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Bereichsbild

Mittlere und Neuere Geschichte

Studienabschluss:   Bachelor Mittlere und Neuere Geschichte (50%), 1. und 2. Hauptfach
Bewerbungspflichtig:   Ja
Studienbeginn:   WS u. SS
Regelstudienzeit:   6
Sprachnachweise:   Latinum, Englisch und eine weitere moderne Fremdsprache
Lehrsprache:   Deutsch

 
Philosophische Fakultät

 

Aufbau des Faches, erforderliche Sprachkenntnisse

Die historischen Wissenschaften sind auf vielfältige Art und Weise gegliedert. Diese Gliederung schlägt sich sowohl in der institutionellen Zuordnung der verschiedenen Teildisziplinen als auch in deren Einbettung in einzelne Studiengänge nieder.

Zunächst ist zu unterscheiden zwischen dem Fach Geschichte überhaupt – ohne nähere Spezifizierung nach Gegenstandsbereichen – und den Spezialgeschichten wie der Geschichte des Rechts, der Kirche, der Wirtschaft, der Medizin usw., die jeweils an den Fakultäten angesiedelt sind, die den entsprechenden Wissenschaften dienen. Die Kunstgeschichte bildet ein eigenes Fach; die Musikgeschichte ist Teil des Faches Musikwissenschaft.

Das Fach Geschichte als solches ist nach alter Tradition zunächst zeitlich gegliedert in Altertum, Mittelalter und Neuzeit. In Heidelberg werden im wesentlichen die Epochendisziplinen Alte Geschichte (Griechische und Römische Geschichte), Mittelalterliche Geschichte (Früh-, Hoch- und Spätmittelalterliche Geschichte), Neuere Geschichte (1500-1900 – Frühneuzeitliche und Neuere Geschichte) und Neueste Geschichte (ab 1900 – Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) unterschieden. Die Ur- und Frühgeschichte umfasst die Epochen ohne Schriftzeugnisse und steht der Archäologie nahe. Neben der zeitlichen Gliederung gibt es geographische Gliederungen, die sich gegenüber der räumlich prinzipiell unbegrenzten Zuständigkeit des Fachs Geschichte wie regionale Spezialisierungen ausmachen. In Heidelberg vertritt das Historische Seminar die Mittelalterliche sowie Neuere und Neueste Geschichte, davon getrennt ist das Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik. Für einzelne regionale Spezialisierungen gibt es weitere eigene Institute bzw. Lehrstühle: Das Seminar für Osteuropäische Geschichte, das Südasien-Institut mit der Abteilung für Geschichte Südasiens und das Fränkisch-Pfälzische Institut als Institut für Landesgeschichte. Integriert in die Bibliothek des Historischen Seminars ist die Schurman-Bibliothek für Amerikanische Geschichte.

Für die Erschließung aller schriftlichen Quellen bildet die Kenntnis der Sprachen, in der sie abgefasst sind, eine unerlässliche Voraussetzung.
In den Bachelorstudiengängen Geschichte Hauptfach (75%) sowie Mittlere und Neuere Geschichte Hauptfach (50%) sind das Latinum sowie Kenntnisse in Englisch und einer weiteren modernen Fremdsprache erforderlich. Im Bachelorstudiengang Geschichte Begleitfach (25%) werden bei einem Schwerpunkt in Alter oder Mittelalterlicher Geschichte das Latinum sowie Kenntnisse in einer modernen Fremdsprache, bei einem Schwerpunkt in Neuerer und Neuester Geschichte Kenntnisse in Englisch und einer weiteren modernen Fremdsprache verlangt. Diese Nachweise sind in den Bachelorstudiengängen in der Regel bis zum Beginn des 4. Fach­semesters zu erbringen. Die Universität bietet die Möglichkeit, nicht vorhan­dene Sprachkenntnisse in Sprachkursen zu erwerben. Soweit die Hochschulzugangsberechtigung (Abitur) kein Latinum oder keine Kenntnisse in zwei modernen Fremdsprachen ausweist, bleibt für das Nachlernen der jeweiligen Spra­che (mit Ausnahme von Englisch oder Französisch!) je ein Semester pro Spra­che bei der Berechnung der Regelstudienzeit unberücksichtigt. Insgesamt können jedoch höchstens zwei Semester unberücksichtigt bleiben.
Die Sprachkenntnisse, die für die Aufnahme der Masterstudiengänge Geschichte bzw. Global History vorausgesetzt werden, differenzieren stark, je nach den beabsichtigen Schwerpunktsetzungen. Einzelheiten finden sich in § 3, Abs. 4 und 5 der jeweiligen Prüfungsordnungen (s.u.).

