Gesucht: Individuelle Therapie bei kindlichem Hirntumor
6. Mai 2008
Heidelberger Kinderonkologe mit dem mit 100.000 Euro dotierten Dr. Hella Bühler-Preis 2007 ausgezeichnet
Gratulieren dem Preisträger Dr. Stefan Pfister (Mitte) bei der Verleihung: Professor Dr. Thomas Pfeiffer, Prorektor der Universität Heidelberg, und Professor Dr. Jochen Tröger (rechts), Ärztlicher Direktor der Abteilung Kinderradiologie des Universitätsklinikums Heidelberg.
Foto: Kresin
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Wie sieht die optimale Therapie bösartiger Hirntumoren bei Kindern aus? Welche Merkmale der Tumorzellen sind relevant für den Ausgang der Erkrankung? Für seine herausragende Forschung zu diesen Fragen ist Dr. Stefan Pfister, Kinderonkologe am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg, am 5. Mai 2008 mit dem Dr. Hella Bühler-Preis ausgezeichnet worden. Der Preis wurde in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben und ist erstmalig mit 100.000 Euro dotiert.
Der häufigste bösartige Hirntumor im Kindesalter ist das Medulloblastom: Mehr als 100 Kinder erkranken jährlich in Deutschland an diesem Tumor des Kleinhirns, rund 40 Kinder sterben daran. Häufig treten die ersten Symptome im Grundschulalter auf; allerdings erkranken auch Säuglinge an dem Tumor, der bereits während der Entwicklung im Mutterleib angelegt sein kann. Die aggressive Radiochemotherapie nach der Operation kann das Gehirn der Heranwachsenden dauerhaft schädigen und z.B. zu Koordinationsstörungen und eingeschränktem Wachstum führen.
Früher und zielstrebiger Einstieg in die Krebsforschung
Der bei Tübingen aufgewachsene Stefan Pfister (33) absolvierte sein Studium in Hamburg und Tübingen und beschäftigte sich bereits im Rahmen seiner Promotion in Tübingen mit Krebserkrankungen bei Kindern. Während eines Forschungsaufenthaltes am Dana Farber Cancer Institute an der Harvard Medical School in Boston, (USA) vertiefte er seine Kenntnisse auf dem Gebiet der Tumorimmunologie und begann schließlich am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Peter Lichter mit seinen Forschungen am Medulloblastom.
"Stefan Pfister hat sich schon sehr früh und konsequent der Krebsforschung verschrieben und sich ein beachtliches Netzwerk mit universitären und außeruniversitären Einrichtungen aufgebaut", sagte Professor Dr. Jochen Tröger, Ärztlicher Direktor der Abteilung Kinderradiologie am Universitätsklinikum Heidelberg, im Rahmen seiner Laudatio. Seit 2007 wird Stefan Pfister im Rahmen des "Eliteprogramms für Postdoktoranden" von der Landesstiftung Baden-Württemberg unterstützt und hat allein im Jahr 2007 sechs wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht.
Mit Hilfe von Tumormarkern kann Therapie individuell angepasst werden
Ziel der Forschung von Stefan Pfister ist es, etablierte Therapien im Medulloblastom individuell anzupassen und neue, gezielte Therapieoptionen zu entwickeln. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung gelang dem Mediziner, der in der Abteilung für Pädiatrische Onkologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Dr. Andreas Kulozik) und in der Abteilung Molekulare Genetik am Deutschen Krebsforschungszentrum (Leiter: Professor Dr. Peter Lichter) forscht, mit der Identifizierung neuer molekularer Marker im Medulloblastom: Mit ihrer Hilfe lässt sich präziser als mit gängigen Methoden vorhersagen, wie ein Patient auf die Therapie anspricht.
Auf die charakteristischen Veränderungen in der Erbinformation stieß der Wissenschaftler beim Vergleich von mehr als 400 Tumorproben: "Mit diesen Markern können wir Patienten mit schlechter Prognose zuverlässig identifizieren und von Anfang an intensiver behandeln", so Dr. Stefan Pfister. "Gleichzeitig können wir die Therapieintensität bei den Patienten senken, die voraussichtlich besonders gut auf die Radiochemotherapie ansprechen. So verringern wir Folgeschäden und das Risiko von weiteren Tumoren." Gleichzeitig untersucht Stefan Pfister mit seiner Arbeitsgruppe, wie diese genetischen Veränderungen das Tumorwachstum beeinflussen: "Nur wenn wir die molekularen Vorgänge verstehen, können wir mit maßgeschneiderten Medikamenten gezielt in diese Mechanismen eingreifen", erklärte der Mediziner.
Dr. Hella Bühler: Zahnärztin mit gesellschaftlicher Verantwortung
Der Preis ist nach seiner Stifterin, der Heidelberger Zahnärztin Dr. Hella Bühler (1910 – 2002) benannt. Sie vermachte der Universität Heidelberg ihr Vermögen mit der Auflage, jährlich einen Preis für besondere wissenschaftliche Leistungen in der Krebsforschung zu vergeben.
