Hier kommen Winzlinge ganz groß raus
Pressemitteilung Nr. 5/2009
16. Januar 2009
16. Januar 2009
Das Zoologische Institut zeigt in einer Fotoausstellung, wie faszinierend der Blick durch ein Rasterelektronen-Mikroskop sein kann
Hässlicher Mehltau auf der geschätzten Gartenblume, langbeinige Spinnen unter dem Bett oder Mistkäfer auf einem Dunghaufen rufen selbst bei Natur verbundenen Menschen meist nicht gerade Stürme der Begeisterung hervor. Doch was in seiner ganzen Größe eklig oder lästig erscheint, überzeugt beim vergrößernden Blick durch das Mikroskop oft durch seine faszinierende Schönheit. Im Zoologischen Institut der Universität Heidelberg haben Professor Volker Storch und seine Mitarbeiter jetzt 20 Fotos ausgestellt, die durch ein Rasterelektronen-Mikroskop (REM) aufgenommen wurden.
Um zu zeigen, wie sich kugelige Algen zwischen Pilzfäden tummeln, ist allerdings einiges an technischer Vorbereitung nötig. "Bevor man zu solchen Bildern kommt, müssen die Untersuchungsobjekte getrocknet werden", erläuterte Professor Volker Storch im Gespräch mit der RNZ. Dieser Prozess schone das Objekt, sei aber technisch recht aufwändig. Die trockene Oberfläche werde zunächst mit Gold bedampft, dann könnten die Biologen das vergoldete Untersuchungsobjekt im Hochvakuum eines Elektronenmikroskops anschauen und fotografieren. Das Ergebnis sind gestochen scharfe Bilder.
So erscheint beispielsweise ein Pollenkorn auf dem Geflecht des ungeliebten Mehltaus als riesiges Kunstwerk, obwohl es in der Natur einen Durchmesser von 20 Mikrometern hat. (Das sind 20 Millionstel Meter oder 20 Tausendstel Millimeter). Gezeigt werden in den Vitrinen immer das Originalobjekt, beispielsweise eine Flechte, ein Weberknecht oder ein Mistkäfer sowie eine entsprechende Aufnahme durch das REM. Die meisten Weberknechte etwa fallen durch ihre Beine auf, die bis zu 15-fach so lang sein können wie ihr Körper; ihre Füße wiederum bestehen bei exotischen Arten aus bis zu 100 kurzen Gliedern. Warum die Tiere damit so gewandt über Sträucher laufen und Zwischenräume übersteigen können, wird durch die REM-Aufnahme deutlich.
Um zu zeigen, wie sich kugelige Algen zwischen Pilzfäden tummeln, ist allerdings einiges an technischer Vorbereitung nötig. "Bevor man zu solchen Bildern kommt, müssen die Untersuchungsobjekte getrocknet werden", erläuterte Professor Volker Storch im Gespräch mit der RNZ. Dieser Prozess schone das Objekt, sei aber technisch recht aufwändig. Die trockene Oberfläche werde zunächst mit Gold bedampft, dann könnten die Biologen das vergoldete Untersuchungsobjekt im Hochvakuum eines Elektronenmikroskops anschauen und fotografieren. Das Ergebnis sind gestochen scharfe Bilder.
So erscheint beispielsweise ein Pollenkorn auf dem Geflecht des ungeliebten Mehltaus als riesiges Kunstwerk, obwohl es in der Natur einen Durchmesser von 20 Mikrometern hat. (Das sind 20 Millionstel Meter oder 20 Tausendstel Millimeter). Gezeigt werden in den Vitrinen immer das Originalobjekt, beispielsweise eine Flechte, ein Weberknecht oder ein Mistkäfer sowie eine entsprechende Aufnahme durch das REM. Die meisten Weberknechte etwa fallen durch ihre Beine auf, die bis zu 15-fach so lang sein können wie ihr Körper; ihre Füße wiederum bestehen bei exotischen Arten aus bis zu 100 kurzen Gliedern. Warum die Tiere damit so gewandt über Sträucher laufen und Zwischenräume übersteigen können, wird durch die REM-Aufnahme deutlich.
Mit bloßen Auge betrachtet völlig unscheinbar, beim Blick durch das Rasterelektronen-Mikroskop (REM) ein Kunstwerk: Bei der Flechtenart Xanthoria leben Algen und Pilz in Symbiose, die Algen wirken im REM wie kleine Kugeln zwischen den Pilzfäden.
Foto: Zoologisches Institut
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Auch eine der häufigsten Flechten, die Xanthoria, wirkt so vergrößert wie ein modernes Kunstwerk. Wer diese Bilder einmal gesehen hat, wird mit anderen Augen durch den Wald gehen. Vielleicht denkt er dann daran, dass die unscheinbaren Flechten eine Art Superorganismus sind, nämlich eine Lebensgemeinschaft zwischen einem Pilz und einer Alge? Zudem sind Flechten Überlebenskünstler, die die Oberflächen von Steinen und Bäumen besiedeln und bis in die Trockentäler der Antarktis vordringen.
Ingeborg Salomon
© Rhein-Neckar-Zeitung
© Rhein-Neckar-Zeitung
Info: Die Bilder sind im Institut für Zoologie, Im Neuenheimer Feld 230, zu sehen; geöffnet ist werktags von 8 bis 16 Uhr und bis Mitte Februar sonntags zu den Zoologie-Vorträgen von 10 bis 13 Uhr.
Rückfragen von Journalisten bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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