Eine Stabkarte aus Mikronesien
26. September 2013
Foto: Kartensammlung
Eine aus Kokosblattrippen gefertigte Stabkarte aus Mikronesien wird in den kommenden Wochen in einer der beiden Vitrinen der „Sammlung des Monats“ in der Universitätsbibliothek Heidelberg zu sehen sein. Das Exponat ist Teil der Kartensammlung des Geographischen Instituts, die sich vom 1. Oktober 2013 an in der gemeinsamen Präsentationsreihe der Universitätssammlungen einer breiten Öffentlichkeit vorstellt. Das „Schaufenster“ in die Sammlungen der Ruperto Carola ist im Foyer der Bibliothek, Plöck 107-109, zu finden.
Die Stabkarte, die um 1920 entstanden ist, diente als Orientierungsinstrument auf den Marshall-Inseln. Die gitterartige Struktur aus Pflanzenteilen und Muscheln verdeutlicht die Lage einzelner Atolle und dokumentiert Meeresströme und Zonen mit gefährlichem Seegang. Als weitere Exponate der „Sammlung des Monats“ sind eine dreidimensionale Karte von Bulgarien sowie eine historische Karte von Israel aus dem 17. Jahrhundert zu sehen. Die Kartensammlung des Geographischen Instituts umfasst rund 75.000 – größtenteils historische – Kartenblätter, Falt- und Wandkarten sowie dreidimensionale Karten, die die meisten Länder der Erde abbilden und verschiedene Aspekte von Mensch und Umwelt thematisieren. Neben der Entwicklung der Kartographie lassen sich anhand der Karten unterschiedliche historische Prozesse, etwa die Erschließung einzelner Weltregionen oder Abläufe in der Regionalentwicklung, nachzeichnen.
Die „Sammlung des Monats“ ist ein Ausstellungsformat, das seit Januar 2013 in der Universitätsbibliothek Heidelberg präsentiert wird: In zwei Vitrinen im Bibliotheksfoyer stellen die Museen und Sammlungen der Ruperto Carola im monatlichen Wechsel ausgewählte Objekte aus ihren Beständen vor. Organisiert wird die Reihe vom Arbeitskreis der Museen und Sammlungen, einem Netzwerk der Sammlungsbeauftragten an der Universität Heidelberg. Die „Sammlung des Monats“ will auf die Vielfalt der Museen und Sammlungen an der Ruperto Carola aufmerksam machen und Neugier auf weitere Einblicke wecken.