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Ekkehard Felder über semantische Kämpfe

23. April 2008

Ein Beitrag des Campus-Reports mit dem Heidelberger Sprachwissenschaftler Professor Felder zur Objektivität der Sprache

Frauen können nicht einparken und sind die schlechteren Autofahrer. Wenn ich das sage, werden mir viele Männer Recht geben, Frauen dagegen protestieren. Die Aussage ist nun mal nicht sonderlich objektiv. Aber geht das überhaupt? Können Menschen objektiv sein? Genau das erforscht ein Sprachwissenschaftler der Universität Heidelberg.

Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es bei Äußerungen keine Objektivität. Das sagt der Heidelberger Sprachwissenschaftler Ekkehard Felder.

Wenn wir Sachverhalte beschreiben, dann sind wir nicht neutral, wir werten sie auch.
Man kann sich lediglich um Objektivität bemühen. Ekkehard Felder untersucht Debatten in den Wissenschaften. Die besitzen bei uns eine große Autorität und wir als Laien gehen davon aus, dass sie objektiv sind. Dem ist aber nicht so.

Ekkehard Felder nennt dies "semantische Kämpfe". Die gibt es auch im Bereich des Klonens. Die Medizintechniker streiten um die Begriffe "Forschungsklonen" und "therapeutisches Klonen". Das eine impliziert eine Forschung mit offenem Ausgang, das andere ein Heilungsversprechen.

Die Sprache, und wie wir etwas beschreiben, haben also einen großen Einfluss darauf, wie wir die Welt sehen. Ihr Glas sollte halbvoll sein.
Nils Birschmann
Hier derBeitrag als mp3-Datei.

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