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Odyssee einer Bronzetafel

Verschwunden geglaubte Plakette im Universitätsarchiv entdeckt

Anlässlich seines hundertsten Semesters akademischer Tätigkeit wurde der Heidelberger Mathematikprofessor Leo Koenigsberger 1914 mit einer Bronzetafel geehrt. Jahrzehntelang galt sie als verschollen.

Die wieder entdeckte Tafel

Dr. Werner Moritz, Leiter des Universitätsarchivs, Prof. Rainer Weissauer, Mathematisches Institut, Dr. Dr. Peter Volz, Ehrenbürger der Universität, sowie Dr. Frieder Hepp, Direktor des Kurpfälzischen Museums, präsentieren die wieder entdeckte Tafel. Foto : Welker


Die Tafel hing im Lesesaal des Mathematischen Instituts im Friedrichsbau in der Hauptstraße, wurde aber 1936 aus politischen Gründen entfernt – Leo Koenigsberger war jüdischer Herkunft. Zeitzeugen berichteten, dass die Bronzeplakette während des Krieges eingeschmolzen wurde. Geschaffen worden war sie einst von dem Karlsruher Künstler Prof. Dr. H. Volz.

Aus Anlass des in diesem Jahr in Heidelberg veranstalteten Kongresses der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) wandten sich Mitglieder des Mathematisches Instituts an den Rektor mit der Bitte, eine Reproduktion des ursprünglichen Bildnisses herzustellen, um in angemessener Weise an Leo Koenigsberger zu erinnern. Dem von Rektor Professor Peter Hommelhoff eingeschalteten Ehrenbürger der Ruprecht-Karls-Universität, Dr. Dr. Peter Volz, gelang es, im Badischen Landesmuseum eine kleine Variante der Plakette aufzufinden. Ein zweites Exemplar fand sich später auch in einer der Glasvitrinen der Bel Etage des Rektorats. Die aufwändige Idee, eine Vergrößerung herzustellen, erübrigte sich jedoch, als der Leiter des Universitätsarchivs, Dr. Werner Moritz, dem Dr. Volz von seinen Recherchen berichtet hatte, das Original der Koenigsberger-Bronzetafel in seinem Archiv vorfand, das dort 68 Jahre praktisch unbemerkt geblieben war.
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Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 16.10.2004
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