Festschrift zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Peter-Christian Müller-Graff
6. Oktober 2015
Foto: Benjamin
Anlässlich seines 70. Geburtstages werden Schüler, Freunde und wissenschaftliche Weggefährten den international renommierten Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Peter-Christian Müller-Graff mit der Übergabe ihrer Festschrift „Privatrecht, Wirtschaftsrecht, Verfassungsrecht: Privatinitiative und Gemeinwohlhorizonte in der europäischen Integration“ ehren. Dazu laden sie am 16. Oktober 2015 zu einer festlichen Veranstaltung an der Universität Heidelberg ein. Als Festredner werden der frühere Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Dr. h.c. Erwin Teufel, und in einer Grundsatzrede Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Peter M. Huber über zentrale europäische Fragestellungen sprechen.
Peter-Christian Müller-Graff studierte Rechtswissenschaften in Göttingen, Berlin und Tübingen. Ein Studien- und Promotionsaufenthalt führte ihn 1969/1970 an die Cornell University in Ithaca/New York (USA). Das Referendariat absolvierte er unter anderem beim Juristischen Dienst der Europäischen Kommission. 1973 folgte die Promotion und anschließend eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Tübingen. Mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft arbeitete Peter-Christian Müller-Graff in Tübingen an seiner Habilitation, die er 1982 abschließen konnte. Nach Professuren in Köln – hier wirkte er auch am Oberlandesgericht als Richter im Nebenamt – und Trier wurde Prof. Müller-Graff 1994 an die Universität Heidelberg berufen. Er übernahm den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels-, Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht, Europarecht und Rechtsvergleichung, verbunden mit einer Direktorenstelle am Institut für deutsches und europäisches Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht.
An der Ruperto Carola bekleidete Peter-Christian Müller-Graff eine Vielzahl von Ämtern in Institut, Fakultät und Gesamtuniversität; auf nationaler und internationaler Ebene engagierte er sich an führender Stelle in wissenschaftlichen Gesellschaften, Förderorganisationen, Expertenkommissionen und Beratungsgremien. Gastprofessuren und Gastvorlesungen führten den Wissenschaftler in zahlreiche Länder Europas, in die USA, nach Lateinamerika und nach Asien. Für seine wegweisenden wissenschaftlichen Arbeiten und seine Verdienste um die Förderung länderübergreifender Wissenschaftskontakte wurde Prof. Müller-Graff vielfach ausgezeichnet, darunter mit den Ehrendoktorwürden der Eötvös-Loránd-Universität Budapest (Ungarn), der Universität Bergen (Norwegen) und der Jagiellonen-Universität Krakau (Polen).
Die Feschrift zu Ehren von Prof. Müller-Graff versammelt auf annähernd 1.500 Seiten Beiträge aus Privatrecht, Wirtschaftsrecht und Verfassungsrecht – den großen Forschungsbereichen des Wissenschaftlers, der sich aus diesen drei Rechtsgebieten heraus seit Jahrzehnten umfassend den Fragen der europäischen Integration widmet. Der Wissenschaftler ist Mitherausgeber der zehnbändigen Enzyklopädie des Europarechts, die seinen systematischen Ansatz spiegelt und realisiert. Zur Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen Union steht er in einem vielbeachteten Diskurs mit führenden Vertretern des Öffentlichen Rechts.
Grußworte zum Auftakt der Festveranstaltung sprechen der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, der Dekan der Juristischen Fakultät, Prof. Dr. Christian Hattenhauer, sowie der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Thomas Pfeiffer als Mitglied des Universitätsrates. In den folgenden Laudationes wird Prof. Müller-Graff als Forscher und Lehrer ebenso wie als Autor und Herausgeber vorgestellt und auch mit seinem Wirken im internationalen Wissenschaftsdialog und als Architekt der deutsch-polnischen Freundschaft gewürdigt. Im ersten Festvortrag befasst sich Dr. Teufel mit dem Thema „Subsidiarität – Europa vom Kopf auf die Füße stellen“. Anschließend wird Prof. Huber auf „Grundlagen und Grenzen der Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen Union“ eingehen. Das Schlusswort hat der Geehrte.
