Philosophische Fakultät Europäische Kunstgeschichte
Das Fach Europäische Kunstgeschichte vermittelt grundlegende Kenntnisse, um in internationaler Perspektive Kunstwerke und deren materielle und ideelle Voraussetzungen zu erforschen. Die Studierenden beschäftigen sich mit der Geschichte der bildenden Künste, der Architektur, der angewandten Künste, der Fotografie, des Films, der Performance-Art und der neuen Medien in Europa und in den westlich geprägten Kulturkreisen seit Beginn des Frühmittelalters bis zur Gegenwart.
Die fundierte Ausbildung im Fach Europäische Kunstgeschichte umfasst alle Epochen und Gattungen der Kunstgeschichte. Sie bietet besondere Vertiefungsmöglichkeiten im Bereich der Bauforschung, der mittelalterlichen Malerei und Grafik, der neuzeitlichen Architektur und der Bildkünste sowie neuer Medien der Moderne und Gegenwart. Die Studierenden lernen zudem systematisch die begrifflichen Werkzeuge zur Beschreibung, Einordnung und Deutung dieser Objekte sowie die Methoden zur Analyse von Kunstwerken hinsichtlich Entstehung, Eigenart, Funktion und Wirkung sowie ihrer materiellen und ideellen Voraussetzungen kennen. Das Fach behandelt tiefer gehende wissenschaftliche Zusammenhänge und Methoden und versetzt so die Studierenden in die Lage selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten.
Besonderheiten und Merkmale
Fünf Professuren von klassischer Kunstgeschichte bis hin zur Global Art&History vermitteln eine breite Kenntnis kunsthistorischer Zusammenhänge. Einen traditionellen Schwerpunkt bildet die iberische und iberoa-merikanische Kunstgeschichte. Vier Propädeutika als strukturierte Einführung in die Grundlagen des Faches ermöglichen es, sich Basiswissen übersichtlich anzueignen. Dadurch, dass Lehre und Forschung eng miteinander verbunden sind, lernen die Studieren früh, projekt- und forschungsorientiert zu arbeiten. Eine enge Verzahnung wird außerdem durch die enge Zusammenarbeit des Zentrums für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften im Institut für Europäische Kunstgeschichte (IEK) mit den Fächern Geschichte, Musikwissenschaft und Religionswissenschaft gefördert. Zudem bestehen Kooperationen mit der Romanistik/Italienisch, dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen sowie der Angewandten Informatik. Auch können die Studierenden Veranstaltungen der Pädagogischen Hochschule und der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg sowie der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe, belegen. Internationale Kontakte ermöglichen das ERASMUS-Programm mit Universitäten in Europa sowie der internationale Master-Studiengang für Kunstgeschichte und Museologie in Kooperation mit der Ecole du Louvre in Paris. Hervorzuheben sind zudem die gut ausgestattete Institutsbibliothek und die Universitätsbibliothek mit einem bedeutenden Altbestand sowie dem Sammelschwerpunkt „Mittlere und neuere Kunstgeschichte bis 1945 und Allgemeine Kunstwissenschaft“. Relevante neuere Literatur steht somit zeitnah und nahezu vollständig zur Verfügung. Ein (Kunst-)Fälschungsarchiv befindet sich im Aufbau. Zudem befindet sich eine umfangreiche fotografische Lehr- und Studiensammlung am Institut.
Forschung
Die Forschung am Institut für Europäische Kunstgeschichte befasst sich mit Kunstwerken, ihren Materialien und Techniken, der Geschichte der Künstlerausbildung, der Kunsttheorie, der Geschichte der Kunstliteratur und Kunstgeschichte, ihrer Methoden und Institutionen sowie ihrer Wirkungsmöglichkeiten. Aus der fachlichen Ausrichtung der Professorinnen und Professoren ergeben sich inhaltliche Schwerpunkte und Forschungsprojekte in den Bereichen
- der mittelalterlichen Buchmalerei und Funktionsfragen des Bildes sowie der mittelalterlichen Bauforschung und Archäologie
- zu Architektur, Städtebau und Architekturtheorie des Klassizismus bis in die Gegenwart
- zur Geschichte der Kunstliteratur, -theorie und Kunstgeschichte
- zu Fotografie und Film
- der Kunst und ihrer Rezeption in Literatur und Medien
Das Institut ist zudem mit einem Teilprojekt zu Schrift(-zeichen) an mittelalterlichen Kunstwerken am interdisziplinären SFB 933 „Materiale Textkulturen - Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-typographischen Gesellschaften“ beteiligt.
Berufsfelder
Das Betätigungsfeld von Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern ist weit gefächert. Die klassischen Berufsfelder umfassen
- Museum und Kulturmanagement
- Denkmalpflege
- Hochschulen
- Forschung
- Erwachsenenbildung und Touristik
- Publizistik (Presse- und Verlagswesen, Rundfunk, Fernsehen, Online-Dienste)
- Kunstbibliotheken
- Versicherungen
- Kunst- und Antiquitätenhandel
- Betreuung von Privatsammlungen und Art Consulting
Insights
Wodurch zeichnet sich Europa aus? Im Wesentlichen durch seine jahrhundertelange Kultur. Die Kunstgeschichte ist ein integraler Bestandteil der Kulturgeschichte und so bunt und vielfältig wie Europas unterschiedliche Kulturen. Den größten kunsthistorischen Bestand hat die Universitätsbibliothek von Heidelberg und liegt zudem noch in der wunderschönen Altstadt.“
Anne-Sophie Treiber, 23, Europäische Kunstgeschichte, 10. Semester Bachelor