"Der Dr. Hella Bühler-Preis steht zum einen für einen großmütigen Fördersinn und zum anderen für die hochklassige Wissenschaft, der die Universität Heidelberg verpflichtet ist", sagte Professor Dr. Thomas Pfeiffer, Prorektor der Universität Heidelberg, bei der feierlichen Preisverleihung.
Ansprechpartner:
Dr. Stefan Pfister
Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin
des Universitätsklinikums Heidelberg
Klinik für Onkologie, Hämatologie, Immunologie und Pneumologie
Tel.: 06221 / 56 45 55
E-Mail: stefan.pfister@med.uni-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Der häufigste bösartige Hirntumor im Kindesalter ist das Medulloblastom: Mehr als 100 Kinder erkranken jährlich in Deutschland an diesem Tumor des Kleinhirns, rund 40 Kinder sterben daran. Häufig treten die ersten Symptome im Grundschulalter auf; allerdings erkranken auch Säuglinge an dem Tumor, der bereits während der Entwicklung im Mutterleib angelegt sein kann. Die aggressive Radiochemotherapie nach der Operation kann das Gehirn der Heranwachsenden dauerhaft schädigen und z.B. zu Koordinationsstörungen und eingeschränktem Wachstum führen.
Früher und zielstrebiger Einstieg in die Krebsforschung
Der bei Tübingen aufgewachsene Stefan Pfister (33) absolvierte sein Studium in Hamburg und Tübingen und beschäftigte sich bereits im Rahmen seiner Promotion in Tübingen mit Krebserkrankungen bei Kindern. Während eines Forschungsaufenthaltes am Dana Farber Cancer Institute an der Harvard Medical School in Boston, (USA) vertiefte er seine Kenntnisse auf dem Gebiet der Tumorimmunologie und begann schließlich am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Peter Lichter mit seinen Forschungen am Medulloblastom.
"Stefan Pfister hat sich schon sehr früh und konsequent der Krebsforschung verschrieben und sich ein beachtliches Netzwerk mit universitären und außeruniversitären Einrichtungen aufgebaut", sagte Professor Dr. Jochen Tröger, Ärztlicher Direktor der Abteilung Kinderradiologie am Universitätsklinikum Heidelberg, im Rahmen seiner Laudatio. Seit 2007 wird Stefan Pfister im Rahmen des "Eliteprogramms für Postdoktoranden" von der Landesstiftung Baden-Württemberg unterstützt und hat allein im Jahr 2007 sechs wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht.
Mit Hilfe von Tumormarkern kann Therapie individuell angepasst werden
Ziel der Forschung von Stefan Pfister ist es, etablierte Therapien im Medulloblastom individuell anzupassen und neue, gezielte Therapieoptionen zu entwickeln. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung gelang dem Mediziner, der in der Abteilung für Pädiatrische Onkologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Dr. Andreas Kulozik) und in der Abteilung Molekulare Genetik am Deutschen Krebsforschungszentrum (Leiter: Professor Dr. Peter Lichter) forscht, mit der Identifizierung neuer molekularer Marker im Medulloblastom: Mit ihrer Hilfe lässt sich präziser als mit gängigen Methoden vorhersagen, wie ein Patient auf die Therapie anspricht.
Auf die charakteristischen Veränderungen in der Erbinformation stieß der Wissenschaftler beim Vergleich von mehr als 400 Tumorproben: "Mit diesen Markern können wir Patienten mit schlechter Prognose zuverlässig identifizieren und von Anfang an intensiver behandeln", so Dr. Stefan Pfister. "Gleichzeitig können wir die Therapieintensität bei den Patienten senken, die voraussichtlich besonders gut auf die Radiochemotherapie ansprechen. So verringern wir Folgeschäden und das Risiko von weiteren Tumoren." Gleichzeitig untersucht Stefan Pfister mit seiner Arbeitsgruppe, wie diese genetischen Veränderungen das Tumorwachstum beeinflussen: "Nur wenn wir die molekularen Vorgänge verstehen, können wir mit maßgeschneiderten Medikamenten gezielt in diese Mechanismen eingreifen", erklärte der Mediziner.
Dr. Hella Bühler: Zahnärztin mit gesellschaftlicher Verantwortung
Der Preis ist nach seiner Stifterin, der Heidelberger Zahnärztin Dr. Hella Bühler (1910 – 2002) benannt. Sie vermachte der Universität Heidelberg ihr Vermögen mit der Auflage, jährlich einen Preis für besondere wissenschaftliche Leistungen in der Krebsforschung zu vergeben.
"Der Dr. Hella Bühler-Preis steht zum einen für einen großmütigen Fördersinn und zum anderen für die hochklassige Wissenschaft, der die Universität Heidelberg verpflichtet ist", sagte Professor Dr. Thomas Pfeiffer, Prorektor der Universität Heidelberg, bei der feierlichen Preisverleihung.
Ansprechpartner:
Dr. Stefan Pfister
Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin
des Universitätsklinikums Heidelberg
Klinik für Onkologie, Hämatologie, Immunologie und Pneumologie
Tel.: 06221 / 56 45 55
E-Mail: stefan.pfister@med.uni-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
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