Über den sprachlichen Umgang mit Technikrisiken
2. September 2013
Die Wahrnehmung von Risikotechnologien in der Öffentlichkeit steht im Mittelpunkt einer Tagung, die vom 9. bis 11. September 2013 an der Universität Heidelberg stattfindet. Untersucht wird unter anderem der sprachliche Umgang mit Themen wie ‚Klimawandel‘ und ‚Gentechnologie‘. Dazu werden Wissenschaftler aus acht europäischen Ländern erwartet. Veranstaltet wird die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Tagung „Risikodiskurse, Diskursrisiken: Europäische Perspektiven auf den sprachlichen Umgang mit Technikrisiken“ vom Forschungsnetzwerk „Sprache und Wissen“ am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
„Ausgangspunkt unserer Analysen sind naturwissenschaftlich-technische Entwicklungen, die mitunter als existenzielle Menschheitsrisiken erfahren werden“, erläutert der Heidelberger Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Ekkehard Felder, der Koordinator des Forschungsnetzwerks „Sprache und Wissen“ ist. Während der Tagung werden Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen die Konstitution und Vermittlung individueller und kollektiver Risiken sprach- und kulturvergleichend im europäischen Kontext untersuchen. Dabei sollen über die Analyse sprachlicher Muster Besonderheiten und Unterschiede in Fach- und Mediendiskursen eruiert werden. „Eine solchermaßen europäisch angelegte Diskursanalyse ist ein dringliches Desiderat der Forschung. Insofern soll dieses Kolloquium den Grundstein für ein europäisches Monitoringprojekt für Risikodiskurse legen“, sagt Prof. Felder.
Das Forschungsnetzwerk „Sprache und Wissen – Probleme öffentlicher und professioneller Kommunikation“ ist ein Zusammenschluss überwiegend linguistisch arbeitender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, in verschiedenen gesellschaftlich relevanten Wissensdomänen die „Versprachlichung“ von Sachverhalten und Gegenständen zu untersuchen. „Dadurch können Probleme der Kommunikation über Fachwissen aus sprachlicher Sicht analysiert werden“, betont Prof. Dr. Ekkehard Felder.