Die Nippon Connection und Cannes
Ende Mai/Anfang Juni fand das Filmfestival Nippon Connection in Frankfurt statt, das größte dem japanischen Film gewidmete Filmfestival der Welt. Das hat auch Interesse in Heidelberg geweckt und ich habe mich gefreut, viele meiner Kommilitonen dort antreffen zu können. Wer dieses Jahr keine Möglichkeit hatte, das Festival zu besuchen, dem kann ich nur empfehlen, es nächstes Jahr zu tun. Die Atmosphäre ist super und besonders die Q&A Sessions mit den Regisseuren und Schauspielern waren sehr aufschlussreich!
Auch in Cannes konnten asiatische Filme überzeugen. Mit Shoplifters (万引き家族 Manbiki Kazoku) gewann Kore'eda Hirokazu 是枝 裕和 zur Überraschung vieler die Goldene Palme. Überraschend deswegen, weil der Film eigentlich gar nicht zu den Favoriten zählte. Die Jury konnte der Film jedenfalls überzeugen und auch der Economist lobt ihn: “Mr Kore-Eda is one of world cinema’s most humane and skilful storytellers, and “Shoplifters” is another of his low-key, acutely observed, ultimately devastating studies of contemporary Japanese life.”
Shoplifters war aber nicht der einzige Film, der Aufsehen erregen konnte. Lee Chang-dong‘s 이창동 Burning (버닝 Beoning) wurde dieses Jahr für den FIPRESCI Kritikerpreis ausgewählt. Das ist aber noch nicht alles: Der Film bekam außerdem die höchste Bewertung im Cannes international critics‘ poll in der Geschichte des Festivals! Burning ist eine Adaption von Murakami Haruki’s 村上春樹 Kurzgeschichte Barn Burning (納屋を焼く Naya o yaku ) aus der Sammlung The Elephant Vanishes (象の消滅 Zō no shōmetsu), welche wir übrigens auch in unserer Bibliothek haben! Der Trailer (siehe unten) sieht auf jeden Fall sehr spannend aus und das, was ich bisher von dem Regisseur gesehen habe, war auch sehr sehenswert. Meine Erwartungen sind definitiv sehr hoch.
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