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Karl-Jaspers-Preis für das Forscherpaar Aleida und Jan Assmann

Pressemitteilung Nr. 24/2017
10. Februar 2017
Universität, Akademie und Stadt würdigen wissenschaftliche Arbeit von internationalem Rang

Mit dem Heidelberger Ägyptologen Prof. Dr. Jan Assmann und der Konstanzer Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Aleida Assmann erhält in diesem Jahr ein herausragendes Forscherpaar den Karl-Jaspers-Preis, der von der Universität Heidelberg zusammen mit der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Stadt Heidelberg vergeben wird. Ihre wegweisenden und einzigartigen Studien zum kulturellen Gedächtnis und zur Archäologie der literarischen Kommunikation haben ihre Grundlage in einer Reihe von exemplarischen Projekten, die die beiden Wissenschaftler gemeinsam initiiert und durchgeführt haben, wie es in der Begründung zur Vergabe des Preises heißt. Die Forschungsleistung von Aleida und Jan Assmann sei zugleich ein „bahnbrechender Beitrag zu einer interdisziplinären Verständigung“. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert und soll am 4. Mai 2017 in der Aula der Alten Universität übergeben werden.

Gestiftet wurde der bisher zehnmal verliehene Preis im Jahr 1983 zum 100. Geburtstag des Philosophen Karl Jaspers (1883 bis 1969); er wurde zuletzt an den Wissenschaftler und früheren Bildungspolitiker Prof. Dr. Hans Maier vergeben. Nach der Satzung des Karl-Jaspers-Preises gilt die aktuell alle drei Jahre ausgelobte Auszeichnung einem wissenschaftlichen Werk von internationalem Rang, das von philosophischem Geist getragen ist. Dessen Bedeutung soll „die Grenzen einer geisteswissenschaftlichen oder psychiatrischen Fachdisziplin zugunsten einer interdisziplinären und interkulturellen Verständigung überschreiten“. Mit der Ehrung des Forscherpaares Assmann will die Preis-Kommission zugleich den „dialogischen Charakter von Erkenntnisgewinn“ herausstellen.

Jan Assmann ist Emeritus am Institut für Ägyptologie der Ruperto Carola, an dem er als Inhaber einer Ägyptologie-Professur von 1976 bis 2003 lehrte und forschte. Seit 2005 ist er Honorarprofessor für Allgemeine Kulturwissenschaft und Religionstheorie an der Universität Konstanz. Aleida Assmann habilitierte sich an der Ruperto Carola und wurde 1993 an die Universität Konstanz berufen, an der sie bis 2014 die Professur für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft innehatte. Die beiden Wissenschaftler wurden vielfach für ihre Forschung ausgezeichnet. Sie sind Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Wissenschaftsakademien; Jan Assmann gehört auch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften an.

Der Karl-Jaspers-Preis erinnert an einen „Gelehrten, dessen Lebenswerk in Psychopathologie, Philosophie und Weltphilosophie international Anerkennung gefunden hat“. Zudem wollen die Stifter Jaspers‘ „Kampf gegen den Ungeist einer Epoche dankbar würdigen“. Karl Jaspers war als Mitbegründer der Existenzphilosophie einer der wichtigsten deutschsprachigen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Nach seiner Assistenz an der Psychiatrischen Universitätsklinik habilitierte er sich für Psychologie und lehrte von Anfang der 1920er-Jahre an Philosophie an der Universität Heidelberg. Während der NS-Zeit wurde er entlassen und erhielt Publikationsverbot. Nach Kriegsende gehörte Jaspers dem sogenannten Dreizehnerausschuss an, der den Neuaufbau der Universität organisierte. Er nahm seine wissenschaftliche Tätigkeit an der Ruperto Carola wieder auf, die ihm 1946 die Ehrensenatorenwürde verlieh.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 10.02.2017
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