 

 

Inhalt und Aufbau des Studiums

Das Fach Geschichte konnte bislang im wesentlichen in zwei Studiengängen studiert werden: im Magister- und im Lehramtsstudiengang. Nach Ablegung der Magister- oder Lehramtsprüfung, künftig der Masterprüfung, kann eine Promotion angestrebt werden.

Der Bachelorstudiengang Geschichte (Regelstudienzeit: 6 Semester) dient der Vermittlung wissenschaftlicher Grundqualifikationen und eines breiten Grundlagenwissens im Fach Geschichte gleichermaßen. Als Regelabschluss soll er den Studierenden zu einem ersten berufqualifizierenden Abschluss verhelfen und sie zugleich zu einer eigenständigen wissenschaftlich-historischen Problemlösung befähigen. Zu diesem Zweck setzt der Studiengang auf starke kulturwissenschaftliche Orientierung, deutliche Interdisziplinarität, ausgeprägten Praxisbezug und hohe Forschungsorientierung. Er zielt mithin auf eine Verbindung traditioneller Kompetenzen geschichtswissenschaftlicher Ausbildung mit Fertigkeiten in neuen, besonders medienbasierten Kultur- und Vermittlungstechniken. Die Studierenden sollen so qualifiziert werden für eigenständiges Arbeiten in kulturwissenschaftlichen und informationsorientierten Berufsfeldern sowie für Tätigkeiten im Kultur- und Wissenschaftsmanagement.

Gegenstand des Bachelorstudienganges Geschichte (75% bzw. 25%) ist das Studium der Alten, Mittelalterlichen sowie Neueren und Neuesten Geschichte unter Einschluss der Landesgeschichte, der Historischen Grundwissenschaften, der Amerikanischen Geschichte, der Osteuropäischen Geschichte, der Geschichte Südasiens und der Geschichte des jüdischen Volkes. Er repräsentiert somit als grundständiger Studiengang das Fach in großer disziplinärer Breite. Zugleich sind sowohl im Bereich der Basismodule in den ersten drei Semestern als auch der Intensiv- und Erweiterungsmodule des 4. bis 6. Semesters individuelle Akzentsetzungen in einzelnen Epochen, Regionen oder Sachgebieten möglich und beabsichtigt. Der Bachelor im Fach Geschichte kennt keine eigentliche Abschlussprüfung, im 6. Fachsemester ist jedoch für das Hauptfach mit der Bachelorarbeit eine größere schriftliche Abschlussarbeit vorgesehen (ca. 32 Seiten).
Entsprechendes gilt im Bachelorstudiengang für das Fach Mittlere und Neuere Geschichte (als 1. oder 2. Hauptfach zu je 50%), abgesehen davon, dass hier die Alte Geschichte nicht Gegenstand des Studiums ist.

Der Masterstudiengang Geschichte (Regelstudienzeit: 4 Semester) hat die Erweiterung und vor allem Vertiefung der in grundständigen Geschichtsstudiengängen erworbenen methodischen und fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zum Ziel. Er legt dabei besonderen Wert auf seinen ausgeprägten Forschungsbezug und verbindet zugleich traditionelle Kompetenzen der Geschichtswissenschaft mit Fertigkeiten in neuen Kultur- und Vermittlungstechniken. Die Studierenden sollen so gleichermaßen qualifiziert werden für eigenständiges wissenschaftlich-historisches Arbeiten auf der Basis kritischen Umgangs mit Informationen wie für selbständige Tätigkeiten in informationsorientierten und kulturwissenschaftlichen Berufsfeldern.

Der Masterstudiengang im Fach Geschichte (100%) sieht vor, aus allen genannten Epochen-, Regional- oder Sachdisziplinen des Bachelorstudienganges zwei Bereiche und darunter einen Schwerpunkt zu wählen und sich auf deren vertieftes Studium in Intensiv-, Methoden- und Forschungsmodulen zu konzentrieren. Das Studium schließt im 4. Fachsemester mit der Masterarbeit.

