Start des neuen Forschungsprojekts „Climate Engineering“
Mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung startet das neue interdisziplinäre Forschungsprojekt „Climate Engineering“ am Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg. Im Mittelpunkt des Vorhabens stehen Strategien zur gezielten Beeinflussung des Klimas mit technologischen Mitteln. Die Forschergruppe will diese Option im Umgang mit dem Klimawandel aus natur-, sozial- und geisteswissenschaftlicher Perspektive kritisch analysieren. Den englischsprachigen Festvortrag zum Thema „Should we engineer the climate?“ hält Prof. Dr. David Keith von der University of Calgary (Kanada). Die Veranstaltung zum Projektstart findet am Freitag, 27. November 2009, in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, statt und beginnt um 16 Uhr.
David Keith, Direktor des Institute for Sustainable Energy, Environment and Economy (ISEEE) an der Universität Calgary, ist einer der renommiertesten Wissenschaftler im Bereich Climate Engineering. Als Umweltphysiker gilt seine besondere Aufmerksamkeit den Möglichkeiten und Risiken unterschiedlicher Technologien. Dabei bezieht Prof. Keith aber auch politische, ökonomische und rechtliche Aspekte mit ein. „Wir sollten die Diskussion aus den Nischen herausholen. Denn früher oder später werden wir Entscheidungen treffen müssen und deshalb ist es besser, intensiv darüber nachzudenken, selbst wenn wir nach Begründungen suchen, weshalb wir diese Technologien nie anwenden sollten“, plädiert Prof. Keith für einen breiten gesellschaftlichen Diskurs.
Im Rahmen des neuen Forschungsprojekts werden Wissenschaftler verschiedener Disziplinen der Frage nachgehen, ob und wie neben der Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes Klimaprozesse auch durch aktive Eingriffe gesteuert werden könnten. Dabei soll insbesondere analysiert werden, wie die Menschheit mit solchen Handlungsoptionen umgehen kann und welche Chancen, Risiken und Probleme damit verbunden sind. Für die Arbeit der Forschergruppe stellt das Marsilius-Kolleg rund 600.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung.
Das Marsilius-Kolleg versteht sich als Katalysator der wissenschaftlichen Vernetzung an der Universität Heidelberg. Als ein zentraler Baustein des Zukunftskonzepts der Ruperto Carola in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ist das Kolleg darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscher aus verschiedenen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern.
Weitere Informationen zum Projekt und zum Programm des Festakts am 27. November können unter www.marsilius-kolleg.uni-heidelberg.de abgerufen werden.
Kontakt:
Tobias Just
Marsilius-Kolleg
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