Universität Heidelberg lädt die Medien zum 46. „Gesprächskreis Rhein-Neckar“ ein
17. Januar 2008
Die traditionsreiche Reihe "Physikalische Forschung in Industrie und Hochschule" bringt halbjährlich Wissenschaftler aus Wirtschaft und Forschung zusammen, um neueste Projekte beider Seiten vorzustellen – Am 31. Januar im Max-Planck-Institut für Astronomie
Die Physikalischen Institute der Universität Heidelberg laden die Medien zum 46. "Gesprächskreis Rhein-Neckar" in das Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg auf dem Königstuhl ein: Donnerstag, 31. Januar 2008, 14.00 Uhr. Die traditionsreiche Reihe "Physikalische Forschung in Industrie und Hochschule" bringt halbjährlich Wissenschaftler aus Wirtschaft und Forschung zusammen, um neueste Projekte beider Seiten vorzustellen.
Programm
14.00 Uhr: Dr. Klaus Jäger, Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg: Die Aktivitäten des Max-Planck-Instituts für Astronomie
14.20 Uhr: Dr. Roland Gredel, Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg: Riesenteleskope – die neuen Giganten für den Blick ins All
14.50 Uhr: Prof. Dr. Andreas Quirrenbach, Zentrum für Astronomie Heidelberg, Landessternwarte: Was sind Mikrobogensekunden, und was kann man mit ihnen anfangen?
15.20 Uhr: Dr. Werner Knebel, Leica Microsystems CMS GmbH, Mannheim: Technik und Applikation konfokaler Mikroskopie in der biologischen Forschung
15.50 Uhr: Kaffeepause und Laborbesichtigung
16.30 Uhr: Prof. Dr. Annemarie Pucci, Kirchhoff-Institut für Physik, Universität Heidelberg: Infrarotspektroskopie von Nanostrukturen
17.00 Uhr: Dr. Karl-Heinrich Hahn, BASF AG, Ludwigshafen: Organische Photovoltaik
17.30 Uhr: Dr. Gabriele Ende, Abteilung Neuroimaging, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim: In-vivo 1H- und 31P-Magnetresonanz-Spektroskopie in der Psychiatrieforschung
18.00 Uhr: Imbiss
Abstracts
Dr. Roland Gredel, Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg: Riesenteleskope – die neuen Giganten für den Blick ins All
Mit der Entwicklung von neuen Riesenteleskopen steht eine neue Ära für bodengebundene astronomische Beobachtungen bevor. Die wichtigsten Projekte mit Einbindung des Max-Planck-Instituts für Astronomie werden kurz zusammengefasst.
Prof. Dr. Andreas Quirrenbach, Zentrum für Astronomie Heidelberg, Landessternwarte: Was sind Mikrobogensekunden, und was kann man mit ihnen anfangen?
Moderne Technologien erlauben extrem genaue Messungen der Positionen von Sternen. Hierzu zählt vor allem die Interferometrie, mit deren Hilfe sich eine Präzision im Mikrobogensekundenbereich erzielen lässt. Allerdings müssen dazu auch instrumentelle Fehler und Toleranzen im Bereich weniger Nanometer gehalten werden. Eine wichtige Anwendung dieser Technik ist die indirekte Entdeckung und Bahnbestimmung von Planeten, die sich um andere Sterne bewegen. Hierbei wird ausgenutzt, dass sich auch der Stern selbst um den Schwerpunkt des Planetensystems bewegt. In dem Vortrag wird das Messprinzip erklärt, mit dem in naher Zukunft auch nach "Zwillingen" unserer Erde gesucht werden soll.