Entsprechendes gilt (ohne Beteiligung der Alten Geschichte) wiederum für das Fach Global History (100%). Dabei erweitert dieser Masterstudiengang die nationalhistorische Perspektive der Forschung um Methoden und Theorien, die grenzübergreifenden Konzepten verpflichtet sind, und vermittelt so interdisziplinäre Kompetenz. Unter den Kategorien „Area Studies“ und „Topics“ sind daher hier, in Auswahl, Studienanteile im Umfang von 30 Leistungspunkten in den am Studiengang beteiligten nicht-historischen Disziplinen (Sinologie, Japanologie, Jüdische Studien, Kunstgeschichte, Religionswis­senschaft, Geogra­phie, Politi­sche Wissenschaft, Soziologie, Geschichte der Medizin und Volks­wirtschaftslehre) zu absolvieren. Der M.A. Global History stellt damit eine fächerübergreifende und international vernetzte Ausbildung dar und hat die Qualifikation zur eigenständigen wissenschaftlich-historischen Arbeit ebenso zum Ziel wie die Vermittlung kulturwissenschaftlicher Fachkompetenz im kritischen Umgang mit Informationen.

Das Fach Geschichte wird (mit Ausnahme des Master) in Fächerkombinationen studiert. Das Nähere ergibt sich aus den Prüfungsordnungen bzw. aus dem Fächerkatalog (s.u. Fächerkombinationen). Im Bachelorstudiengang können das Fach Geschichte als Hauptfach zu 75% oder als Begleitfach zu 25%, das Fach Mittlere und Neuere Geschichte als 1. oder 2. Hauptfach zu 50% studiert werden. Im Bereich des Master werden die Fächer Geschichte und Global History jeweils als 100%-Ein-Fach-Studiengänge studiert, Geschichte kann darüber hinaus als Master-Begleitfach zu 20 Leistungspunkten belegt werden.

Das Studium der Geschichte ist exemplarisch angelegt. In Proseminaren (im Grundstudium vor der Zwischenprüfung bzw. in den Basismodulen), in Hauptseminaren und Oberseminaren, aber auch in den Übungen wird an ausgewählten Beispielen die Lösung wissenschaftlicher Aufgabenstellungen geübt und das historische Urteil geschult. Um die Schwerpunkte angemessen einordnen zu können, ist gleichzeitig ein zureichender Überblick über die Gesamtentwicklung erforderlich. Diesem Ziel dienen in erster Linie die Vorlesungen.

Bloße Wissensvermittlung ist nicht das Ziel eines wissenschaftlichen Studiums. Da die Überlieferung nur diejenigen Fragen beantwortet, die an sie gestellt werden, liegt im intelligenten Fragen und der daran orientierten stetigen Weiterentwicklung der Methoden die eigentliche Chance zum Fortschritt historischer Erkenntnis.

 

Schwerpunkte in Forschung und Lehre

In jedem der Teilfächer der Geschichte ist der Lehrkörper bestrebt, über die Semester hinweg das jeweilige Fach in der Lehre in seinen wesentlichen Dimensionen auszumessen. Besondere Schwerpunkte in Heidelberg ergeben sich demgemäß zunächst aufgrund der Existenz von Instituten und Professuren, mit denen nicht an jeder Universität gerechnet werden kann. Hierzu zählen die Osteuropäische Geschichte, die Geschichte Südasiens, die Historischen Hilfs- bzw. Grundwissenschaften und das Fach Geschichte des jüdischen Volkes.

Darüber hinaus entstehen Schwerpunkte in der Lehre auf Grund der spezifischen wissenschaftlichen Interessen einzelner Mitglieder des Lehrkörpers auch ohne besondere institutionelle Verankerung.
Im Bereich der Mittleren und Neueren Geschichte sind in diesem Sinne hervorzuheben

