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Dr. Philipp Stockhammer
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Wenn aus dem Eigenen und dem Fremden etwas Neues entsteht

Symposium zur Vielfältigkeit hybrider Phänomene in menschlichen Gesellschaften

Wenn Menschen mit etwas Neuem konfrontiert werden, haben sie grundsätzlich drei Entscheidungsmöglichkeiten: Sie können das Neue ablehnen, sie können das Eigene durch das Neue vollständig ersetzen oder sie eignen sich das Neue an. Im Fall dieser Aneignung verbinden sie das Eigene und das Fremde und schaffen wiederum etwas Neues, ein sogenanntes Hybrid. Die Vielfältigkeit hybrider Phänomene in menschlichen Gesellschaften war Thema eines Workshops, der am 21. und 22. September 2009 am Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg stattgefunden hat.

Foto: aboutpixel.de / Ute Pelz
Das bekannteste und zugleich unbekannteste Hybrid ist der Döner, entstanden aus der Konfrontation türkischer und deutscher Koch- und Essgewohnheiten in Berlin. „Inzwischen spielt der Döner eine ganz zentrale Rolle bei der Identifikation von türkischen Migranten in Deutschland – er ist türkisch und deutsch zugleich“, so der Initiator des Symposiums, Dr. Philipp W. Stockhammer. „Doch nicht nur im gegenwärtigen Zeitalter der Globalisierung sind solche Phänomene der Hybridisierung zu beobachten. Vom Anbeginn seiner Entwicklung war der Mensch immer wieder mit Innovationen konfrontiert, die er bewältigen musste. Das Entstehen von Hybriden ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Entwicklung und des kulturellen Wandels.“

 

Wie Dr. Stockhammer erläutert, haben Phänomene der Hybridisierung in den vergangenen Jahren zunehmend die Aufmerksamkeit der Forschung gefunden, insbesondere in den geisteswissenschaftlichen Fächern. „Eine systematische methodische Herangehensweise wurde aber ebenso wenig entwickelt wie ein fächerübergreifender Dialog“, betont der Heidelberger Wissenschaftler. "So war es ein zentrales Anliegen des Workshops, Vertreter verschiedener Disziplinen ins Gespräch zu bringen." Beteiligt waren unter anderem Sprach- und Literaturwissenschaften, Archäologie, Kunstgeschichte, Ethnologie, Kulturtheorie, Soziologie, Politologie und Betriebswirtschaftslehre.

Informationen zu der Veranstaltung mit dem Titel „Conceptualizing Cultural Hybridization: A Transdisciplinary Approach“ können im Internet unter www.asia-europe.uni-heidelberg.de/research/areas/d/workshop-hybridization abgerufen werden.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 06.10.2009
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