Dr. Werner Knebel, Leica Microsystems CMS GmbH, Mannheim: Technik und Applikation konfokaler Mikroskopie in der biologischen Forschung
Die Biologie ist mittlerweile sehr bunt geworden. Durch die bahnbrechende Einschleusung fluoreszierender Proteine in lebende Organismen ist es mittlerweile gelungen, beinahe jedes zelluläre Protein in unterschiedlichen Farben zum Leuchten zu bringen. Die Konfokalmikroskopie hat sich zu einer Standardtechnologie in der Wissenschaft entwickelt, mit der es möglich ist, diesem Trend in der Biologie zu folgen. Sowohl in der Anregung als auch in der Emission werden verschiedene Wellenlängenbereiche benötigt, um diese fluoreszierenden Proteine anzuregen und zu detektieren. Eine Philosophie hat sich durchgesetzt: den Anforderungen der Wissenschaft wurde Folge geleistet, indem man eine variable Detektionseinheit für die Aufnahme der unterschiedlichen Emissionsbereiche der Fluorochrome entwickelt hat. Auf der Anregungsseite musste entsprechend eine große Bandbreite verschiedener Anregungslinien zur Verfügung gestellt werden. Das Konfokalsystem ist nicht mehr nur ein bildgebendes, sondern auch ein analytisches System geworden. Die Eigenschaften der Fluoreszenzmoleküle und deren Interaktion mit der Umgebung werden in vielfältigen Methoden ausgenutzt: FRAP (Fluorescence Recovery After Photobleaching), FCS (Fluorescence Correlation Spectroscopy), FLIM (Fluorescence Lifetime Imaging Microscopy), FRET (Fluorescence Resonance Energy Transfer). Diese Methoden öffnen neue Fenster zum funktionellen Verständnis der Interaktion zwischen Proteinen.
Prof. Dr. Annemarie Pucci, Kirchhoff-Institut für Physik, Universität Heidelberg: Infrarotspektroskopie von Nanostrukturen
Der Vortrag gibt einen Einblick in die aktuelle Forschung der Arbeitsgruppe am Kirchhoff-Institut für Physik der Universität Heidelberg. Dort wird mittels Infrarotspektroskopie das Wachstum von Metallschichten mit Dicken im Nanometerbereich beobachtet, und die elektrische Leitfähigkeit wird berührungslos bestimmt. Viele grundlegende und anwendungsorientierte Fragen lassen sich so beantworten, zum Beispiel, wie sieht die durch Quanteneffekte bedingte Dickenabhängigkeit der Leitfähigkeit aus, bei welcher Dicke und ist die bulk-Leitfähigkeit erreicht und welche Schichtherstellungsparameter sind dafür wichtig. Die in Metallschichten beobachteten Anregungen beruhen auf Plasmonen. In nichtmetallischen Schichten gibt die Infrarotabsorption durch optische Phononen Auskunft über die Struktur und die chemische Zusammensetzung. Das wird z.B. in Experimenten der Laborastronomie ausgenutzt. In Nanopartikeln gibt es typische Verschiebungen der Resonanzen im Zusammenhang mit Größe und Form, und eine lokale Verstärkung des elektromagnetischen Feldes tritt auf, die vielfältig ausgenutzt werden kann.
Dr. Karl-Heinrich Hahn, BASF AG, Ludwigshafen: Organische Photovoltaik
Der weltweite Energiebedarf nimmt ständig zu und hat in den letzten fünf Jahren, bedingt durch die Entwicklung in den Schwellenländern, eine geradezu dramatische Beschleunigung erfahren. Photovoltaik leistet heute nur einen verschwindend geringen Beitrag zur weltweiten, CO2-freundlichen Energieerzeugung. Dies liegt insbesondere an den zu geringen Effizienzen und den zu hohen Kosten der heutigen überwiegend siliziumbasierten Technologie. Organische Photovoltaik, das heißt Solarzellen auf Basis organischer Materialien, besitzt langfristig das Potential für Solarmodule mit Effizienzen von mehr als 20% zu deutlich günstigeren Herstellkosten als die heute marktüblichen Module. Die Chancen und Risiken der Organischen Photovoltaik werden diskutiert und das Engagement von BASF auf diesem interessanten Arbeitsgebiet kurz vorgestellt.
Dr. Gabriele Ende, Abteilung Neuroimaging, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim: In-vivo 1H- und 31P-Magnetresonanz-Spektroskopie in der Psychiatrieforschung
Bildgebende Verfahren, darunter die MR-Spektroskopie, haben entscheidend dazu beigetragen, dass psychiatrische Erkrankungen heutzutage im Kontext funktioneller, biochemischer und feinstruktureller Veränderungen des Gehirns verstanden werden. Eine große Zahl niedermolekularer, frei beweglicher zellulärer Metaboliten oder zugeführter Pharmaka sind über ihr 1H-, 13C-, 19F- oder 31P-Kernresonanzsignal im intakten Gewebe nicht-invasiv nachweisbar. Methoden der hochauflösenden NMR-Spektroskopie, wie zum Beispiel 1H-31PDoppelresonanz-MR-Methoden (Kern-Overhauser-Effekt, Protonenentkopplung und Polarisationstransfer) können auf die in-vivo Anwendung übertragen werden, um sowohl die Sensitivität als auch die Auflösung der in vivo MR-Spektren deutlich zu verbessern.
