Anfang des Jahres haben China und Japan einen Vertrag unterzeichnet, in dem sie sich vornahmen, die Kooperation zwischen den Filmbranchen beider Länder zu intensivieren. So sollen zwei der größten Filmmärkte der Welt enger miteinander verbunden werden.
Ein Resultat dieser Kooperation ist der Animationsfilm Flavors of Youth (詩季織々 Shiki oriori, auf Chinesisch 肆式青春 Sishi Qingchun), welcher seit Anfang August in chinesischen und japanischen Kinos, sowie auf Netflix, zu sehen ist. Der Film ist in drei Teile gegliedert. Jeder der Teile erzählt die Geschichte verschiedener Charaktere und spielt in einer anderen chinesischen Stadt. Insgesamt stehen so drei chinesische Städte im Fokus: Shanghai, Peking und Guangzhou. Jeder Teil wurde jeweils von einem anderen Regisseur gefilmt. Dabei waren die chinesischen Regisseure Li Haoling 李豪凌 und Yi Xiaoxing 易小星, sowie der japanische Regisseur Takeuchi Yoshitaka 竹内良贵, der einigen vielleicht durch seine Arbeit an dem Film Your Name (君の名は Kimi no na wa) bekannt ist.
Anscheinend hat Your Name damals den Tourismus in die Orte des Films erhöht. Jetzt hoffen die Macher von Flavors of Youth, dass ihr Film ebenfalls das Interesse der japanischen Zuschauer an den drei Städten steigert. Wie erfolgreich sie sein werden, steht noch in den Sternen, kommerziell lässt der Film noch etwas zu wünschen übrig. Falls ihr die Möglichkeit habt, könnt ihr euch den Film ja auf Netflix anschauen (vorausgesetzt er ist hier verfügbar), oder vielleicht erst einmal in den Trailer reinschauen!

Nordkoreanische Filme in Südkorea
 

Beim Bucheon International Fantastic Film Festival (BIFAN) wurden dieses Jahr erstmals auch nordkoreanische Filme ausgestrahlt. Insgesamt wurden neun Filme aus dem Norden gezeigt. Das ist deshalb besonders, weil man nicht einfach so nordkoreanische Filme in Südkorea ausstrahlen darf. Jede öffentliche Ausstrahlung muss erst von der südkoreanischen Regierung genehmigt werden.
Das macht die Filme dann auch umso interessanter für ein südkoreanisches Publikum, selbst wenn sie filmtechnisch wohl nicht jeden überzeugen können. So konnten sich die Zuschauer etwa einen Animationsfilm für Kinder über die Verkehrssicherheit auf Pyeongyangs Straßen oder einen Monsterfilm aus den 80ern anschauen.
Unter den Filmen stach besonders einer hervor: The Story of Our Home (우리 집 이야기 Uri jib iyagi). Dieser Film wurde auf den Filmfestspielen in Pyeongyang 2016 zum besten Film gekürt. Er erzählt die Geschichte eines Mädchens, welches sich um drei (und am Ende dann sieben) Waisenkinder kümmert. Unten ist ein Link zu einem etwas längeren Video mit Ausschnitten aus dem Film. Wer Interesse hat, kann sich das anschauen.
Auch wenn in den Filmen immer etwas Propaganda mitschwingt, fanden die Organisatoren des Festivals es trotzdem wichtig, sie miteinzubeziehen: „It seemed necessary to introduce North Korean movies to film industryites. I also thought North Korean films could serve as a good medium to help the general public better understand North Korea.“ (hollywoodreporter.com)