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Lazarettakten aus dem Ersten Weltkrieg

Pressemitteilung Nr. 290/2013
19. Dezember 2013
Historisches Archiv der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg stellt sich als „Sammlung des Monats“ im Januar vor

Ein Stapel von Lazarettakten aus dem Ersten Weltkrieg wird in den ersten Wochen des kommenden Jahres in einer der beiden Vitrinen der „Sammlung des Monats“ in der Universitätsbibliothek Heidelberg zu sehen sein. Die Exponate erinnern damit an den Beginn des Kriegs vor 100 Jahren. Sie stammen aus dem Historischen Archiv der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg, das sich vom 2. Januar 2014 an in dieser gemeinsamen Präsentationsreihe der Universitätssammlungen einer breiten Öffentlichkeit vorstellt. Das „Schaufenster“ in die Sammlungen der Ruperto Carola ist im Foyer der Bibliothek, Plöck 107-109, zu finden.

Während des Ersten Weltkriegs war Heidelberg Lazarettstadt. Dazu gehörte auch ein Beobachtungslazarett in der Psychiatrischen Universitätsklinik für Soldaten mit psychischen Auffälligkeiten. Dort wurden Beurteilungen über die weitere Front- oder Arbeitstauglichkeit der Patienten erstellt, aber auch Therapien empfohlen und Überweisungen in sogenannte Nervenlazarette vorgenommen. Exemplarisch zeigt die „Sammlung des Monats“ einige der über 3.800 archivierten Krankenakten aus dieser Zeit. Als weitere Exponate sind Uniformzeichnungen des künstlerisch tätigen Psychiatriepatienten Emil von Thümen (1876 bis 1914) zu sehen, die Anfang des 20. Jahrhunderts im „Kurhaus für Nerven- und Gemütskranke“ in Neckargemünd entstanden sind. Die Zeichnungen von Thümens, dessen Todestag sich 2014 zum 100. Mal jährt, werden im Rahmen der „Sammlung des Monats“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Neben Krankengeschichten aus Neckargemünd und Lazarettakten umfasst das historische Archiv der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg beispielsweise forensische Gutachten und Verwaltungsakten aus der über 125-jährigen Klinikgeschichte seit der Gründung der „Großherzoglich Badischen Universitäts-Irrenklinik Heidelberg“ im Jahr 1878.

Die „Sammlung des Monats“ ist ein Ausstellungsformat, das seit Januar 2013 in der Universitätsbibliothek Heidelberg präsentiert wird: In zwei Vitrinen im Bibliotheksfoyer stellen die Museen und Sammlungen der Ruperto Carola im monatlichen Wechsel ausgewählte Objekte aus ihren Beständen vor. Organisiert wird die Reihe vom Arbeitskreis der Museen und Sammlungen, einem Netzwerk der Sammlungsbeauftragten an der Universität Heidelberg. Die „Sammlung des Monats“ will auf die Vielfalt der Museen und Sammlungen an der Ruperto Carola aufmerksam machen und Neugier auf weitere Einblicke wecken.

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