Wir bitten interessierte Wissenschaftler um Anmeldung bei:
Dr. Manfred von Schickfus
Tel. 06221 548039, Fax 549869
schickfus@kip.uni-heidelberg.de
Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Programm
14.00 Uhr: Dr. Klaus Jäger, Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg: Die Aktivitäten des Max-Planck-Instituts für Astronomie
14.20 Uhr: Dr. Roland Gredel, Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg: Riesenteleskope – die neuen Giganten für den Blick ins All
14.50 Uhr: Prof. Dr. Andreas Quirrenbach, Zentrum für Astronomie Heidelberg, Landessternwarte: Was sind Mikrobogensekunden, und was kann man mit ihnen anfangen?
15.20 Uhr: Dr. Werner Knebel, Leica Microsystems CMS GmbH, Mannheim: Technik und Applikation konfokaler Mikroskopie in der biologischen Forschung
15.50 Uhr: Kaffeepause und Laborbesichtigung
16.30 Uhr: Prof. Dr. Annemarie Pucci, Kirchhoff-Institut für Physik, Universität Heidelberg: Infrarotspektroskopie von Nanostrukturen
17.00 Uhr: Dr. Karl-Heinrich Hahn, BASF AG, Ludwigshafen: Organische Photovoltaik
17.30 Uhr: Dr. Gabriele Ende, Abteilung Neuroimaging, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim: In-vivo 1H- und 31P-Magnetresonanz-Spektroskopie in der Psychiatrieforschung
18.00 Uhr: Imbiss
Abstracts
Dr. Roland Gredel, Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg: Riesenteleskope – die neuen Giganten für den Blick ins All
Mit der Entwicklung von neuen Riesenteleskopen steht eine neue Ära für bodengebundene astronomische Beobachtungen bevor. Die wichtigsten Projekte mit Einbindung des Max-Planck-Instituts für Astronomie werden kurz zusammengefasst.
Prof. Dr. Andreas Quirrenbach, Zentrum für Astronomie Heidelberg, Landessternwarte: Was sind Mikrobogensekunden, und was kann man mit ihnen anfangen?
Moderne Technologien erlauben extrem genaue Messungen der Positionen von Sternen. Hierzu zählt vor allem die Interferometrie, mit deren Hilfe sich eine Präzision im Mikrobogensekundenbereich erzielen lässt. Allerdings müssen dazu auch instrumentelle Fehler und Toleranzen im Bereich weniger Nanometer gehalten werden. Eine wichtige Anwendung dieser Technik ist die indirekte Entdeckung und Bahnbestimmung von Planeten, die sich um andere Sterne bewegen. Hierbei wird ausgenutzt, dass sich auch der Stern selbst um den Schwerpunkt des Planetensystems bewegt. In dem Vortrag wird das Messprinzip erklärt, mit dem in naher Zukunft auch nach "Zwillingen" unserer Erde gesucht werden soll.
Dr. Werner Knebel, Leica Microsystems CMS GmbH, Mannheim: Technik und Applikation konfokaler Mikroskopie in der biologischen Forschung
Die Biologie ist mittlerweile sehr bunt geworden. Durch die bahnbrechende Einschleusung fluoreszierender Proteine in lebende Organismen ist es mittlerweile gelungen, beinahe jedes zelluläre Protein in unterschiedlichen Farben zum Leuchten zu bringen. Die Konfokalmikroskopie hat sich zu einer Standardtechnologie in der Wissenschaft entwickelt, mit der es möglich ist, diesem Trend in der Biologie zu folgen. Sowohl in der Anregung als auch in der Emission werden verschiedene Wellenlängenbereiche benötigt, um diese fluoreszierenden Proteine anzuregen und zu detektieren. Eine Philosophie hat sich durchgesetzt: den Anforderungen der Wissenschaft wurde Folge geleistet, indem man eine variable Detektionseinheit für die Aufnahme der unterschiedlichen Emissionsbereiche der Fluorochrome entwickelt hat. Auf der Anregungsseite musste entsprechend eine große Bandbreite verschiedener Anregungslinien zur Verfügung gestellt werden. Das Konfokalsystem ist nicht mehr nur ein bildgebendes, sondern auch ein analytisches System geworden. Die Eigenschaften der Fluoreszenzmoleküle und deren Interaktion mit der Umgebung werden in vielfältigen Methoden ausgenutzt: FRAP (Fluorescence Recovery After Photobleaching), FCS (Fluorescence Correlation Spectroscopy), FLIM (Fluorescence Lifetime Imaging Microscopy), FRET (Fluorescence Resonance Energy Transfer). Diese Methoden öffnen neue Fenster zum funktionellen Verständnis der Interaktion zwischen Proteinen.
