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Heilung durch Glauben?

26. Februar 2008

International und interdisziplinär besetztes Hengstberger-Symposion in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg vom 6. bis 8. März 2008 – Thema: "Religion und Krankenbehandlung – Welche Formen der Kopplung sind lebensförderlich?"

Bis heute sind Kirchen und diakonische Einrichtungen eine der größten Träger medizinischer Einrichtungen weltweit. Über den engen, zudem Jahrhunderte alten Zusammenhang zwischen Religion und Medizin kann also kein Zweifel bestehen. Doch worin genau besteht dieser? Biologen, Mediziner, Philologen, Psychologen, Religionswissenschaftler und Theologen aus fünf verschiedenen Ländern (Deutschland, Niederlande, Österreich, Schweiz, USA) wollen dieser Beziehung nun im Rahmen eines Heidelberger Symposions auf den Grund gehen. Ziel ist es herauszufinden, unter welchen Umständen positive, sprich: lebensförderliche Effekte in der Krankenbehandlung erzielt werden.

Die Schnittstelle beider Bereiche – Religion und Medizin – wird offensichtlich, wenn man sich nur einmal in einen Patienten versetzt: "Die von ihm als Katastrophe erlebte Krankheit erscheint der modernen Medizin als zufällige Überschwemmung durch Mikroorganismen. Damit sind Kranke zwar von dem Misstrauen befreit, sich die Krankheit als eigene Schuld, etwa als Bestrafung einer Sünde, zurechnen zu müssen. Sie werden aber zugleich mit ihrem Bedürfnis nach Bedeutung allein gelassen", erläutert die Heidelberger Theologin Prof. Dr. Annette Weissenrieder. Und ihr Kollege Dr. Gregor Etzelmüller ergänzt: "Dem Betroffenen bleibt seine Krankheit oft unverständlich. Die Medizin ist deshalb in ihrer Ursprungssituation – dem Arzt-Patienten-Gespräch – de facto auf eingespielte soziale Deutungsmuster angewiesen. Deshalb stellt sich die Frage: Sind alle Deutungen von Krankheit medizinisch gleich gültig?"

Antworten darauf und auf weitere Fragen erwarten die beiden Wissenschaftler in dem von ihnen konzipierten Symposion im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg. Zusammen mit ihren Kollegen aus unterschiedlichen Disziplinen und verschiedenen Ländern werden sie gemeinsam Verhältnisbestimmungen von medizinischer und religiöser Krankheitsdeutung grundlegend analysieren und dabei auch verschiedene Kulturen ins Visier nehmen.

Annette Weissenrieder und Gregor Etzelmüller wurden im vergangenen Jahr mit dem "Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis" ausgezeichnet. Mit der Preissumme von 12 500 Euro sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universität Heidelberg in die Lage versetzt werden, ein wissenschaftliches Symposion im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg (IWH) durchzuführen. Die Auszeichnung, mit der jährlich drei Symposien gefördert werden, richtet sich an Nachwuchswissenschaftler alle Wissenschaftsbereiche – Themen aus den Naturwissenschaften und der Medizin werden ebenso berücksichtigt wie solche aus den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften.

Deadline für Bewerbungen in diesem Jahr: 1. Juni 2008. Mehr Info unter:
http://www.uni-heidelberg.de/zentral/iwh/preis.html

Kontakt:
Prof. Dr. Annette Weissenrieder
Wissenschaftlich-Theologisches Seminar
der Universität Heidelberg
Kisselgasse 1, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 543353
annette.weissenrieder@wts.uni-heidelberg.de

Dr. Gregor Etzelmüller
Wissenschaftlich-Theologisches Seminar
der Universität Heidelberg
Kisselgasse 1, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 543487
gregor.etzelmueller@wts.uni-heidelberg.de

Dr. Ellen Peerenboom
Geschäftsführerin Internationales Wissenschaftsforum
der Universität Heidelberg
Hauptstraße 242, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 543690, Fax 165896
iwh@uni-hd.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Irene Thewalt
Pressestelle der Universität Heidelberg
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Seitenbearbeiter: Email
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