Von Cornelia Gräf
Von Klein auf hat mich die Universität irgendwie fasziniert – auch wenn ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, was genau "studieren" ist. Aber ich wollte es unbedingt und ich wollte es in Heidelberg. Ich fühlte mich immer magisch angezogen von den ganzen großen schönen Gebäuden in der Altstadt. Da wollte ich auch mal rein, später, wenn ich mal groß sei.
Irgendwann war ich dann "groß" und hatte das Abi in der Tasche. Nach dem Besuch eines Info-Nachmittages am Anglistischen Seminar war mir dann klar: Jawohl, das ist es! Als zweites Fach sollte es Germanistik sein, hat doch die Heidelberger Fakultät einen guten Ruf.
Glücklicherweise wurde meine Bewerbung angenommen und im Herbst 2004 betrat ich zum ersten Mal die heiligen Hallen. Zugegeben, ich war zunächst ein bisschen enttäuscht, dass die Gebäude innen doch eher etwas schnöde aussehen und man auch in der Bibliothek vergeblich nach Stuck an den Decken und alten Holzregalen, an denen die Patina vergangener Jahrhunderte klebt, sucht. Trotzdem kribbelt es immer ein bisschen im Bauch, wenn ich die UB betrete. Vielleicht ist es nur die Freude, von der schweren Eingangstür nicht erschlagen worden zu sein, aber es ist auch das Gefühl, Teil einer Tradition zu sein, Teil der ältesten Universität Deutschlands.
Mittlerweile bin ich im Hauptstudium angelangt. Natürlich gab es auch mal Durchhänger, natürlich ist nicht alles perfekt, aber ich würde immer wieder nach Heidelberg gehen. Als ich neun Monate in England verbracht habe, ist mir besonders bewusst geworden, wie schön doch alles hier ist. Denn das Studentenleben besteht ja nicht nur aus Seminaren. Ganz egal, ob man sich im Sommer mit seinen Freunden auf eine feine Eisschokolade im Marstallhof trifft und die Studenten aus aller Herren Länder beobachtet oder die Einsamkeit auf einer Bank am Neckar sucht oder im Winter die unzähligen Glühweinbuden auf dem Weihnachtsmarkt durchprobiert – Heidelberg bietet das ganze Jahr für jeden Geschmack das Richtige!