Ausstellung im Universitätsmuseum: „Heinrich Metzendorf und die Reformarchitektur an der Bergstraße“
7. November 2013
Bild: Nachlass Metzendorf
Der Architekt Heinrich Metzendorf (1866 bis 1923) ist vor allem als Planer und Gestalter von gediegen-repräsentativen Villenbauten der Jahrhundertwende zwischen Heidelberg und Darmstadt bekannt. Dass sein Werk jedoch wesentlich vielfältiger ist als zumeist angenommen, zeigt die Ausstellung „Lebensräume gestalten. Heinrich Metzendorf und die Reformarchitektur an der Bergstraße“, die von Mitte November an im Universitätsmuseum Heidelberg zu sehen sein wird. Entstanden ist die Ausstellung aus einem studentischen Projektseminar am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg, bei dem der Nachlass Metzendorfs ausgewertet wurde. Zur Ausstellungseröffnung mit einem Vortrag laden das Museum, das Institut und der Verein „Das Bild als Ereignis“ am Donnerstag, 14. November 2013, ein.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in das facettenreiche Schaffen eines Architekten in der künstlerischen Umbruchphase um 1900. So dokumentieren zahlreiche Planzeichnungen und Entwürfe sowie historische Photographien aus dem Stadtarchiv Bensheim, wo umfangreiche Teile des Nachlasses aufbewahrt werden, die vielfältigen Tätigkeitsbereiche von Heinrich Metzendorf. Leihgaben aus Privatbesitz, Architekturmodelle von Bauten Metzendorfs sowie zeitgenössische Publikationen aus den Beständen der Universitätsbibliothek Heidelberg werden ebenfalls im Rahmen der Ausstellung zu sehen sein. Erstmals werden auch zwei große Villenprojekte des Architekten für Heidelberger Bauherren vorgestellt. Die Schau „Lebensräume gestalten“ zeigt neben Entwürfen für den Sakral-, Siedlungs- und Villenbau auch Planungen für Gartenanlagen, Aussichtstürme und Fabriken und beleuchtet erstmals Metzendorfs Werk in seiner gesamten stilistischen und funktionalen Vielfalt. Begleitend zur Ausstellung ist ein umfangreicher und reich bebilderter Katalogband erschienen. Die Beiträge wurden ebenfalls von Studierenden des Instituts für Europäische Kunstgeschichte verfasst.
Zur Eröffnung der Ausstellung wird Prof. Dr. Henry Keazor vom Institut für Europäische Kunstgeschichte ein Grußwort sprechen. Den anschließenden Vortrag „Leidenschaft, Funktion und Schönheit. Das Gesamtkunstwerk bei Henry van de Velde“ hält Sabine Walter von der Klassik Stiftung Weimar, die Ausstellungskuratorin der van de Velde-Retrospektive in Weimar und Brüssel ist. Die Eröffnungsveranstaltung – sie ist Teil der Vortragsreihe „Die Reform der Künste um 1900“ – findet im Senatssaal der Alten Universität, Grabengasse 1, statt und beginnt um 18 Uhr. Anschließend wird Oliver Sukrow, Katalogautor und einer der Kuratoren der Metzendorf-Ausstellung, in die Sonderschau einführen. Sie kann vom 15. November bis 20. Dezember im Rahmen der Öffnungszeiten des Universitätsmuseums dienstags bis samstags von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet drei Euro, ermäßigt 2,50 Euro.