Prof. Dr. Johanna Stachel
Johanna Stachel, Jg. 1954, studierte Physik und Chemie an der Universität Mainz sowie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich. 1982 wurde sie an der Universität Mainz promoviert und erhielt für ihre Arbeit den Preis der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Anschließend ging sie als Feodor-Lynen-Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung an die amerikanische State University of New York (SUNY) at Stony Brook, wo sie 1994 zum Full Professor of Physics ernannt wurde. Seit 1996 lehrt die Teilchenphysikerin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, von 2003 bis 2005 war sie Dekanin, von 2005 bis 2012 Prodekanin der Fakultät für Physik und Astronomie. Sie ist Vizepräsidentin der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DFG), deren erste Präsidentin sie von 2012 bis 2014 war.
In Anerkennung ihrer wegweisenden Forschungen, insbesondere auf dem Gebiet der Hochenergiekernphysik, wurde Prof. Stachel 1999 das Bundesverdienstkreuz und 2001 der Lautenschlägerforschungspreis, einer der höchst dotierten Wissenschaftspreise, verliehen. Nachdem sie bereits seit 1997 beim CERN als wissenschaftliche Sprecherin für eine internationale Kollaboration fungierte, wurde sie infolge auch in das hochrangige „Scientific Policy Committee" berufen. Seit 2000 ist Prof. Stachel ebenfalls Projektleiterin des ALICE TRD und 2006 wurde sie zur Sprecherin des BMBF Forschungsschwerpunkts 201 ALICE ernannt. Im Jahr 2014 wurde sie mit dem Lise-Meitner-Preis ausgezeichnet, den die Europäische Physikalische Gesellschaft alle zwei Jahre für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Kernphysik vergibt.
Prof. Stachel ist Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Vereinigungen, wie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina und Fellow der American Physical Society; als erster Frau wurde ihr vom Frankfurter Physikalischen Verein die Ehrenmitgliedschaft verliehen.