Tagung: 450 Jahre Heidelberger Katechismus
03. Mai 2013
Foto: Universitätsbibliothek Heidelberg
Mit der Entstehung und der Wirkungsgeschichte des vor 450 Jahren erschienenen Heidelberger Katechismus beschäftigt sich ein Symposium, das das Wissenschaftlich-Theologische Seminar der Universität Heidelberg veranstaltet. Rund 50 Wissenschaftler aus Deutschland, USA, den Niederlanden, Südafrika, Russland und der Schweiz werden dazu vom 9. bis zum 11. Mai 2013 erwartet. Sie diskutieren aktuelle Forschungsfragen zu diesem grundlegenden Handbuch der reformierten Kirche zur Unterweisung in den Grundfragen des christlichen Glaubens, das im 16. Jahrhundert von Angehörigen der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg und der Kurpfälzischen Kirche verfasst wurde. Die Leitung der Tagung, die in Kooperation mit dem Verein für Reformationsgeschichte durchgeführt wird, liegt bei dem Kirchenhistoriker Prof. Dr. Christoph Strohm. Das Symposium mit dem Titel „Profil und Wirkung des Heidelberger Katechismus“ findet im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg (IWH) statt.
Foto: Universitätsbibliothek Heidelberg
Entstehungsgeschichte, Autorschaft und Inhalt des Heidelberger Katechismus, der sich im Zeitalter der Reformation zur bedeutendsten Bekenntnisschrift der reformierten Kirche entwickelt hat und bis heute von Millionen Gläubigen weltweit gelesen wird, sind gut erforscht. „Dennoch sind in jüngerer Zeit einzelne neue Erkenntnisse hinzugekommen“, sagt Prof. Strohm. So wird es im Rahmen der Tagung zunächst darum gehen, den aktuellen Forschungsstand zu beschreiben. Daran schließt sich im Zusammenhang mit der neueren Forschung zur Konfessionalisierung die Frage nach dem besonderen Profil des Heidelberger Reformiertentums an. So beschäftigen sich die Teilnehmer unter anderem mit der Frage, ob hierbei primär Philipp Melanchthon, der Genfer Reformator Johannes Calvin oder der Zürcher Reformator Huldrych Zwingli Pate gestanden habe. Neue Erkenntnisse erwartet Christoph Strohm außerdem im Hinblick auf die systematisch noch kaum erforschte Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des Heidelberger Katechismus im 17. und 18. Jahrhundert, die einen weiteren Schwerpunkt der Tagung darstellt.
Das durch die Fritz-Thyssen-Stiftung geförderte Symposium ist Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten, die in diesem Jahr an vielen Orten im In- und Ausland an das Erscheinen des Heidelberger Katechismus vor 450 Jahren erinnern. Zu den zentralen Veranstaltungen in Heidelberg gehört auch die vom 12. Mai bis zum 15. September 2013 gezeigte Ausstellung „Macht des Glaubens. 450 Jahre Heidelberger Katechismus“ des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg, an der Prof. Strohm und weitere Wissenschaftler der Universität Heidelberg mitgewirkt haben.
Hinweis an die Redaktionen:
Zur Teilnahme und Berichterstattung sind die Vertreter der Medien herzlich eingeladen. Es wird um Anmeldung an christoph.strohm@wts.uni-heidelberg.de gebeten.