentlich ausgestellten Kataloge nun im direkten Vergleich präsentieren“, erklärt Henry Keazor.

Der Fall Myatt und Drewe ist auch Thema des Vortrags, mit dem am Donnerstag, 3. November, das Begleitprogramm der Ausstellung endet: Unter dem Titel „The School of Drewe and Myatt – and the Fakers and Forgers that Followed in their Footsteps” wird sich Vernon Rapley, Sicherheitschef am Victoria and Albert Museum und ehemaliger Detective bei Scotland Yard, mit dem Fälschungsskandal und seinen Folgen beschäftigen. Der Vortrag im Handschriftensaal der Universitätsbibliothek, Plöck 107-109, beginnt um 18 Uhr. Die Ausstellung „FAKE: Fälschungen, wie sie im Buche stehen“ ist noch bis zum 26. Februar 2017 zu sehen. Seit der Eröffnung Ende Mai 2016 haben bereits rund 13.000 Besucher die Ausstellung in der Universitätsbibliothek besucht, die verschiedene Aspekte rund um das Thema Fälschungen und Bücher thematisiert.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 30.09.2016
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