Prof. Dr. Annemarie Pucci, Kirchhoff-Institut für Physik, Universität Heidelberg: Infrarotspektroskopie von Nanostrukturen
Der Vortrag gibt einen Einblick in die aktuelle Forschung der Arbeitsgruppe am Kirchhoff-Institut für Physik der Universität Heidelberg. Dort wird mittels Infrarotspektroskopie das Wachstum von Metallschichten mit Dicken im Nanometerbereich beobachtet, und die elektrische Leitfähigkeit wird berührungslos bestimmt. Viele grundlegende und anwendungsorientierte Fragen lassen sich so beantworten, zum Beispiel, wie sieht die durch Quanteneffekte bedingte Dickenabhängigkeit der Leitfähigkeit aus, bei welcher Dicke und ist die bulk-Leitfähigkeit erreicht und welche Schichtherstellungsparameter sind dafür wichtig. Die in Metallschichten beobachteten Anregungen beruhen auf Plasmonen. In nichtmetallischen Schichten gibt die Infrarotabsorption durch optische Phononen Auskunft über die Struktur und die chemische Zusammensetzung. Das wird z.B. in Experimenten der Laborastronomie ausgenutzt. In Nanopartikeln gibt es typische Verschiebungen der Resonanzen im Zusammenhang mit Größe und Form, und eine lokale Verstärkung des elektromagnetischen Feldes tritt auf, die vielfältig ausgenutzt werden kann.
Dr. Karl-Heinrich Hahn, BASF AG, Ludwigshafen: Organische Photovoltaik
Der weltweite Energiebedarf nimmt ständig zu und hat in den letzten fünf Jahren, bedingt durch die Entwicklung in den Schwellenländern, eine geradezu dramatische Beschleunigung erfahren. Photovoltaik leistet heute nur einen verschwindend geringen Beitrag zur weltweiten, CO2-freundlichen Energieerzeugung. Dies liegt insbesondere an den zu geringen Effizienzen und den zu hohen Kosten der heutigen überwiegend siliziumbasierten Technologie. Organische Photovoltaik, das heißt Solarzellen auf Basis organischer Materialien, besitzt langfristig das Potential für Solarmodule mit Effizienzen von mehr als 20% zu deutlich günstigeren Herstellkosten als die heute marktüblichen Module. Die Chancen und Risiken der Organischen Photovoltaik werden diskutiert und das Engagement von BASF auf diesem interessanten Arbeitsgebiet kurz vorgestellt.
Dr. Gabriele Ende, Abteilung Neuroimaging, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim: In-vivo 1H- und 31P-Magnetresonanz-Spektroskopie in der Psychiatrieforschung
Bildgebende Verfahren, darunter die MR-Spektroskopie, haben entscheidend dazu beigetragen, dass psychiatrische Erkrankungen heutzutage im Kontext funktioneller, biochemischer und feinstruktureller Veränderungen des Gehirns verstanden werden. Eine große Zahl niedermolekularer, frei beweglicher zellulärer Metaboliten oder zugeführter Pharmaka sind über ihr 1H-, 13C-, 19F- oder 31P-Kernresonanzsignal im intakten Gewebe nicht-invasiv nachweisbar. Methoden der hochauflösenden NMR-Spektroskopie, wie zum Beispiel 1H-31PDoppelresonanz-MR-Methoden (Kern-Overhauser-Effekt, Protonenentkopplung und Polarisationstransfer) können auf die in-vivo Anwendung übertragen werden, um sowohl die Sensitivität als auch die Auflösung der in vivo MR-Spektren deutlich zu verbessern.
Wir bitten interessierte Wissenschaftler um Anmeldung bei:
Dr. Manfred von Schickfus
Tel. 06221 548039, Fax 549869
schickfus@kip.uni-heidelberg.de
Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Seitenbearbeiter:
Email