  • Mittelalterliche Geschichte: Vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter. Ordnungskonfigurationen. Wahrnehmung und Identitätsbildung. Formen und Präsentationen von Herrschaft. Politische Willensbildung und ihre Ritualisierung.
  • Frühneuzeitliche Geschichte: Vergleichende Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit. Selbst- und Fremdwahrnehmung. Identitätsbildung. Formen und Repräsentationen von Herrschaft. Politische Theorie. Mediengeschichte, historische Bildkunde.
  • Neuzeitliche Geschichte: Allgemeine Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. World History: Globalisierungsprozesse und transnationale Netzwerke. Kultur- und Wissenstransfer, transnationale Wissenschaftsgeschichte, Informationskulturen.
  • Zeitgeschichte: Vergleichende Geschichte Europas. Überwindung von Diktaturen und Aufbau von Zivilgesellschaften im 20. Jahrhundert. Historische Friedens- und Konfliktforschung. Erinnerungskulturen. Zeitgeschichte in den Massenmedien.
  • Amerikanische Geschichte: Geschichte der Rassenbeziehungen und der afroamerikanischen Bürgerrechte. Die USA in den internationalen Beziehungen. Verfassungsgeschichte. Kulturgeschichte.
  • Osteuropäische Geschichte: Russland im 17. Jahrhundert: Verhältnis von Herrschaft und Volk. Russland im 19. und 20. Jahrhundert: Reformen, Revolutionen und sozialer Wandel. Religiöse und nationale Minderheiten in Russland und der Sowjetunion. Geschichte der Deutschen in Russland und der Sowjetunion. Jüdische Geschichte in Osteuropa vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Antisemitismus in Russland und der Sowjetunion. Holocaust und seine Behandlung in Kunst und Politik in der Sowjetunion und Polen. Stalinismus. Geschichte Siebenbürgens und seiner Nachbarstaaten
  • Landesgeschichte: Vergleichende deutsche Landesgeschichte in europäischen Zusammenhängen. Geschichte der Kurpfalz. Rang und Macht im fürstlichen Hochadel. Städtische Erinnerungskulturen im späten Mittelalter.
  • Historische Hilfs- bzw. Grundwissenschaften.

 

Formalia

Zulassung

Es besteht eine Zulassungsbeschränkung. Die Satzung der Universität Heidelberg für die Zulassung nach dem hochschuleigenen Auswahlverfahren finden Sie in der Auswahlsatzung. Die Bewerbung erfolgt online.

Für ausländische Studienbewerber gelten besondere Regelungen. Informationen erhalten Sie beim Akademischen Auslandsamt der Universität Heidelberg (Seminarstraße 2).

Fächerkombinationen

Die möglichen Fächerkombinationen ergeben sich aus dem Fächerkatalog.

Prüfungsordnung

Prüfungsordnung B.A. 50% (1. und 2. Hauptfach)

Prüfungsausschuss

Zuständig für Anrechnungs-, Anerkennungs- und Prüfungsfragen ist der jeweilige Prüfungsausschuss, bzw. das Prüfungsamt. Nähere Informationen erhalten Sie bei der betreffenden Fachstudienberatung.

Studienplan und Modulhandbuch

http://www.zegk.uni-heidelberg.de/hist/bama/

Studiengebühren

Die allgemeinen Studiengebühren betragen 500,00 € pro Semester. Zusätzlich ist ein Beitrag für das Studentenwerk und ein Verwaltungskostenbeitrag zu bezahlen.

 

Fachstudienberatung

Werner Bomm
Grabengasse 3-5, Zi. 141
Mo. 10.00 - 13.00 Uhr
Tel.: +49 (0)6221-54-2443
E-Mail: werner.bomm@zegk.uni-heidelberg.de

Kilian Schultes
Grabengasse 3-5, Zi. 038
Mi. 13.00 - 15.00 Uhr
Tel.: +49 (0)6221-54-2504
E-Mail: kilian.schultes@zegk.uni-heidelberg.de

Dr. Cord Arendes
Hauptstr.113, Zi. 205
Di. 14.00 - 15.00 Uhr
Tel.: +49 (0)6221-54-3706
E-Mail: cord.arendes@zegk.uni-heidelberg.de

 

Kontakt

Historisches Seminar
Neue Universität
Grabengasse 3-5
Lageplan

Sekretariat:

Tel.: +49 (0)6221-54-2280
Fax.: +49 (0)6221-54-2267

E-Mail: werner.bomm@zegk.uni-heidelberg.de
E-Mail: kilian.schultes@zegk.uni-heidelberg.de
E-Mail: simon.wendt@zegk.uni-heidelberg.de
Internet: www.historisches-seminar.uni-hd.de

Fachschaft:

Zentrales Fachschaftsbüro
Albert-Überle Str. 3-5
D-69120 Heidelberg
E-Mail: fs.geschichte@urz.uni-heidelberg.de
Internet: www.fsg-hd.de/

E-Mail: Seitenbearbeiter
Letzte Änderung: 06.04.2017
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