Vom Sinn und Zweck sozialer Exzellenznetzwerke
Fünf Ruprecht-Karls-Preise sowie ein Umweltpreis der Viktor und Sigrid Dulger Stiftung für herausragende Doktorarbeiten vergeben
Die Exzellenzinitiative ist noch immer omnipräsent, auch in den Eröffnungsreden zur Verleihung der Ruprecht-Karls-Preise und des Umweltpreises der Viktor und Sigrid Dulger Stiftung fehlte sie nicht. Rektor Bernhard Eitel verwies auf die notwendige Kooperation zwischen Alt und Jung, wenn der "größte Schatz" der Universität, nämlich das Talent der heranwachsenden Akademikergeneration, gehoben werden soll. Dies sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer "Comprehensive University", die auch international unter den besten Hochschulen rangieren will.
Exzellenter Nachwuchs (v.l.n.r.): Rektor Bernhard Eitel, Björn Spiekermann, Thorsten Schäfer, Christian Träger, Jens Odenheimer, Professor Paul Kirchhof, Christian von Stockhausen, Wiebke Meinhold sowie Ehrensenator Bernhard Schreier.
Foto: Kresin
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Ausgehend von aktuellen Überlegungen zur gesetzlichen Preisintervention des Juristen Dr. Christian von Stockhausen reiste man mit der Arbeit Dr. Wiebke Meinholds übergangslos zurück in die Vorstellungswelt um die Göttin Istar zur Blütezeit der mesopotamischen Stadt Assur (ca. 2500 bis 614 v. Chr.), um sich dann wiederum mit einem großen Sprung in die gesellschaftlichen Bewegungen Anfang des 20. Jahrhunderts hineinzudenken, welche anhand der literarischen Lebensformen des Dichters Richard Demel von Dr. Björn Spiekermann beleuchtet wurden, und schließlich mit den Dissertationen Dr. Jens Odenheimers und Dr. Thorsten Schäfers zu den physikalisch-chemischen Vorgängen im Zellkern in die Gegenwart zurückzukehren. Passend dazu ist der diesjährige Umweltpreisträger ein Vertreter der interdisziplinären Forschung: Dr. Christian Träger studierte Physik und Volkswirtschaftslehre in New York und wurde in Heidelberg zu einem Thema an der Schnittstelle zwischen Natur- und Sozialwissenschaft ("Environmental Economics") promoviert.
Vor diesem Hintergrund war es sicherlich kein Zufall, dass der Assyriologe Professor Stefan Maul in seinem Festvortrag "Heilen im Alten Orient" den Zuhörern schließlich eine ganzheitliche Weltvorstellung näher zu bringen suchte, welche lange vor der Aufspaltung der Wissenschaft in unterschiedliche Disziplinen das Denken der Menschen bestimmte.